Zitternt wachte ich auf. Ich fuhr mir fahrig übers Gesicht und schüttelte den Kopf, um die Schreckensszenarien aus meinen Gedanken zu verbannen. Mein Körper glühte. Plötzlich kam Madoc ins Schlafzimmer gerannt. Er hatte sein Bowiemesser in der Hand. "Aubrey!?" Ich sah ihn verwundert an und konnte nicht so recht realisieren dass er nun hier war. Ein erleichtertes Lächeln stahl sich auf seine Züge als er mich sah. Ich sprang auf und ließ mich in seine Arme fallen. Madoc steckte das Bowiemesser zurück und zog mich an seine Brust. "Ein Glück bist du unverletzt." Er strich mir über den Kopf und wiegte mich in seinen Armen. Ich genoss seine Nähe und schloss die Augen. Ein alles überwiegendes Glücksgefühl erfüllte meinen Körper. Langsam hob Madoc meinen Kopf an und verschloss seine Lippen mit meinen. Augenblicklich mussten wir beide lächeln. Nach einer Weile löste ich mich von ihm und sah in seine Augen. Sie wirkten hell und aufgeweckt, dass komplette Gegenteil zu dem Hass der normalerweise in ihnen loderte. "Wie hast du mich gefunden?" Ich lief zum Bett und wickelte die Decke um meinen Körper. Madoc blieb dort, wo er war und sah mich nur verträumt an. Er schien zu überleben was er sagen sollte. Ich griff nach dem Bild, auf welchem er mit der Frau zu sehen war und hielt es ihm hin. Resignation trat auf seine Züge. "Du weißt, wer ich bin." Es war eine Feststellung, auf die ich nur mit einem stummen Nicken antworten konnte. "Woher hast du das?" Er zeigte mit der Klingenspitze auf das Bild. Ich machte eine Kopfbewegung in Richtung der Schublade. "Du bist der, den sie the tone hunter nennen." Madoc seufzte. "Ich wollte dich nicht unter diesen Umständen wiedersehen, Aubrey. Und ich wollte auch nie dass du erfährst wer ich wirklich bin. Das hätte dir so vieles erspart." Er schenkte mir ein trauriges Lächeln. "Jetzt kann ich es nicht mehr rückgängig machen. Na los, still deine Wissbegierde. Ich will, dass du verstehst." Ich senkte den Blick. "Was war danach?" Madoc hob eine Augenbraue. "Nachdem das Bild aufgenommen wurde." Er schmunzelte. "Dann hatten wir Sex." "Und was ist mit Liebe?" "Liebe?" Ein ironisches Lachen verließ seinen Mund. "Ich habe sie nicht geliebt. Ich musste noch nie eine Frau lieben um mit ihr schlafen zu können." Geschockt riss ich die Augen auf. Die Kälte und Gleichgültigkeit in seiner Stimme war verletzend. "Wieso, Madoc?" Ich atmete hörbar ein. "Wieso was?" "Die Frauen, die Morde.." Er runzelte die Stirn und öffnete langsam seinen Anzug. Als dieser mitsamt seiner restlichen Kleidung auf dem Boden landete kam ich nicht umhin meinen Blick über seinen entstellten Körper gleiten zu lassen. All die Narben verpassten mir eine unangenehme Gänsehaut. Er besaß fast mehr Narbengewebe als normale Haut. "Deswegen." Madoc fuhr über seinen Körper. "Hat dir das alles dein Vater angetan?" Mir wurde schlecht. Allein durch die Vorstellung der Prozeduren. Er schüttelte den Kopf. "Nein. Vieles davon war ich selbst." Anscheinend schaute ich ziemlich verwirrt drein, denn Madoc fing an weiter auszuholen. "Weißt du, das Problem war, dass ich irgendwann nicht mehr ohne diesen Schmerz leben konnte. Er war für mich eine Genugtuung geworden. Mein Vater hat mich auf jeglich erdenkbare Art und Weise kaputtgemacht. Sowohl physisch als auch psychisch. Als ich ihn tötete und das Anwesen meiner Eltern verließ, riss mich das aus meinem Rhythmus. Und so fing das Morden an, denn ich tat genau das, wozu ich erzogen wurde." Er blickte verloren auf den Boden und schloss kurz die Augen. "Meine Schmerzsucht war zu groß als das ich sie hätte kontrollieren können. Doch irgendwann sah ich ein das es doch eine andere Lösung geben musste. Und wenn ich niemand anderem weh tun konnte, fügte ich mir selbst Schmerzen zu. Ich schnitt mich, verbrannte meine Haut, schoss mir ins Bein. So wie ich es von damals gewohnt war. Aber all das konnte auf Dauer nicht den gleichen Schmerz verursachen wie die sadistischen Foltermethoden meines Vaters. Und deswegen wurde es immer mehr und immer häufiger, bis ich ein verstümmeltes Wrack war. Mehr als das ich es ohnehin schon gewesen bin." Madoc holte geräuschvoll Luft. "Ich sah ein, dass es etwas anderes geben musste außer Mord und Selbstverstümmelung. Es.. Es war einfach nur Sex, aber ich merkte schnell das dieser meine Gedanken ruhig stellte. Zumindest für einen kurzen Augenblick. Ich habe mich grundsätzlich noch nie zu Frauen hingezogen gefühlt. Ich schlief nur mit ihnen, weil sie es zuließen dass ich sie quälte." Überfordert fuhr ich mir durch die Haare. "Also bist du..?" Madoc lachte verbittert auf. "Nein, dass wollte ich damit nicht sagen. Mein Interesse richtet sich nach Menschen wie dir." Langsam fing ich an zu verstehen. Dan und Eve mochten mir einiges über Madoc erzählt haben, doch nun hörte ich es aus seiner Perspektive. "Du hast mich auf eine Art und Weise verändert die ich nicht beschreiben kann. Meine Dämonen, die Dinge zu denen sie mich drängen, dies alles wirkt zum ersten Mal in meinem Leben kontrollierbar. Mehr als sonst. Und du hast Gefühle in mir hervorgerufen von denen ich nicht wusste das sie existieren, weil ich von mir selbst nicht wusste das ich so aufopferungsvoll lieben kann."
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Serial Killer (In Überarbeitung)
Mystery / Thriller!Band I der Serial Killer - Reihe! Angst lehrt dich Dinge, die du zuvor nicht zu sehen vermochtest. Doch bekanntlich ist Schmerz der beste Lehrer. Aus ihm resultieren die verschiedensten Veränderungen. Womöglich konntest du mir folgen und dein Verst...