Eine samtweiche Schale mit einem fruchtig süßen Kern. So würde ich Alecs Lippen und diesen Kuss beschreiben. Die geschwungene Linie seiner Oberlippe passt sich perfekt der meinen an. Unser Kuss ist zaghaft, fast unschuldig. Und trotzdem schlägt mein Herz bis zum Anschlag, laut und pochend, wild und ungehemmt. Alecs Hände streichen ruhig über meinen Rücken, seine Berührungen übermitteln meinem Körper eindeutige Signale. Laut prasseln sie auf mich ein, aber diese Gedanken schiebe ich ganz weit weg, in die hinterste Ecke meines Verstandes. Stattdessen verliere ich mich in den Geschmack von Alecs Lippen, die fordernd die meinen küssen. Die Säure des Weines kitzelt meinen Gaumen, ich will ihn schmecken, mit allen Sinnen.
Ein unbändiger Drang meine Finger durch seine tiefschwarzen weichen Haare gleiten zu lassen beherrscht all mein Denken und Handeln. Es ist unmöglich dem nicht nachzugeben. Das Kribbeln verstärkt sich, wird immer heftiger und wie von selbst umspielen meine Finger die Spitzen in Alecs Nacken. Die feine Note von sonnengereiften Trauben, nur ein Hauch liegt auf meiner Zungenspitze, löst ein Prickeln vermischt mit freudiger Erwartung aus. Langsam lasse ich die Spitze über seine Oberlippe gleiten, verfolgt den Schwung der roten Sünde. Gierig drückt sich meine Zunge durch den Spalt, findet den Weg in Alecs Mundhöhle und wird empfangen von Hitze und dem intensivsten Geschmack den ich je kosten durfte. Eine Geschmacksexplosion auf meiner Zunge, fruchtige Süße, die Reste des Weines und Alec. Eine Kombination mit einem hohen Suchtfaktor. Alec seufzt als unsere Zungen sich treffen und dieses aufgeregte Kribbeln auslösen.
Den Geschmack von Erdbeeren werde ich auf ewig mit Alecs Lippen verbinden. Aber auch die dunkle blutrote Farbe des Weins und das Aroma von sonnengereiften Trauben brennt sich fest in mein Gedächtnis ein. Jede Nuance, jedes Geräusch und noch so kleine Regung wird für immer konserviert. Ich kann das nicht verhindern, mein Verstand will diese Erinnerung für immer bewahren und ich bin mir nicht sicher, ob mir das gefällt.Alecs fordernde Lippen nach mehr von mir und meinem Geschmack gefallen mir jedoch sehr. Immer wieder umspielen sich unsere Zungen wild, Alec zieht neckend meine Unterlippe mit den Zähnen ein, saugt und kostet meine Lippen. So als bräuchte er noch so viel mehr von mir und ich gebe ihm bereitwillig mehr. Ungehemmt ist dieser nie enden wollende Kuss, wild und intensiv. Mir ist heiß und die Haut kribbelt. Von den Kopf bis zu den Zehenspitzen breitet sich die Gänsehaut aus, ein Beben geht durch meinen Körper als Alec seine Arme um meine Taille schlingt und mich sanft aber bestimmend auf seinen Schoß zieht. Ungefragt drängt er sich mir auf und ich wehre mich nicht. Im Gegenteil, es ist ungemein erregend. Meine Arme umschlingen ebenfalls seinen Körper, unablässig streicht meine Hand durch seine Haare und das kribbeln in meinen Fingerspitzen wandert weiter, breitet sich schnell und heftig aus. Erst die Hand, den Unterarm, weiter durch den Oberarm und angekommen an der Schulter passiert etwas, was ich so noch nie erlebt habe. Regelrecht explosionsartig entlädt sich die Spannung zwischen uns und könnte ich meinen Körper verlassen um auf uns hinab zu blicken, dann würde ich sehen, wie elektrische Stöße in alle Richtungen durch meinen Körper jagen.
