One Direction Infection / Elounor

Retter

Während Niall, Harry, Danielle und Liam wieder tanzen sind, sitze ich am Tisch und beobachte das Geschehen um mich herum.

Mir wird bewusst, wie besonders das hier eigentlich ist. Mit One Direction in einem Club und feiern bis in die Morgenstunden, wie viele Mädchen träumen davon? Auch wenn ich die Jungs eigentlich als ganz normale Typen sehe, muss ich in diesem Moment daran denken, was ich hier eigentlich erlebe.

Plötzlich vibriert mein Handy. Leah is calling... Verdammt, sie hat schon mehrmals angerufen. Ich stehe auf und suche mir eine ruhige Ecke. Diese finde ich auch; durch eine Tür am Ende eines Ganges stehe ich im Freien hinter dem Club.

Hier ist keine Menschenseele und man kann auch keine Musik hören; perfekt, um ein Telefonat zu führen. Schnell drücke ich auf Wahlwiederholung und warte angespannt, bis jemand abhebt. Es ist viertel nach eins in der Nacht, es muss also etwas passiert sein.

»H-hallo? « Sie hat geweint.

»Leah, oh Gott! Was ist passiert? «

Ich höre, wie sie schluchzt. »Ich habe gesehen, dass du noch vor kurzem online warst, deshalb dachte ich, ich könnte dich anrufen. T-tom hat... « *Schluchz* »Er hat Schluss gemacht. «

»Was?! «

Leah beginnt am anderen Ende der Leitung zu weinen. »E-er hat gesagt, dass er mich doch nicht... nicht so hübsch findet. «

»Bitte was?! « Ich drücke mein Handy fester an mein Ohr; ich kann nicht glauben, was sie da gerade gesagt hat.

»Wahrscheinlich «, sie stockt, »ist er schon mit Patricia zusammen. «

Patricia war schon mit uns in der Grundschule und Tom hat mal auf die gestanden. Aber ich kann nicht glauben...

»Wie kommst du darauf? «

»Sie ist so viel hübscher als ich «, weint Leah und es tut mir weh, sie so leiden zu hören.

»Nein! Nein, sag so etwas nicht! Leah, Tom ist ein Idiot, weil er dich aufgegeben hat. Und du bist sehr wohl sehr hübsch! « Wäre ich jetzt bei ihr, würde ich sie in den Arm nehmen- aber das geht ja jetzt leider nicht.

Leah schnäuzt sich die Nase. »D-anke. Und... was machst du gerade so? «

Sie will nicht weiter darüber reden, deshalb gehe ich auf ihre Frage ein.

»Wir sind gerade in einem Club «, erkläre ich ihr und zupfe an meiner Bluse.

»Schön, freut mich. « Oh Mann, Leah tut mir so leid. »Ich leg mich dann jetzt mal ein bisschen hin, ja? «

»Ich ruf dich morgen an «, verspreche ich und vergesse, dass ich gerade in einer anderen Zeitzone bin. Ein Tuten dringt an mein Ohr und ich lege auf.

Wie kann Tom Leah so etwas antun?

»Ganz allein hier? «

Ich fahre erschrocken herum. Vor mir steht ein etwa vierundzwanzigjähriger Typ, der mich angrinst. Er ist vollkommen in Schwarz gekleidet, selbst seine Haare sind schwarz. Ein Piercing ziert seine Lippe und ein weiteres seine Augenbraue. Instinktiv mache ich einen Schritt zurück, als er näher kommt.

»Lust auf ein bisschen Spaß? «, haucht er und ich werde von einer aggressiven Alkoholfahne umweht. Seine Augen sind gerötet, scheinbar hat er gekifft.

Eine eiserne Hand umschließt mein Handgelenk und drückt zu.

»Lass mich los! «, zische ich und versuche, seinen Griff zu lösen.

»Ach komm schon! Das wird schön mit uns beiden. «

Er presst mich an die Wand und ich kann seine ekelhaften Lippen an meinem Hals spüren. Ich kann nicht anders, als zu wimmern. Wie oft habe ich schon von Frauen gehört, die verge-waltigt wurden? Zu oft. Und gleich werde ich eine von ihnen sein.