Kapitel 17

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Als ich wach wurde spürte ich etwas schweres auf meinem Bauch, ich öffnete meine Augen und blickte mich um, ich drehte meinen Kopf nach rechts und sah Granit neben mir liegen, er hatte seine Arme um mich gelegt, regelmäßig atmete er ein und aus, was mich beruhigte.
Ich versuchte mich an gestern Abend zu erinnern, und dann kamen alle Erinnerungen wieder hoch. Der Kuss mit Emir, wenn ich daran dachte wurde mir schlecht. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch vergeblich.

Er bewegte sich und öffnete dann seine Augen, das erste was er sah, war ich - verständlich.
„Guten morgen." nuschelte er und schloss wieder seine Augen.
„Granit Steh auf ich hab Hunger." ich rüttelte an ihm, er murmelte etwas unverständliches.
„Ich will noch schlafen."
„Dann schlaf doch, mich kannst du aber los lassen." belustigt musterte ich ihn.
„Hm ne ich liege grad so gemütlich." er zog mich noch näher an sich, wenn das überhaupt noch möglich war und vergrub sein Kopf in meine Halsbeuge.

Mein Herz erwärmte sich, die angenehme Wärme die sein Körper ausstrahlte, umgibt mich. Kurz schloss ich meine Augen, als dann mein Bauch knurrte.
Er seufzte und öffnete seine Augen wieder, dann löste er den Griff und legte sich auf den Rücken und streckte sich.
Die Wärme war weg, „na komm." er schwang seine Beine aus dem Bett und guckte mich an.
Ich stand auch auf und so gingen wir beide runter in die Küche um uns etwas zu frühstücken.

Er setzte sich an die Küchen Theke, weil ich ihm gesagt hatte, das ich ihm und den Jungs ein türkisches Frühstück machen würde.
Ich war gerade dabei die Oliven zu würzen als ich einen Anruf bekam.
„Kannst du gucken wer es ist?" fragte ich an Granit gewandt der mein Handy nahm und raus sah.

„Dunya." gab er mir Bescheid, ich wischte meine Hände mit einem Tuch ab und ging ran.
„Aliyah du musst schnell ins Krankenhaus kommen, Emir hatte einen Auto Unfall." geschockt riss ich meine Augen auf, mein Herz blieb stehen.
„Ich komme." ich legte auf und ging ohne ein Wort zu sagen in meinem Zimmer und zog mir schnell etwas an, dann lief ich runter einfach raus aus dem Haus.
Granit rief mir nach doch ich lief einfach los, dann fiel mir ein das mein Auto bei meiner Schwester zuhause war.
Deshalb rief ich mir schnell ein Taxi und fuhr zum Krankenhaus.
Meine Hände zitterten und Sorge machte sich breit in mir.

Angekommen lief ich mit schnellen Schritten zur Etage die mir Dunya genannt hatte.
Ich sah sie und die Familie von Emir im Wartezimmer sitzen, auch ein Kollege von Emir war dabei den ich gestern gesehen hatte.

„Was ist passiert?" fragte ich außer Atem.
„Er hat gestern zu viel getrunken und ist dann Auto gefahren und dann.." die Mutter brach ab und fing an zu weinen, ich tröstete sie und strich ihr behutsam über den Rücken.

„Bist du seine Freundin." fragte sie mich und lächelte, ich schüttelte meinen Kopf.
„Eine Freundin aus der Uni." antwortete ich ihr lächelnd.
„Du bist echt ein hübsches Mädchen, schade das ihr nicht zusammen seid." sie lachte kurz traurig auf. Ich wusste nicht was ich darauf antworten soll, deshalb blieb ich einfach leise.

Der Arzt kam raus, in dem Moment bekam ich einen Anruf von Granit, ich entschuldigte mich und ging raus aus dem Wartezimmer.

„Wo bist du." er hörte sich ganz und garnicht glücklich an. „Im Krankenhaus." Er machte ein komisches Geräusch, „Wieso bist du im Krankenhaus, was ist los?" seine Stimme hörte sich besorgt an.
„Emir hatte einen Autounfall." sagte, doch hörte nichts mehr an der anderen Leitung.
„Emir der auf dich steht?" fragte er nach und tat so als würde er nicht wissen wen ich meine.
„Ja Granit." Ich verdrehte meine Augen.
„Ich komm dich abholen, in welchem Krankenhaus bist du?"
„Du kannst jetzt nicht kommen, Dunya wird mich nachhause fahren." sagte ich entschlossen. Aber ich hab doch nicht wirklich gedacht, dass ich mit Granit diskutieren kann.

„Aliyah, Reiz mich nicht, und sag mir wo du bist." sagte er angespannt, ich konnte mir vorstellen wie er ein Kiefer anspannte und dabei sein Gebiss mahlte.
„Ich schick dir die Adresse komm aber erst so in einer halben Stunde." gab ich nach, „Ich bin in 15 Minuten da." ohne mich darauf antworten zu lassen legte er auf.
Was ein Idiot.

Ich ging zurück zum Wartezimmer und sah wie alle weg waren, verwirrt guckte ich mich um, dann kamen sie zurück. „Er fragt nach dir." erzählte mir Dunya, ich nickte und machte mich auf dem Weg in sein Zimmer.
Ich atmete durch und ging rein, er lag auf dem Bett, sein Arm war in einem Gips, er hatte einmal Stellen im Gesicht. Als er mich sah erhellte sein Gesicht, er versuchte sich gerade hinzusetzten, doch sackte zusammen.
Schnell lief ich hin und half ihm dabei, dann setzte ich mich neben ihm auf das Bett und musterte ihn besorgt.

„Wie gehts es dir?" sein Gesicht war blass, er hatte seine Rippen auch geprellt, weshalb er ein Verband trug.
„Jetzt wo du hier bist, besser." dann lehnte er sich nach vorne und drückte mir ein Kuss auf den Mund. Ich erwiderte nichts, in so einem Zustand konnte ich ihm einfach nicht sagen, das aus uns nichts werden wird und das er aufhören soll mich zu küssen.

Ihm ging es gesundheitlich nicht gut, da wollte ich nicht noch der Grund sein, dass es ihm psychisch schlecht geht.
Er nahm meine Hand in seiner und sagte, „ich bin glücklich, das wir endlich zusammen gefunden haben." ich lächelte schwach und drückte seine Hand.
Ich mochte ihn und das letzte was ich wollte war es ihn verletzen.
„Du solltest dich ausruhen." sagte und stand auf dann deckte ich ihn zu.
Bevor ich ging hielt er meine Hand fest. „Du kommst morgen wieder stimmt's?" ich nickte und ging dann raus.

Ich bin ein furchtbarer Mensch.

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