Zemër - Alles Veränderte Sich

25

Vlora

Es war schon nach Mitternacht. Was ich tat? Durch irgendwelche Straßen ziehen und nicht wissen wohin. Aber langsam wurde auch ich müde. Soll ich jetzt etwa auf der Straße schlafen nur weil Malik jetzt mit irgendjemanden geschlafen hat? Wieso sollte ich das überhaupt machen?

Nach einer Weile wusste ich wo ich war und lief zurück zum Haus. Es dauerte ein ganzes Stück. Meine Beine fingen an zu schmerzen und Hunger hatte ich auch. Ich brauche unbedingt ein schönes Bad.

Ich hoffte nur dass Malik am schlafen war. Der Gedanke daran, dass höchstwahrscheinlich dieses Mädchen neben ihn liegt beachte mich innerlich zum Kotzen.

An der Tür klopfte ich an, da ich niemanden wecken möchte. Die Tür wurde aber leider nicht von Dilara aufgemacht sondern von ihr.

Wieso hasst mich das Schicksal so?

"Und du bist wer?", fragte mich das Mädchen und sah mich arrogant an. Was habe ich denn getan?

"Ich wohne hier", sagte ich genau so wie sie und schaute sie ebenfalls arrogant an. Das 'Ich' betonte ich extra laut. Blöde Zicke. Sie kam mir mehr als nur unsympathisch rüber. Und ich hasste unsympathisch Menschen.

Ich drückte sie zur Seite damit ich eintreten konnte. "Warte ab bis Malik kommt!", gab sie zickig von sich und ging Richtung Treppen. Erst jetzt sah ich wie knapp bekleidet sie war. Das war nur ein Stück Stoff und es verbergte fast nichts von ihr. Ekelhaft.

Auf der Suche nach Dilara, fand ich sie auch als sie aus der Abstellkammer kam. "Vlora!", sagte sie erfreut und kam auf mich zu.

"Wo warst du?", fragte sie mich besorgt. In ihr sah ich eine neue Freundin. Ich lächelte ihr aufmunternd zu. "Ein wenig spazieren. Wohin gehst du?", fragte ich sie weil sie ihre Arbeitskleidung nicht mehr anhatte.

"Ich habe jetzt endlich Feierabend", sagte sie und ich bemerkte wie müde sie war. Sie arbeitete den ganzen Tag und Malik gab ihr nicht mal frei.

"Du wirst morgen nicht zu Arbeit kommen? Okay? Ich werde das nötigste für dich erledigen. Du siehst nämlich so fertig aus", aufmunternd packte ich sie an der Schulter.

Ihre Augen fingen an zu glitzern vor Freude. "Wirklich?", fragte sie mich ungläubig. Hatte sie etwa nie eine Auszeit bekommen? Ich nickte zur Bestätigung.

"Danke!", gab sie erfreut und schmiss sich in meine Arme.

Ich begleitete sie noch bis zur Tür. "Dilara, ist Malik zuhause?", zögernd schaute ich sie an. Sie schüttelt, zu meiner Verwunderung, ihr Kopf.

"Ich habe ihn erzählt dass du hier warst und wieder weg gegangen bist. Malik ist dann sofort raus gegangen und ist bis jetzt nicht mehr gekommen", klärte sie mich auf.

Ich seufzte. "Kannst du mir vielleicht die Nummer von Malik geben? Ich werde versuchen ihn zu erreichen über das Haustelefon", als Antwort nickte sie und schrieb mir noch schnell seine Nummer auf, bis sie auch endlich verschwand.

Ich gab die Nummer auf das Telefon ein. Um ehrlich zu sein wusste ich gar nicht dass Malik ein Haus Telefon hier hat. Sonst hätte ich längst Fatma und Jess angerufen.

Nach den vierten klingeln hob er ab.

"Was ist? Ich kann gerade nicht!", er klang mehr als nur gestress. Tolle Begrüßung.