Madoc nutze den Flug um sich auszuruhen. Die ersten paar Stunden hatte er mit schlafen zugebracht. Jetzt fühlte er sich um einiges erholter. Sie würden auch gleich am Flughafen in Dallas landen. Instinktiv fiel sein Blick auf Luciá. Die Latina saß in der Reihe neben ihm und hatte ihn den ganzen Flug keines Blickes gewürdigt. Doch es war schließlich nicht verwunderlich. So kalt und gleichgültig er auch gewesen war, er durfte einfach keine weitere Person in sein Leben lassen welche es schlussendlich beeinflussen würde. Und das er erneut mit ihr geschlafen hatte war nur ein weiterer Fehler in einer langen Liste welchen er hatte vermeiden müssen. Doch seine Gedankengänge wurden unterbrochen als der Flieger zum Landen ansetzte. Madoc wurde in den Sitz gedrückt. Es war vergleichbar mit dem Gefühl als wenn ein Auto beschleunigte. Die Durchsage des Piloten erklang aus den Lautsprechern. Als das Flugzeug gelandet war, wartete er bis alle, einschließlich Luciá, ausgestiegen waren. Den ganzen Flug über war er überwacht worden. Er konnte die Kameras die ihn beobachteten und die Pistolenläufe welche auf ihn gerichtet waren regelrecht spüren. Und siehe da, gerade als er das Flugzeug verließ wurde er von ein dutzend Detectives umringt. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. "Schön zu sehen dass ihr mal selbst eure Drecksarbeit macht." Er sah, wie Luciá stehenblieb und ihn warnend ansah. Madoc lief auf einen der Männer zu. Ein Texaner mit gebräuntem Gesicht und Glatze. Er dürfte um die vierzig sein und war einen Kopf kleiner als Madoc selbst. Dem Detective war die Angst ins Gesicht geschrieben. Er spannte den Hahn seiner Glock 22. "Stehenbleiben, sonst..!" "Sonst was? Erschießt du mich dann? Gerne, nur zu." Der Detective schaute verdutzt drein. "Weißt du denn überhaupt wer ich bin?" Unauffällig ließ Madoc seine Hand zu einem seiner Wurfmesser wandern. Die Männer verengten den Kreis. Er hätte erwartet dass Luciá einschritt, doch sie blieb dort wo sie war und verfolgte das Szenario nur aufmerksam. Die Latina hatte noch nicht einmal ihre Hand an ihrer Astra. Plötzlich spürte er einen Pistolenlauf an seinem Hinterkopf. Die Hand welche die Waffe hielt zitterte stark. "Hände über den Kopf Lone Hunter, sodass wir sie sehen können." Madoc lachte amüsiert auf. "Ich lasse mir nicht gern Befehle geben." Dann machte er eine halbe Drehung und stieß dem Detective sein Wurfmesser in die Hand. Dieser schrie schmerzerfüllt auf und ließ die Glock fallen, welche Madoc mit der rechten Hand auffing. Er rammte den Schlitten an die Schläfe des Mannes hinter ihm was diesen zu Boden gehen ließ. Erst dann widmete er sich den verbliebenen fünf. Der Texaner feuerte drei Kugeln ab. Madoc hatte geahnt dass er so reagieren würde weswegen er darauf vorbereitet war. Blitzschnell rollte er sich ab und entkam so knapp den Kugeln welche auf seine Brust gerichtet waren. Kurz bevor noch einer der Detectives einen Schuss tuen konnte erklang die schneidende Stimme Godrics, der wutentbrannt auf sie zukam. "Verdammt, Connor, was fällt Ihnen ein!? Waffen runter, und zwar sofort!" Der Texaner, welcher auf den Namen Connor hörte, bedeutete seinen Kollegen die Waffen zu senken. Godric zeigte mit dem Finger auf den Glatzköpfigen. "Ich habe Sie nicht angestellt damit Sie zu jeder Zeit die Waffe vor diesem Mann heben, sondern erst wenn die Sicherheit eines Menschen in Gefahr gerät! Geht das jetzt endlich in Ihren Dickschädel rein!?" Connor verengte die Augen. Madoc beschlich eine Ahnung die kurz darauf auch bestätigt wurde. "Entschuldigen Sie, Sir, dass ich in Gesellschaft des Mörders meiner Frau nicht die Fassung behalten kann." Die Worte kamen grollend über seine Lippen. "Dann entbinde ich Sie von ihrem Dienst, Detective. Weggetreten." Connor hob herausfordernd den Kopf und lief an Godric vorbei. Madoc wartete bis der Mann in seiner Nähe war. "Sie hieß Elly, oder? Du hattest eine wunderschöne Frau, Kumpel. Ich habe es sehr genossen." Und dann verlor der Mann die Fassung. "Du Scheißkerl!" Connor hob die Waffe, zum Schuss bereit, doch Madoc kam ihm zuvor. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde da hatte er seine Glock in der Hand und feuerte eine Kugel zwischen die Augen des Detektivs. Dieser fiel leblos auf den Asphalt.
Die Welt schien stehengeblieben zu sein. Jeder, auch Godric, sah ihn geschockt an. Madoc rechnete schon damit sich ebenfalls eine Kugel einzufangen, doch löste sich kein Schuss. "Niemand rührt sich!" Die vier Detectives steckten ihre Waffen zurück. Auch Luciá, wie er jetzt erst bemerkte. "Knox, Sie kommen mit mir." Godric machte eine Kopfbewegung nach hinten. Er folgte dem alten Mann mit einem Kopfnicken. Als sie außer Hörweite waren erhob der Veteran die Stimme. "Ich hätte Sie erschießen müssen." "Wieso haben Sie es dann nicht getan?" Madoc hob eine Augenbraue. "Wegen Luciá." "Sie stellen die nationale Sicherheit wegen einer Frau aufs Spiel?" Er erntete einen bösen Blick. "Wegen einer Frau, welche wie meine Tochter ist, die sie liebt und ihren Tod nicht verkraften könnte." "Luciá ist pflichtbewusst. Sie würde mich töten wenn sie müsste." Godric seufzte. "Seien Sie sich da mal nicht so sicher." Der alte Mann blieb stehen. "Hier haben Sie einen Ersatzwagen. Ich habe jetzt eine wichtige Sitzung mit meinen Kollegen. Luciá wird nachkommen. Ich gehe davon aus dass Sie in der Lage sind den Defiler alleine zu fassen?" Madoc nickte zustimmend. "Natürlich, Sir." "Gut." Godric wandte sich zum Gehen. "Ach, und Knox." "Ja?" "Ich vertraue auf Sie. Und vergessen Sie eines nicht. Meine Augen und Ohren ruhen niemals. Also tanzen Sie ja nicht aus der Reihe." Der alte Mann senkte den Kopf und lief von dannen.
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Serial Killer (In Überarbeitung)
Mystery / Thriller!Band I der Serial Killer - Reihe! Angst lehrt dich Dinge, die du zuvor nicht zu sehen vermochtest. Doch bekanntlich ist Schmerz der beste Lehrer. Aus ihm resultieren die verschiedensten Veränderungen. Womöglich konntest du mir folgen und dein Verst...