Kapitel 11

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„Abla kannst du mich abholen kommen?" fragte ich sie am Telefon. Die anderen beobachteten meine Bewegung und guckten sich gegenseitig gestresst an.
„Was ist passiert, bist du nicht mehr in Gefahr?" sie klang verwirrt.
„Ich erkläre es dir später, komm mich einfach abholen." ich schickte ihr meinen Standort, dann legte ich auf und setzte mich hin.

Ungeduldig wippte ich mit meinen Beinen.
„Er wird schnell wütend, nimm ihm das nicht übel." versuchte Ghassan mir zu erklären.
„Schön für ihn, mich braucht er aber nicht so behandeln, immer hin ist alles wegen ihm passiert." sagte ich beleidigt.

„Dir und deiner Schwester könnte etwas passieren." warnte mich Ali, ich denke nicht das mir etwas passieren würde, bis jetzt ist ja alles gut. Außerdem nehme ich diese ganze Sache nicht mehr ernst.

„Wir passen schon auf." beruhigte ich ihn.
Er lehnte sich nach hinten und massierte seine Schläfe.
Es klingelte an der Tür, das müsste meine Schwester sein.
„Vielleicht sieht man sich irgendwann noch." lächelte ich zum Abschied. Ali war der erste der zu mir kam, und zog mich in den Arm.

„Pass auf dich auf und wenn etwas sein sollte, etwas unnormales, dann rufst du uns direkt an, verstanden?" Ich nickte und erwiderte die Umarmung, ich hatte ihn echt gern, auch wenn wir nicht viel mit einander zutun hatten, das er ein guter Mensch war, wusste ich.

Dann kamen Ghassan und Zeko zu mir und sagten das gleiche wie Ali zuvor, ich versicherte ihnen das mir nichts passieren würde und ich ihnen Bescheid geben würde.
Ich ging zur Tür und sah wie Granit die Treppen runter kam. Sein Blick war eiskalt er musterte mich eine Weile bis er ganz runter kam und sich neben den Jungs stellte.

„Tschüss." winkte ich ihnen zu und verließ dann das Haus.
„Aliyah." meine Schwester nahm mich fest in den Arm und drückte mich an sich. Ich erwiderte die Umarmung und lächelte sie dann an.
„Was ist passiert?" fragte sie mich, ich lief zu ihrem Auto und setzte mich hin dann erzählte ich ihr alles von Anfang an bis jetzt.

„Obwohl dieser Granit ein echtes Arschloch ist, hat er recht."
„Wie bitte?" verwirrt guckte ich sie an. „Naja es hätte dir ja was passieren können, er hat sich wahrscheinlich Sorgen gemacht." ich lachte verächtlich auf.
„Er macht sich ganz sicher keine Sorgen, er will nur nicht am Ende mit den Schuldgefühlen leben, weil alles wegen ihm passiert ist."

Granit's Sicht:

„Wir hätten sie nicht gehen lassen sollen." sagte Ghassan neben mir, ich guckte ihn genervt an.
„Soll sie doch machen wie sie will, mal sehen was sie davon hat." ich zündete mir eine Zigarette an und zog einmal fest an ihr.

Die Jungs guckten mich kritisch an und schüttelten dann den Kopf.
Zeko nahm sein Handy raus und rief jemanden an.
„Jungs ich will das ihr dieses Mädchen 24/7 bewacht, sollte etwas merkwürdigs passieren, dann sofort eingreifen und mir Bescheid geben." befahl er unseren Jungs.

Dann legte er auf, „Abedin ist gefährlich, und um ehrlich zu sein, mag ich dieses Mädchen, sie zu beschützen ist unsere Aufgabe."

„Sie ist wegen mir in dieser Scheisse ich muss mich darum kümmern." sagte ich.
„Und du bist unser Bruder, dass heißt, deine Sorge unsere Sorge." Ghassan legte seine Hand auf meine Schulter.
Auf diese Jungs war immer verlass, ich war Gott dankbar dafür, dass er mir außer einen Bruder noch 3 weitere gegeben hat in Form von Freunden.

Aliyah, dieses Mädchen. Seitdem ich sie gesehen habe, hat sie nur Probleme gemacht, dennoch kann ich es nicht verhindern, mir Sorgen um sie zu machen.
Auch wenn ich sie heute gehen lassen habe, das Gefühl plagt mich, das ihr etwas zu Stößen könnte.

-
Einige Tage vergingen und ich hörte weder was von Aliyah noch was von Abedin, vielleicht hatte sie recht, vielleicht hatte er sie vergessen und würde ihr nichts antun.
Meine Jungs und ich waren bei einem Auftrag, ich wünschte wir könnten raus aus dem Geschäft kommen, aber manche Dinge sind so gut wie unmöglich.
„Gute Arbeit Jungs." sagte Habib unser „Boss" in dem Sinne.
Wir nickten und gingen zu unseren Autos, dann bekam ich einen Aufruf von einer unbekannten Nummer.
„Lange nichts gehört alter Freund." hörte ich seine dreckige Stimme.
„Was willst du Abedin." zischte ich in das Handy.
Als ich seinen Namen nannte, schnellten die Blicke von den Jungs schnell zu mir. Sie hörten aufmerksam zu.
„Von dir möchte ich nichts, von deiner süßen Freundin allerdings schon." seine Stimme war rau und krätzig.
„Lass sie da raus, sie hat nichts mit uns zutun." versuchte ich es ruhig.
„Na-na nicht lügen Granit, ich weiß doch das sie in den letzten Tagen mit euch war." am liebsten würde ich ihn durch meinem Handy erwürgen.
„Was willst du." kam ich direkt auf den Punkt.
„Du weißt was ich möchte, mach es und ich lasse das Mädchen in Ruhe, wenn nicht, dann kannst du dich von ihr verabschieden." mit diesen Worten legte er auf.

„Wir müssen zu ihr." die Jungs verstanden sofort und fuhren mit Vollgas los.

-
Aliyah's Sicht:

Lachend lief ich vor Emir weg, der mir auf dem Campus hinter her lief.
„Du entkommst mir nicht." schrie er und legte sein Tempo zu.
Mein Herz raste und ich lief schneller.
Ich hatte Wasser über ihn geschüttelt, deshalb wollte er Rache nehmen und lief mir hinter her.
Ich sah eine kleine Lücke und lief schnell durch, er guckte sich suchend um und lief dann in eine andere Richtung.
Ich lief weiter und guckte die ganze Zeit nach hinten um zu sehen ob er mich verfolgt.
Als ich nicht nach vorne sah, lief ich in eine Person rein.
Diese hielt mich fest bevor ich runter fiel,
Ich drehte mein Kopf in die Richtung von der Person und erkannte das es Granit war.
Er schaute mich intensiv an, ich guckte in seine Augen, ein wohliges Gefühl machte sich in mich breit, eine angenehme Wärme spürte mein Körper als er in seinen Armen lag.
Die Art wie er mich ansah, lies mich erschaudern.
Ich hatte ihn ein paar Tage nicht gesehen, doch mein inneres Unterbewusstsein hat immer gehofft ihn wieder zu sehen.

„Vor wem bist du weggelaufen?" fragte er mich besorgt.
„Vor Emir." Ich stellte mich wieder aufrecht hin. Sein Blick verkrampfe sich.
„Dein Freund?"
„Ein Freund." korrigierte ich ihn.

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