Kapitel 8

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Ich guckte ihn fragend an, da ich nicht verstand was los war.
„Bruder was ist los?" fragte Ghassan ihn.
„Abedin hat irgendwie mitbekommen, das sie bei uns ist, er denkt sie hat eine Bindung mit einen von uns, und hat es deshalb auf sie abgesehen."
„Wer ist Abedin?" fragte ich.
„Keiner der etwas gutes möchte." Ali guckte nachdenklich, und fragte Granit was sie jetzt machen sollen.
„Wir müssen sie beschützen." sagte Zeko.
„Hab ich noch ein Mitsprache recht?" ich guckte in die Runde.
„Jungs, ihr müsst mich nicht beschützen, immerhin sitze ich ja auch grad fest bei euch, schlimmer kann es ja nicht werden." versuchte ich das ganze nicht allzu ernst zu nehmen.

„Ist dein Tod schlimm genug?" fragte Granit mich angespannt. Ich schluckte stark, damit hatte ich nicht gerechnet.
„Dann sagt ihm doch einfach das ihr mich nicht kennt und mich auch entführt habt."

„Er würde denken, dass wir lügen um dich zu beschützen." klärte mich Ghassan auf.
„Ich passe schon auf mich auf." versuchte ich überzeugend zu klingen doch es brachte nicht viel.

„Du wirst hier bleiben." beschloss Granit einfach.
„Wie bitte?" ich hatte gehört was er gesagt hat, aber wollte das er sich das nochmal anders überlegt.
„Du bleibst hier." sprach er dann langsam und deutlich, „ich möchte aber nachhause zu meiner Schwester." ich redete in dem selben Ton wie er.
„Willst du sie auch in Gefahr setzen, Du denkst das ist hier ein Märchen, das ist es nicht dieser Typ ist verdammt gefährlich, wegen mir bist du hier, dass heißt ich muss dafür jetzt sorgen, das es dir und deiner Schwester gut geht." sein Ton duldete keine Widerworte, er war sehr dominant und lies mich einschüchtern.

Ich hatte genug von dem Mist hier, das war wirklich kein Mädchen wie er es gesagt hat, das war Realität, ich saß hier fest mit Leuten die ich nicht mal kannte.
Was würde es denn bringen, ich kannte die nicht und ich kannte diesen anderen Typen nicht, wieso sollte jemand mich umbringen wollen?

„Pass auf, wir versuchen die Sache so schnell wie möglich zu regeln, solange musst du wirklich hier bleiben, es könnte echt gefährlich werden für dich." Ali sprach in einen sanften Ton mit mir und versuchte mir zu erklären wie wichtig die Situation ist.
Mir blieb keine andere Wahl als widerwillig zu nicken.
„Ich muss morgen wieder in die Uni." sagte ich.
„Einer von uns wird dich begleiten." beschloss Granit, natürlich fragte er mich nicht ob ich damit einverstanden sei.

„Wieso hat dieser Typ es auf euch abgesehen?"
„Kennst du das typische Rapper Klischee nicht?" lachte Zeko. Ich schüttelte unwissend den Kopf.

„Ich würde nicht direkt sagen das wir kriminell sind, aber wir haben die einen oder anderen krummen Sachen am laufen, welche uns Feinde verschaffen hat, die Cops als auch andere Leute die uns am Boden sehen wollen."

„Darauf sind wir nicht stolz aber es ist so wie es ist." fügte er hinzu. War ja klar, das typische Klischee, Rapper verkaufen Drogen, hätte ich mir denken können.

Um das Thema abzulenken, da es für sie anscheinend unangenehm war sagte ich, „Ich brauche noch meine Sachen."

„Wir bringen dir alles was du benötigst." versicherte mir Ghassan.
„Und vor deiner Freundin wirst du auch die Klappe halten, verstanden?" kam es von Granit.

„Was genau soll ich denn nicht erzählen, das du mich entführt hast, oder das wegen dir mich jemand umbringen will?" fragte ich provokant.
Er konnte schön Schuldgefühle haben, dass ich in so einer scheisse stecke wegen ihm.

„Ich glaube du hast deine Lektion noch nicht gelernt, willst du wieder in den Keller?" bedrohend guckte er mich an, die Erinnerungen an den Raum, lies mich auf zucken, schnell schüttelte ich den Kopf.

„Geht doch." zufrieden sah er mich an und ging dann raus um eine zu rauchen, ich wollte noch „Arschloch." rufen, verkniff es mir jedoch.

-
Sie hatten mir ein Gästezimmer gegeben um zu schlafen, in dem Haus wo ich war, lebten alle Jungs zusammen ab und zu, wenn sie an einem Projekt arbeiteten, ansonsten waren sie bei ihren Eltern, da ich allerdings neulich da war, beschlossen sie hier zu bleiben.

