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Die letzten Tage vergingen wie im Flug. Zu schnell kam der Tag, an den ich heiraten musste. Nicht mal eine Nachricht von Malik habe ich bekommen. Hat er mich etwa im Stich gelasssen? Er würde sowas nicht machen. Aber was, wenn?
Dieser ganze Stress machte mir echt zuschaffen. Ich will einfach weg hier.

Ich schaute mich schon eine ganze Weile an im Spiegel. So wollte ich doch gar nicht heiraten. Ich wollte mit einem Mann heiraten, der mich liebt und den ich auch liebe. Mit den ganzen Fasern meines Körpers.

Und ich wünschte mir, dass meine Familie auf meiner Hochzeit wäre. Dafür würde ich sogar alles tun. Sogar Kerem heiraten.

An der Tür klopfte es. "Kommen sie bitte mit. Sie werden erwartet", kam ein angestellter von Kerem rein. Ich nickte und drehte mich um. Diese hohen Schuhe machten es mir zuschaffen. Wie soll ich das den ganzen Abend aushalten?

Da fiel mir plötzlich die Hochzeitsnacht ein. Lieber sterbe ich, als ihn meine Unschuld zu schenken. Das schwor ich mir.

Kerem wartete auf mich vor der Tür. "Du siehst bezaubernd aus", sein Kompliment ließ mich komplett kalt. Es interessierte mich nicht, wie ich vor ihm aussah.

Wir gingen zu den großen schwarzen Auto, der mit Blumen beschmückt war. Alles schien so perfekt. Aber in mir lief alles andere als perfekt. In mir war ein Chaos. Hilflos saß ich im Auto und ging zu den Saal, wo uns die ganzen Gäste erwarteten. Alle werden tanzen und Spaß haben. Aber ich werde einfach abwarten und schauen was passieren wird.

Wir fuhren eine halbe Stunde lang bis wir am großen Saal ankamen. Von draußen hörte man schon die Türkische Musik laufen. "Kein Sorge, es sind auch albanische freunde dort und es wird auch albanische Musik geben", sagte Kerem als hätte er meine Gedanken gelesen.

Ich antwortete nicht und stieg einfach aus dem Auto aus. Es war schwierig mit diesen Kleid raus zu kommen. Kerem kam mir zu hilfe und hielt mir seine Hand entgegen. "Nein danke. Ich schaff das schon", blieb ich stur. Er hörte nicht auf mich sondern nahm meinen Arm und zog mich aus den Auto.

"Ich weiß dass du mich nicht freiwillig geheiratest hast aber sei jetzt nicht so stur", sagte ernst. Ich verdrehte meine Augen.

Kerem hielt mir seine Hand entgegen. Zögerlich schaute ich ihn an. Muss ich das wirklich tun? Er gab mir ein Blick, dass ich sowieso keine Wahl hätte. Wie recht er hat. Malik, Can, sagt mir nicht, ihr lässt mich hier im Stich.

Ich konnte nur beten und abwarten.

Der Große Parkplatz war voll mit Autos. Man hatte keine einzige Parklücke mehr frei. Wie viele hat er bitte eingeladen?

Widerwillig gab ich ihn meine Hand. Er lächelte mich sanft an. Was lächelst du mich so blöd an?, dachte ich mir nur.

Wir hörten wie die Musik gestoppt wurde und ein etwas Langsameres Lied kam. Langsam betraten wir beide den Saal. Zuerst kamen wir am Haupteingang durch. Da waren kaum noch Menschen. Danach gingen wir wieder durch eine große Tür und ich sah den Ganzen Saal. Der Saal war voll mit Menschen, die ich in meinen ganzen Leben noch nie gesehen habe.

Alle Aufmerksamkeit wurde auf uns geschoben. Sogar ein Licht strahlte auf uns hinab. Die ganzen Menschen schauten uns an und machten sogar Videos. Alle lächelte glücklich.

Ein Blick brannte besonders auf mir. Meine Augen suchten nach ihm.

Aber zuerst sah ich nur Can, der viel gesünder aussah als im Krankenhaus. Neben Can entdeckte ich jedoch Malik. Er tippte was auf seinen Handy und hat gar nicht bemerkt dass ich schon da war.

Langsam bewegten wir uns voran.

Can schubste ihn an seiner Schulter. Wütend blickte Malik zu ihm rüber und sagte was. Can zeigte mit seinen Kopf zu uns rüber. Malik's blick folgte ihm.

Zemër - Alles Veränderte Sich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt