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Ohne ein weiteres Wort räume ich das Geschirr in die Spülmaschine und atme noch einmal tief durch bevor ich zurück zu Alec gehe. Er sitzt mittlerweile auf dem Sofa, sein Kopf ist nach hinten gebeugt und ruht auf der Lehne. Die Hände liegen mit den Handinnenflächen nach oben auf seinem Schoß, die Beine im Schneidersitz sieht er aus als würde er meditieren. Aber das leise Summen aus seiner Kehle, tief und ungemein sexy sagt mir, dass er weder schläft noch meditiert. Leise husche ich an ihm vorbei und laufe nach oben ins Badezimmer. Mit einer Flasche Massageöl in den Händen gehe ich zurück zu Alec und finde ihn in der gleichen Position vor, wie ich ihn zurück gelassen habe.

"Alec?" frage ich leise und bekomme nur ein Brummen als Antwort.
"Zieh dein Shirt aus." flüstere ich.
"Hälst du das für eine gute Idee? Mal wieder?" kommt prompt als Antwort und ich verdrehe seufzend die Augen. Wortlos strecke ich ihm die Flasche Massageöl entgegen. Seine Augen sind noch immer geschlossen. Sachte stoß ich meinen Fuß gegen seinen und Alec öffnet ein Auge. Er blickt zur Flasche und antwortet achselzuckend: "Kenne ich. Ist ein prima Gleitgelersatz. Also willst du doch Sex?"
Kurz stocke ich um mich aber gleich wieder zu sammeln.
"Nein." sage ich schärfer als gewollt. Mal wieder kann ich mich schwer zurückhalten.
"Eigentlich wollte ich mich um deinen Nacken kümmern. Aber anscheinend bist du derjenige von uns beiden, der hinter jeder Ecke ein schnelles Abenteuer sieht."

Alecs Worte treffen mich hart.
"Entschuldige Magnus." sagt er und zieht sich in einer fließenden Bewegung das Shirt über den Kopf.
"Leg dich auf den Bauch." Meine Stimme zittert leicht. Ich starre auf diesen mit harten Muskeln durchzogenen Rücken und den Spuren unserer Leidenschaft.
"Wie war dein Tag Magnus?" nuschelt Alec in das Kissen hinein. Ich erwache aus meiner Starre und bin froh, dass er es nicht bemerkt hat.
"Ganz gut. Ich habe die Rezension fertig geschrieben. Quasi auf den letzten Drücker. Gestern Abend hast du mich ja daran gehindert." sage ich und beiße mir sogleich fest auf die Unterlippe. Unter allen Umständen wollte ich dieses Thema meiden. Eigentlich. Seltsamerweise, schiebt es sich jedoch immer wieder in unsere Gespräche.

"Du saßt nicht gerade so aus, als hättest du etwas dagegen von mir und meinem Schwanz abgelenkt zu werden." Ich lasse das unkommentiert. Es ist die Wahrheit.
"Achtung kalt." Alec zuckt leicht zusammen als das Öl auf seinen Rücken tropft. Die gelbe Flüssigkeit fließt über die Schultern und den Rücken die Seiten hinab. Das Aroma von Zitronen begrüßt uns und erinnert an einen lauen Sommerabend in der Toskana. Einmal war ich da, vor ewig langer Zeit. Jeden Abend saßen meine Eltern auf der Terrasse einer alten Finca und lauschten den Zikaden bei ihrem Spiel. Die Luft roch nach Zitronen und der Hitze des Sommers. Eingerollt wie ein Igel lag ich auf der alten Holzbank, neben mir saß mein Vater. Liebevoll streichelte er über meine Haare und flüsterte leise mit meiner Mutter. Die Müdigkeit übermannte mich schließlich, ein traumloser ruhiger Schlaf war mir so gewiss. Es war die beste Zeit meines Lebens. Ich war sechs Jahre alt und glaubte an die ewige bedingungslose Liebe.