So fühlt es sich zumindest an. Helle Blitze explodieren vor meinen Augen, unsere Zungen umspielen sich heiß und die Hände finden keine Ruhe, streicheln über harte Muskeln und weiche Haut. Dicht gedrängt an Alecs Körper spüre ich die Hitze, das brennen in seinem Inneren und fühle das wilde schlagen seines Herzens. Ein Marathon der Empfindungen, alle Sinne bis auf äußerste geschärft. Der Gesang der Vögel ist verstummt, vereinzelt ein Fiepen oder Krächzen. Aber das nehme ich nur am Rande wahr. Ganz deutlich höre ich die kleinen Seufzer und das leise Stöhnen von Alec wenn meine Finger zaghaft an den Spitzen seiner Haare ziehen. Eine frische Brise streift die erhitzte Haut an meinen Armen, die Härchen stellen sich auf. Weitere Kälte umweht unsere Körper, aber all das sind nur Randinformationen die sofort wieder in Vergessenheit geraten. Viel zu sehr beherrscht uns das Verlangen nach dem jeweils anderen, ich kann es spüren. Alecs Erektion drückt deutlich gegen meine, eine Dosis Adrenalin schießt rasend schnell von meinem Herzen in meinen Bauch und löst das herrlichste Kribbeln aus was ich je empfunden habe. Mein Penis zuckt verdächtig in meiner Hose aber ich kann mich kaum bewegen. Alec fixiert meinen Körper mit seinen Armen und die Zunge in meinem Mund, die Zähne an meiner Unterlippe lenken mich ab.
Ein greller Blitz, ein lautes Krachen, leichtes Zittern vor Erregung und dem Schreck über das plötzliche zerreißen der Stille um uns herum. Schwallartig, als hätte jemand die dicken Wolken mit einem Messer aufgeschnitten, fällt der Regen in großen kalten Tropfen auf unsere erhitzten Körper. Lautstark trommelt der Platzregen auf die Erde und den großen moosbewachsenen Felsenbrocken. Die Tropfen zerplatzen beim Aufprall und sammeln sich in großen Pfützen um uns herum. Ein seltsam hohes Geräusch hinterlässt der Regen auf dem Porzellangeschirr und je länger wir hier im Regen sitzen, umso enger schmiegen wir uns aneinander. Nicht eine Sekunde unterbrechen wir den Kuss. Das kalte Wasser aus dem Himmel und den Wolken über uns benetzt unsere Körper, durchweicht die Kleidung und vertreibt die Hitze. Zurück bleibt kalte Haut und Alecs Zunge an meinem Kiefer. Mit geschlossenen Augen lege ich meinen Kopf leicht in den Nacken und genieße das aufgeregte Prickeln von Alecs Zunge, die jeden Tropfen von meiner Haut leckt. Der Regen prasselt hart auf mein Gesicht, Tropfen laufen über meine Stirn und die Schläfen, perlen von der Nasenspitze und den Lippen. Alec saugt an meiner Haut, leckt und ich Stöhne leise als seine Zungenspitze über meine Lippen streicht und diese sanft küsst.
Es ist Alec der den Kuss unterbricht und mich mit glitzernen Augen ansieht. Seine Frisur ist komplett zerstört, einzelne Strähnen hängen ihm in die Stirn. Das Wasser tropft aus den Spitzen und läuft über seine Wangen und den Hals, verschwinden im oberen Rand seines durch den Regen durchnässten Shirts. Immerwieder lecke ich mir über die Lippen, nehme den Regen und Alecs Geschmack mit meiner Zunge auf. Auch Alec versucht soviel wie möglich zu konservieren. Die Zungenspitze gleitet über die Oberlippe und er zieht seine Zähne über die Unterlippe um auch den allerletzten Geschmack von mir zu erhaschen. Er ist wieder wie ein offenes Buch. Seine Mimik, die glitzernden Augen, das zartrosa Leuchten seiner Wangen, die unruhige Zunge und das unregelmäßig schnelle atmen sind eindeutige Signale.
"Wir sollten alles zusammen packen. Unsere Kleidung ist komplett durchnässt." sagt Alec und schiebt mich von seinem Schoß. Ich bin verwirrt. Kein Wort zu dem Kuss? Kein Wort zu unserer offensichtlichen Erregung? Kein Wort über uns? Das ist kein schönes Gefühl, die Ignoranz nach solch einem intensiven ersten Kuss verletzt mich.
"Okay. Lass uns gehen." antworte ich knapp, erhebe mich von Alecs Schoß und räume schweigend die Überreste unseres Picknicks zusammen. Nachdem alles verstaut und die Decke wieder zusammengerollt ist, gehe ich zum Hauptweg und schaue nicht zurück. Ob Alec mir folgt oder nicht ist mir gerade egal. Sowas von egal. Und doch ist das Ziehen in meinem Herzen sehr stark.
DU LIEST GERADE
What happened in Vegas - Plötzlich verheiratet
FanfictionPart I (abgeschlossen) - Zögerlich wende ich meinen Kopf und blicke auf die andere Hälfte des Bettes. Gebannt starre ich auf den Rücken eines Mannes mit schwarzen Haaren. Das Bild von Elvis flitzt durch meine Gedanken und ich schlucke trocken. Was i...