Ich stand auf und suchte das Bad, gestern brachte Zeko mir noch Sachen von mir zuhause, sie hatten meiner Schwester glücklicherweise erzählt was los ist. Diese ist anscheinend durch gedreht, Zeko konnte sie beruhigen und versprach ihr das sie auf mich aufpassen würden.

Wer hätte gedacht das mein Leben sich von 0 auf 100 ändern würde. Ich lebte gestern glücklich mit meiner Schwester, heute lebe ich mit 4 berühmten Rappern.
Dunya würde ausrasten wenn sie wüsste das ich bei ihnen bin.
Ich zog mir meine Sachen an und schminkte mich, dann packte ich meine Tasche und ging runter, dort hörte ich Geräusche aus der Küche. Ich ging ihn um zu schauen wer es war.

Granit saß an der Theke und rauchte eine, die Küche war etwas benebelt, ich fing leicht an zu husten, weswegen sein Blick zu mir glitt.
Er schmunzelte und legte seine Zigarette weg.
„Komm ich fahre dich zur Uni." er stand auf und nahm sein Schlüssel.

„Wo sind die anderen?" fragte ich beiläufig und zog meine Schuhe an.
„Schlafen, wir wechseln uns ab." antwortete er kurz und knapp.
Ich setzte mich in seinem teueren Mercedes und schnallte mich an.
Das Auto war der Hammer.
„Gefällt es dir?" fragte er grinsend.
„Und wie." ich guckte es verträumt an.
Dann räusperte ich mich wieder und lehnte mich zurück in den Sitz.

„Wie lange muss ich bei euch bleiben?" fragte ich um die unangenehme Stille zu unterbrechen.
„Wir versuchen das Abedin, dich aus dem Spiel lässt, wenn du Glück hast dann 2 Wochen."
„2 Wochen?" fragte ich aufgebracht, er guckte mich von der Seite schief an.

Eine Antwort bekam ich nicht, deshalb blieb ich auch die restliche Fahrt still, vor meiner Uni blieb er stehen, ich schnallte mich ab und wollte raus doch die Tür war verriegelt.
„Du wirst niemanden etwas davon erzählen, niemanden." wiederholte er seine Worte von gestern.

„Ja hab schon verstanden." verdrehte ich meine Augen.
„Wann hast du Schluss heute?" fragte er mich und guckte auf seine Uhr.
„15 Uhr." antwortete ich nachdem ich überlegt hatte.
„Warte auf den Parkplatz auf mich dann." mit einem Nicken stieg ich aus, sofort fuhr er weg.

Idiot.

-
„Geht es dir besser?" fragte mich Dunya besorgt. „Huh, ah ja mir gehts besser." kurz war ich verwirrt wegen der Frage, dann erinnerte ich mich daran, dass Granit ihr erzählt hätte, ich sei krank.

„Emir hat nach dir gefragt gestern." erzählte sie mir. Ich hörte ihr zu und lief ins Gebäude.
Wir redeten bis wir in unsere Vorlesung gingen, dort verabschiedeten wir uns.
Der ganze Tag verlief relativ schnell, so dass es schon 15 Uhr war.
Ich packte langsam meine Tasche und lief aus dem Gebäude.
Dunya hatte ich gesagt das ich nicht mit ihr fahren konnte, da mein Auto kaputt war, und deshalb meine Schwester mich abholen kommen würde.

Ich machte mich auf dem Weg zum Parkplatz, von der Ferne sah ich schon den Wagen von ihm.
„Aliyah." rief eine bekannte Stimme, ich drehte mich um und sah, Emir angelaufen kommen.
„Hey gehts dir besser." fragte er mich und atmete kurz aus.
„Ja danke." lächelte ich ihn an, da er bei unserem letzten Treffen ein anderen Eindruck bei mir hinterlassen hat.

„Du warst ein Tag nicht da, und ich hab dich echt vermisst." grinste er, ich lachte, er konnte es einfach nicht lassen.
„Hast du heute noch was vor?" er kratzte sich nervös an den Nacken, ich wollte zu sagen, doch dann erinnerte ich mich das Granit auf mich wartete.
„Heute leider nicht."
„Morgen?" versuchte er es weiter.
„Ich sag dir Bescheid." dann wollte ich mich von ihm verabschieden, plötzlich zog er mich in eine Umarmung.
Ich wusste nicht was ich machen soll, deshalb erwiderte ich die Umarmung einfach.

Er zwinkerte mir noch zu und ging dann.
Schnell lief ich zum Auto und guckte nach hinten um sicher zu sein das mich niemand sieht.

Ich setzte mich ins Auto und erblickte Granits angespanntes Gesicht.
„Ich dachte er wäre nicht dein Freund?"

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