Bevor das Öl auf das Polster des Sofas tropft fange ich es mit der Hand auf und verreibe die wohlriechende Flüssigkeit auf Alecs Rücken.
"Ich setze mich auf deine Oberschenkel okay?" sage ich halb fragend zu Alec und ernte ein Nicken als Antwort. Mit kreisenden Bewegungen und sanften Druck massiere ich die breiten Rückenmuskeln und Alec stöhnt leise. Rauten- und Deltamuskeln sind verhärtet. Das er nicht permanent unter Kopfschmerzen leidet ist ein Wunder. Die Trapezmuskeln sind nämlich hart wie Stein und Alec wimmert als meine Handballen die entsprechenden Punkte stimulieren.
"Das du keine Kopfschmerzen hast." sage ich leise.
"Vielleicht habe ich die ja und sag nur nichts. Aua.. Magnus."

Genau da. Der Übergang zum Nacken. Alec verzieht schmerzhaft das Gesicht. Und keucht. Oh mein Gott. Dieses Geräusch aus seinem Mund. Mir wird heiß und das liegt nicht nur an der Anstrengung der Massage.
"Ich habe das erste Mal Magnus Lightwood unter einen Artikel geschrieben. Es war ein komisches Gefühl. Aber mein Boss fand das super. Ihm gefällt mein neuer Name." erzähle ich frei heraus und versuche das langgezogene Stöhnen von Alec zu ignorieren als mein Daumen einen Triggerpunkt unterhalb des Schädelknochens punktiert. Mein Penis zuckt verräterisch, das Blut kocht bereits und mein Körper spült eine Welle Dopamin direkt in meine Nervenenden.
"Das ist es auch." bringt Alec keuchend hervor. "Mein Name passt sehr gut zu dir. Magnus Lightwood."

Fuck. Das er gerade ein tiefes Stöhnen gepaart mit meinem Namen losgelassen hat, bringt mich nur noch tiefer in den Strudel aus Lust und Verlangen. Dieser heiße Körper unter mir macht es nicht besser. Meine Fingerspitzen kribbeln wieder und mein Penis schwillt mit jedem Keuchen und Stöhnen von Alec nur noch mehr an. Unnachgiebig bearbeite ich seinen Körper. Mal sanft, nur ein streichen meiner Handflächen über die gerötete Haut. Dann fester, knetend und Alec stöhnt. Er stöhnt und keucht, windet sich unter meinen Händen und ich bin kurz davor zu kommen.

"Oh ja das ist gut." Seine Worte machen es nicht besser. Ich beiß mir fest auf die Unterlippe und schmecke bald das metallische Aroma meines Blutes. Zu sehr berauscht mich das was wir hier tun. Meine Hände auf seinem Körper, mein Schwanz gepresst an seinem Hintern und das lustvollste Stöhnen aus seinem wunderbaren Mund mit diesen sündigen vollen Lippen.
"Du machst das so gut Magnus. Fester." Ob er eigentlich weiß wie sehr mich das anturnt? Sicher nicht. Sonst hätte er schon gestoppt.

"Mein Boss will dich kennenlernen. Am Wochenende gibt er eine Party und du bist eingeladen." sage ich leise.
"Möchtest du... oh fuck... das denn?" fragt Alec.
"Eigentlich habe ich keine Wahl. Oder wir. Er entscheidet über meine berufliche Zukunft. Es ist ein Barbecue mit Kollegen und ihren Partnern. Du bist also nicht der einzige Ehemann dort."
"Okay. Wenn du das möchtest, dann werde ich dich begleiten. Wissen deine Kollegen von Vegas?"
"Nein." antworte ich knapp und belasse es dabei.

Die Ablenkung tat meiner Erregung gut. Allerdings ändert sich das schlagartig, als Alec sich aufrichtet und dreht. Er drückt mich hoch, ich rutsche von seinen Beinen und lande auf dem Hintern. Das Sofa unter mir dämpft meinen Aufprall. Alec kniet sofort über mir und leckt sich über die Lippen. Seine Augen sind dunkel vor Gier und ich weiß was gleich passieren wird.

What happened in Vegas - Plötzlich verheiratetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt