Kapitel 19

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Mehrere Tage vergingen, ich besuchte Emir jeden zweiten Tag, es ging ihm besser und so konnte er heute wieder zur Universität kommen.
Jedes Mal wollte ich ihm sagen, dass wir nicht zusammen sind, dass ich keine Gefühle für ihn habe, jedes Mal war ich fest davon entschlossen es ihm zu sagen, doch immer stoppte ich mich selbst, ich konnte es nicht übers Herz bringen, er lag im Krankenhaus, ich war kein Unmensch.
Wohl oder übel musste ich da also mitmachen.

Auch eine andere Erkenntnis habe ich in den letzten Tagen wahrgenommen, und zwar das mein Körper und allgemein ich selbst, mich zu Granit hingezogen fühle.
Seine Nähe tut mir gut, denn ich vergesse alles um mich herum wenn ich mit ihm bin, wenn er etwas erzählt möchte ich nicht das er aufhört, seine Stimme ist beruhigend.

Das Schicksal hatte jedoch etwas anderes für mich geplant.

Ich bekam eine Nachricht von Emir, dass er gesund sei und tauglich wäre für die Universität.
Ich seufzte auf, entschloss mich dann fertig zu machen.
Ali würde mich zur Schule fahren, der gesagte wartete an der Tür auf mich.
„Und wann kann ich wieder nachhause gehen?" fragte ich ihn, da wir nichts neues von Abedin hörten.
„Wir haben uns schon etwas überlegt, wie wir ihn dazu bringen können dich aus dem Spiel zu lassen." erzählte er mir dazu fügte er noch hinzu.
„Hoffen wir mal das alles klappt, sonst könnte das es hässlich aussehen für uns alle." ängstlich schluckte ich, nun konnte ich nur wirklich darauf hoffen, dass alles glatt laufen würde.

Ich bedankte mich bei ihm aus Gewohnheit und stieg aus, meine beste Freundin war weit und breit nicht zusehen, deshalb beschloss ich einfach rein zu gehen.
Dunya kam nach einigen Minuten, so verging die Zeit relativ schnell.

Den ganzen Tag über versuchte ich Emir aus dem Weg zu gehen. Dies klappte ganz gut bis ich Schluss hatte.
Mit meiner Tasche in der hat ging ich raus, obwohl nein ich rannte schon fast raus, innerlich betete ich, das Granit schon da war und ich direkt weg fahren könnte ohne das Emir mich sieht.

Ich hatte es schon auf dem Parkplatz geschafft und sah Granits Auto, mit schnellen Schritten lief ich auf das Auto zu als ich meinen Namen hörte. Wieso hasst mich das Schicksal so sehr?
Ich drehte mich langsam um und sah wie Emir auf mich zu kam.

„Gehst du mir aus dem Weg?" fragte er mich als er bei mir ankam, die Wunden in seinem Gesicht waren verheilt, nur noch der Gips an seinem Arm war dran.
„Nein wie kommst du darauf?" tat ich unwissend.
„Keine Ahnung, kam mir so vor." zuckte er mit den Schultern, dann lächelte er mich liebevoll an.
„Komm ich fahr dich nachhause." er legte seinen Arm um meine Schulter, ich duckte mich und ging einige Schritte weg.
„Mein Cousin holt mich ab." lehnte ich ab und lächelte dabei entschuldigt.

„Okey dann bis morgen mein Schatz." er drückte mir einen Kuss auf den Mund und umarmte mich dann ging er.

Hoffnungslos seufzte ich und ging dann zu dem Auto.
„Hat er dich gerade geküsst?" Granit platzte vor Wut und zischte die Frage.
Ich atmete geschockt ein und guckte ihn nervös an.
„Ja." murmelte ich und guckte über all hin nur nicht zu ihm.
„Ich dachte ihr wärt nicht zusammen?" er spannte sein Kiefer an und beobachtete mich mit zusammen gekniffen Augen.
„Wir sind seit kurzem zusammen." Ich guckte starr auf den Boden.
„Liebst du ihn?" ich schüttelte schnell den Kopf ohne vorher darüber nach zudenken, am liebsten würde ich mir auf die Stirn klatschen.

„Wieso bist du dann mit ihm zusammen?" fragte er sichtlich verwirrt.
„Es ist kompliziert." ich stützte meinen Kopf auf meine Hände ab.
„Liebe ist nicht kompliziert." war das einzige was er sagte ohne mir ein weiteren Blick zu würdigen fuhr er los und redete die restliche Fahrt nicht mit mir.

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