Ich hatte viel zu lange keinen Sex. Denn an meinen letzten erinnere ich mich nicht mehr. Was sehr schade ist. Alec ist ein wirklich attraktiver junger Mann.
Die Begegnung in Alecs Schlafzimmer hat mich alles andere als kalt gelassen. Es klingt immer so einfach, wenn alle sagen, man sollte in solchen Momenten an etwas ekliges denken. Alecs Geruch hängt in der Luft und die Berührung seiner Zunge prickelte so schön auf meiner Haut. Ich spüre das knistern noch immer und konzentriere mich auf eine ruhige Atmung. Ein und aus, langsam und bedächtig. Mit einem erleichterten Seufzen stelle ich fest, das es funktioniert. Der Druck lässt nach und auch das Rauschen in meinen Ohren verschwindet."Magnus." Alec ruft laut meinen Namen. Sehr laut. Ich erschrecke mich fast zu Tode und presse meine Hände an die Brust. Das gleichmäßige schlagen wechselt innerhalb einer Sekunde zu wildem trommeln. Mir entweicht sämtliche Farbe aus dem Gesicht als ich mich zur Tür drehe und Jace im Türrahmen lehnen sehe. Seine Augen sind zu kleinen Schlitzen geformt und die Lippen pressen sich hart aufeinander. Er ist ein großer muskulöser Mann und gerade macht er mir etwas Angst. Seine Aura verströmt einen gewissen Hauch von Düsternis und als er sich ruckartig vom Türrahmen abstößt, wird mir kalt. Sehr kalt.
Jace kommt sehr nah bei mir zum stehen und funkelt mich zornig an. Jetzt ist mir gerade doch nicht egal worüber die beiden sich unterhalten haben. Es scheint nicht gut für mich gewesen zu sein. Ich frage mich, welch schlimmes Verbrechen ich begangen haben könnte. Aber außer der Tatsache, dass ich Alec in Vegas einfach habe stehen lassen, fällt mir nichts weiter ein.
"Tust du ihm weh, brech ich dir alle Knochen." presst er hervor und ich schlucke trocken. Ich bin kein Freund von Ärger. Oder Schlägereien. Oder Ärger mit nachfolgender Schlägerei. Das hat zu Schulzeiten immer Raphael übernommen. Bis er Andrew kennenlernte.Ich schüttele meinen Kopf und sehe Jace wie er nickt. Dann greift er an mir vorbei und schiebt mich gleichzeitig aus dem Weg.
"Fass mal mit an. Die Kommode ist Alec sehr wichtig." sagt Jace und ich lasse wieder Luft in meine Lungen. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich die Luft angehalten hatte.
"Ja natürlich. Wir finden sicher einen guten Platz. Es ist ein wirklich schönes Möbelstück." antworte ich und bin über die Festigkeit meiner Stimme überrascht. Jace hat mich ganz gewaltig aus der Spur gebracht."Es ist seine beste Arbeit. Alles was er mit seinen Händen erschafft ist einzigartig. Aber dieses hier ganz besonders. Soviel Liebe zum Detail findet man selten." Überrascht blicke ich zu Jace und wundere mich über die Sanftheit seiner Stimme. Die Liebe und der Respekt zu Alec ist deutlich zu hören. Er will ihn um jeden Pteis beschützen.
Alec beobachtet uns mit Argusaugen wie wir sein Schätzchen aus der Wohnung bringen und in den Transporter, den Alec von seinem Onkel geliehen hat, verladen. Zu dritt schaffen wir es die Kommode ohne Kratzer und Blessuren zu verstauen. Die Anzahl an Umzugskartons ist überschaubar. Ich habe mit deutlich mehr gerechnet. Aber Alec besitzt nur die Hälfte an Kleidung die sich in meinem Schrank tummelt. Ein Karton mit persönlichen Gegenständen und wichtigen Unterlagen. Ich wundere mich noch immer, dass das hier alles ist, was sein Leben und ihn als Person kennzeichnet.
Jace begleitet uns und hilft dabei Alecs Habseligkeiten in mein Haus zu bringen. Zusammen ist es eine Kleinigkeit und das größte Problem ist es, die Kommode unversehrt an ihren neuen Platz zu bekommen. Alec entscheidet sich schlussendlich gegen das Schlafzimmer. Die schmale steile Treppe und das erhebliche Gewicht des prachtvollen Möbelstückes lässt ein Horrorszenario in ihm wachsen. Daher hat das Wohnzimmer jetzt einen neuen Einrichtungsgegenstand und ich muss ehrlich gestehen, dieser fügt sich äußerst harmonisch in die Umgebung ein.
Jace ist bereits wieder gefahren. Er hat es sich nicht nehmen lassen mich mit einem mahnenden Blick zu verabschieden. Alec stand hinter mir und ich hörte ihn leise kichern. Genervt drehte ich mich zu ihm um und Alec ließ alle Schranken fallen. Er lachte aus vollem Herzen und ich rauschte beleidigt die Treppe hoch in mein Büro. Das musste ich mir wirklich nicht antun.
Arbeit konnte mich schon immer gut ablenken. So ist es auch diesmal. Mein Redakteur wartet auf die neueste Rezension und meiner Stimmung angepasst ist auch das Buch. Es ist nervend. Es ist langweilig und der Plot zieht sich in die Länge. Ich hatte bereits nach dem ersten Viertel einen Verdacht auf den Mörder und nach der Hälfte bestätigte sich meine Vermutung. Entsprechend negativ fällt meine Einschätzung aus, der Autor tut mir schon etwas leid. Das Buch verkauft sich wirklich gut, ich kenne die Zahlen der letzten Woche. Aber mich packt es in keinster Weise.Flink fliegen meine Finger über die Tastatur. Der Tag neigt sich seinem Ende entgegen und das Licht scheint nur noch schwach durch das Fenster herein. Schatten huschen durch das Zimmer, ich stelle die alte Lampe auf meinem Schreibtisch an. Der kleine Lichtkegel verströmt eine heimelige Wärme, verleiht den Nächten voller Arbeit einen Hauch voll Nostalgie. Es ruft Erinnerungen in mir hervor, die lange zurück liegen und mich immer etwas melancholisch werden lassen. Manchmal unterstützt mich das Gefühl beim Schreiben. Dann legt es sich wie eine warme schützende Decke über mich, hüllt mich ein und gibt mir die Erleuchtung wenn ich ratlos vor meinem Endgegner Computer sitze. Aber heute kann ich diese Erinnerung nicht gebrauchen. Ich verjage sie, verbannt in die hintere Ecke meines Unterbewusstsein mit der Aufschrift 'nicht heute'
"Wunderschön." ertönt plötzlich Alecs tiefe Stimme. Wie von selbst bewegt sich mein Kopf in seine Richtung und ich kann ein kurzes Stolpern meines Herzens nicht unterdrücken. Sanftes Licht fällt durch den Flur auf seinen Körper. Er lehnt mit verschränkten Armen im Türrahmen, die Beine überkreuzt. Langsam fährt seine Hand durch tiefschwarze Haare und meine Fingerspitzen beginnen wieder zu kribbeln.
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What happened in Vegas - Plötzlich verheiratet
FanfictionPart I (abgeschlossen) - Zögerlich wende ich meinen Kopf und blicke auf die andere Hälfte des Bettes. Gebannt starre ich auf den Rücken eines Mannes mit schwarzen Haaren. Das Bild von Elvis flitzt durch meine Gedanken und ich schlucke trocken. Was i...