~Kapitel 31~

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Luciá verließ den Besprechungsraum. Ihr Kopf dröhnte höllisch und sie war müde. Mit festem Griff umklammerte sie den Kaffee in ihrer Hand, welcher schon vor einer Stunde kalt geworden war. Es war viel geschrien und diskutiert worden, doch am Ende hatte Godric es geschafft das FBI davon zu überzeugen Madoc nicht hinter Gitter zu sperren, da er aus Not gehandelt hatte. Doch sie und auch er wussten, dass es Madoc genau auf das abgesehen hatte. Er hatte Detective Connor mit dem Tod seiner Frau angestachelt, was diesen dazu veranlasst hatte die Waffe zu ziehen. Und dann war Madocs Plan komplett gewesen. Luciá wusste, dass er hatte morden müssen um sein Verlangen ruhig zu stellen, doch war sie noch nicht dahinter gekommen wieso. Er hatte irgendetwas vor, das spürte sie. Als Godric aus dem Raum trat beschloss sie, ihn darauf anzusprechen. Mit gebürtigen Abstand blieb sie vor dem alten Mann stehen. "Wissen Sie, wo Knox ist, Sir?" Er hob den Kopf. Seine grünen Augen sprachen Bände. Geschockt sah sie ihn an. "Sie haben ihn alleine ziehen lassen." Godric seufzte. "Ich habe dir damit einen Gefallen getan, Luciá." Das er sie plötzlich duzte ließ sie kurz stutzen. "Nein, dass hast du nicht." Godric hob eine Augenbraue. "Ach nein? Dann sag mir, warum du in seiner Gegenwart so leidest." "Das tue ich nicht." Sie fühlte sich ertappt. Nun nahm Godric wieder die Rolle des fürsorglichen Vaters ein, doch war sie kein Kind mehr. "Ich weiß, dass ihr miteinander geschlafen habt, Luciá. Und ich weiß auch, dass du ihn liebst. Aber dieser Mann ist gefährlich." "Du sagtest doch.." Er unterbrach sie. "Vergiss, was ich vor dem Flug gesagt habe. Ihr habt Grenzen überschritten." Luciá sah ihn empört an. "Wir sind erwachsen!" "Er ist ein Serienkiller, Luciá! Verstehst du das nicht?! Er hat hunderte von Menschen umgebracht und ich werde nicht zulassen dass du die Nächste bist!" Luciá schüttelte energisch den Kopf. "Ich verstehe, dass du dich sorgst. Vater wollte, dass du mich vor Madoc beschützt. Aber ich muss meine Komfortzone verlassen. Und mit wem ich die Nacht verbringe ist nicht deine Entscheidung. Genauso wenig wie es seine war." Sie drehte sich um. "Du wirst jetzt nicht gehen!" Godric wollte nach ihrem Arm greifen, doch schlug sie seine Hand weg. "Er wird den Defiler umbringen!" "Wir überwachen ihn." Der alte Mann verengte die Augen. "Was auch immer dein Plan war, ich lasse nicht zu dass Madoc dem Defiler alleine gegenübertritt." Sie drehte sich um und sprintete zu ihrem Ersatzwagen, welchen Godric ihr bereitgestellt hatte. Es war ein weißer Dodge Charger. So würde sie zumindest schnell an ihrem Ziel ankommen. "Spring schon an!" Ihre Nerven lagen blank. Als sie sich vom Flughafen entfernt hatte schaltete sie die Klimaanlage ein. In ihrer SWAT-Ausrüstung schwitzte sie unheimlich viel. Den ganzen Nachmittag hatte sie mit Besprechungen verbracht und nun stand der Mond bereist am Himmel. "Den ganzen Tag mit planen verschwendet. Ich fass es nicht." Kopfschüttelnd trat sie aufs Gas. Ihr Herzschlag beruhigte sich allmählich von der Aufregung. Sie sah zur Seite. Ein undefinierbares Blinken an ihrer Schulter lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Luciá besah sich das kleine runde Ding etwas genauer. Es war eine Wanze. "Madoc! Was zum..?" Schnell entfernte sie das Abhörgerät und zerdrückte es zwischen ihren Fingern. Es gab ein knackendes Geräusch von sich als es zersprang. "Dieser Mann macht mich noch wahnsinnig." Sie runzelte die Stirn und erhöhte die Geschwindigkeit. Luciá warf einen Blick auf ihr Navigationsgerät, welches den Standpunkt von Aubrey anzeigte. Jetzt hieß es drei Stunden einen einsamen Highway entlang fahren.

Als Luciá den Dodge in der Nähe des Hauses parkte und austieg, konnte sie ihren Augen nicht trauen. Immer wieder ließ sie die Maclight über die weiße Fassade des Hauses schweifen, doch sie hatte sich nicht geirrt. Es war ihr Elternhaus. "Oh nein.." Ihr Brustkorb zog sich zusammen und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Mit zitternder Hand zog sie ihre Astra und lud sie durch. Sie musste tun, was getan werden muss.

Serial Killer (In Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt