Prolog

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Hallo meine Lieben

Ich habe die Triggerwarnung nicht in den Klappentext geschrieben, noch in mein nicht vorhandenes Vorwort. Deshalb:

!𝑻𝒓𝒊𝒈𝒈𝒆𝒓𝒘𝒂𝒓𝒏𝒖𝒏𝒈!

Es werden sexuelle Handlungen, Vergewaltigungen, Selbstverletzung sowie Sadismus und Mord vorkommen. Sollte euch dies triggern rate ich davon ab, weiterzulesen.

𝑻𝒓𝒊𝒈𝒈𝒆𝒓𝒘𝒂𝒓𝒏𝒖𝒏𝒈
𝑬𝒏𝒅𝒆

Falls ihr bleiben wollt, wünsche ich euch jetzt viel Spaß beim Lesen ^^

Prolog

Matthew Anderson betrat an diesem Morgen seinen Hörsaal. Er unterrichtete derweil an der Harvarduniversität in Cambridge und bereitete seine Studenten momentan auf den MBA vor. Sie allesamt waren ein bunt durchgewürfelter Haufen, deren Ziel es war, etwas im Leben zu erreichen. Er hatte selten so eine ehrgeizige Truppe erlebt. Lächelnd öffnete er die Tür. Es lag ein leichter Parfümduft in der Luft. Jener Duft, welchen nur eine bestimmte Person verbreitete. Prüfend ließ er seinen Blick durch die Reihen wandern. Neunzig aufgeweckte und wissbegierige Gesichter blickten ihm entgegen. Und inmitten dieser unzähligen Menschen saß sie. Ein kleines Lächeln nagte an Megans Mundwinkeln und ihre haselnussbraunen Augen schienen regelrecht zu funkeln. Matthew sah, wie sie nervös ihre Dreads zwischen den Fingern zwirbelte. Einen Moment noch ließ er seinen Blick auf ihr ruhen, ehe er sich ans Pult setzte und den Beamer einschaltete. Als das erste Bild erschien, erklang erschrockenes und ängstliches Murmeln. Aus gegebenen Anlässen hatte Matthew beschlossen, seine Studenten auf den neusten Stand der Dinge zu bringen. Er erhob sich. "Kann mir einer von euch sagen, wer dieser Mann ist?" Seine Stimme hallte durch den Saal. Megan meldete sich. Er bedeutete ihr mit einem Nicken, dass sie sprechen durfte. "Das ist The Lone Hunter, Mr. Anderson." Zustimmend nickend nahm er den weißen Zeigestab in die Hand und zeigte auf den Mann mit stahlgrauen Augen, welcher in einer Zwangsjacke auf einem Stuhl saß. Der Killer befand sich in einem kleinen, heruntergekommenen Raum. Die grauen Wände wirkten erdrückend. "Dieser Mann ist nicht nur eine Bedrohung für die Staaten, sondern für die ganze Welt. Sein Rattenschwanz aus Morden beträgt weitaus mehr als hundert Menschen." Augenblicklich gingen die Hände der Studenten nach oben und es erklangen Fragen wie "Ist er noch am Leben?", oder "Sind wir in Gefahr?" Matthew bedeutete den Studenten wieder Ruhe einkehren zu lassen. "Einer nach dem anderen. Zu allererst: Wer von euch weiß denn etwas über ihn?" Im Gegensatz zu seinen Kollegen siezte er niemanden der hier Anwesenden. Seiner Meinung nach war Vertrautheit genau das, an was es Harvard und jeder anderen Universität fehlte. Vertrautheit auf zwischenmenschlicher Ebene. Autorität und Disziplin allein waren nicht zielführend. Doch was hatte er schon zu sagen? Er war, wie jeder andere an dieser Uni, bloß ein Zahnrad eines großen Uhrwerks - nicht dazu bestimmt, aus der Reihe zu tanzen.

Kopfschüttelnd wandte er sich wieder dem Wesentlichen zu. "Ich schlage vor, dass wir Reihe rum gehen. Jeder, der etwas zu diesem Thema beitragen kann, kann dies gerne tun. Der Rest hört zu." Matthew lehnte sich mit dem Rücken ans Pult und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Studenten fingen an zu erzählen. Es kamen Aussagen wie "Er war ein Testobjekt.", "Sein Vater machte ihn zu dem, was er heute ist.", aber auch "Wenn man nicht aufpasst, ist man binnen eines Wimpernschlages tot." Und "Er ist wie eine wildgewordene Bestie, welche Spaß am Morden hat." All das, was er zu hören bekam, war gar nicht Mal so weit hergegriffen. Die Regierung ließ nicht viel Informationen über den Killer durchsickern und sich nur auf die sozialen Medien zu verlassen erschien ihm nicht stringent genug. Da er aber eine Generation vor sich hatte, welche sich mehr in der digitalen als in der wirklichen Welt aufhielt, traf diese logische Schlussfolgerung nicht auf sie zu. Matthew durchforstete die Ordner seines Laptops und suchte ein Video heraus, welches gestern Nacht entstanden war. "Wenn jemand von euch einen schwachen Magen hat, bitte ich ihn oder sie nicht hinzusehen." Dann startete er das Video. Es war nur ein kurzer Ausschnitt einer Nachrichtensendung, welche nach der Tat ausgestrahlt worden war. Man musste genau hinsehen, um überhaupt etwas erkennen zu können. Das Video zeigte einen Mann, bekleidet mit einem schwarzen Anzug, weißem Hemd und einer Sturmmaske. Er drückte einen anderen Mann an der Kehle auf den harten Steinboden und ließ sein Bowiemesser immer und immer wieder über den Körper seines Opfers gleiten. Dem auf dem Boden Liegenden entfuhren herzzerreißende Schreie, er bettelte und flehte, bis ihn seine Kraft schlussendlich verließ. Der Mann im schwarzen Anzug, welcher unwiderruflich The Lone Hunter war, erhob sich und blickte denjenigen, der das Video aufgenommen hatte, aus hasserfüllten Augen an. Durch die Sturmmaske konnte man nicht mehr als seine Augenpartie und seinen Mund erkennen und so sah man nun das siegessichere Grinsen auf den Lippen des Killers. Als dieser das Blut seines Opfers von der Messerklinge leckte, hörte Matthew vereinzelte Würgegeräusche hinter sich. Dann flog das Springmesser in Richtung des Filmenden und das Video endete abrupt. Auch Matthew ließ diese Aufnahme nicht kalt - im Gegenteil. Er konnte seine Abscheu und Unbehaglichkeit bloß besser verstecken.

Serial Killer (In Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt