(welch dramatische Überschrift! :'D)
Spruch des Tages: Ich bin so cool, ich kann mein Knoppers schon um 9 Uhr essen.
Uuuuund Los geht’s!
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•MICHII‘S POV•
Ich liebe dich! Die letzten Worte, die Tim gestern Morgen zu mir gesagt hatte. Dann war er weg. Leider. Ich vermisste ihn jetzt schon. Und da war er gerade mal einen Tag weg. Wie spät war es eigentlich? Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Dienstag, 12.00 Uhr. Also war es Zeit, die Zwillinge aus dem Kindergarten abzuholen.
Ich stand im Flur, zog meine Jacke, also…eigentlich war es ja Tim’s Jacke, an, schnappte meinen Autoschlüssel und ging nach draußen. Die Sonne schien schon den ganzen Tag und ab und zu wehte mir ein kühler Wind durch die Haare. Im Großen und Ganzen ein ganz angenehmes Wetter heute. Und schon hatte ich den nächsten Gedankenblitz. Wollte ich heute nicht noch irgendetwas machen? Noch bevor ich die Kinder abholen wollte?! Genau! Saskia. Die hatte ich jetzt ganz vergessen. Mist. Warum musste ich auch immer alles vergessen?! Ich zog mein Handy aus der Jackentasche und schrieb ihr einfach eine Nachricht.
von: Michaela Zimmermann
an: Saskia Schulze
Saskia, sorry! Hab dich vergessen. Sorry, wirklich. Ich hol jetzt die Zwillinge ab. Willst du mitkommen? Wir machen danach was Schönes!
Wenig später bekam ich auch schon meine Antwort.
von: Saskia Schulze
an: Michaela Zimmermann
Is schon okay. Ich weiß ja, du hast viel um die Ohren. ;) Klar, ich warte vor der Tür auf dich. :D
Hätten wir das schon mal geklärt. Dann blieb jetzt nur noch eine Frage: Was machen wir? Ich sollte wirklich nicht immer so vorlaut sein. Meistens sagte ich Sachen und hatte eigentlich keinen Plan, was ich machen wollte. Das war wieder so typisch für mich.
„Hi. Na, wie geht’s?“ Saskia nahm neben mir Platz. „Hi, sorry nochmal. Tut mir echt leid. Ich hab grad Tim’s Jacke angezogen, da hab ich gedacht, ich hab irgendwas vergessen.“ Ich musste kurz lachen. Fragt mich nicht, warum. „Schon okay. Ich vergess auch manchmal was. Ist schon gut. Tim ist wieder auf Tour?“ Sie warf mir einen fragenden Blick zu. „Hm. Der ist gestern früh los. Ähm…Themenwechsel. Wie kann ich wieder gutmachen, dass ich dich vergessen habe?“ Irgendetwas musste es doch geben. Davon war ich überzeugt. „Wir könnten…Wir…Hm…EIS!“ Saskia’s Augen glänzten mir entgegen. Wie hätte ich da noch wiedersprechen können?! „Alles klar. Wir holen die Zwillinge und gehen dann Eis essen.“ Ein guter Plan. Der müsste klappen. Plan B war absolut nicht drin.
„Sag mal…Michii?“ Wir saßen auf der Terrasse einer Eisdiele und Saskia schaute mich abwartend an. „Hm? Was gibt’s denn?“ Ich schaute zu ihr und bemerkte irgendetwas Unruhiges an ihr. „Ich weiß, dass du mich gleich dafür hassen wirst, das ich das gefragt habe. Warum hast du dich damals wirklich von Johny getrennt? Ich will‘s nur wissen, um dich einfach besser zu verstehen.“ Über meine Beziehungen sprach ich wirklich ungern. Vor allem über die mit Johny.
*Flashback*
Ich stehe auf, weil es an der Tür geklingelt hat. Johny. „Morgen, Schatz. Ich war bei meinen Eltern. Sorry. Hoffe, du hast mich nicht vermisst.“ Er drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Ich bin mir 100%ig sicher, dass er nicht bei seinen Eltern war. Er war die ganze Nacht außer Haus, riecht jetzt nach Alkohol und hat ganz sicher wieder irgendeine Frau auf einer Party kennengelernt, mit der er gestern seinen Spaß hatte. Ich weiß es ja. Ich weiß, dass er mich betrügt. Ich weiß, dass er mich schon so oft betrogen hat. Ich weiß es. Ich weiß alles. Aber ich will mich nicht trennen. Der Zwillinge wegen. Fast hätte ich als Kind selbst erfahren müssen, wie es sich anfühlt, mit getrennten Eltern aufzuwachsen. Damals, ich war gerade 15 geworden, brachte ein Missverständnis meine Eltern fast um ihre Ehe. Eiserner Willen und, wie ich finde, ein kleines Wunder, verhinderte allerdings das, was ich in diesem Alter und auch jetzt noch, als eines der schlimmsten Dinge überhaupt für ein Kind ansehe. Um Haaresbreite war ich also daran vorbeigeschlittert, ein Scheidungskind zu sein. Wer damit aufwächst, gewöhnt sich sicherlich irgendwann daran, aber für mich war es die schlimmste Zeit meines Lebens. Meine Oma sagte in dieser Zeit immer „Eine Ehe ist wie das Wetter. An manchen Tagen scheint die Sonne, an manchen regnet es.“ zu mir. Sie hatte doch immer so Recht. Ich liebe meine Oma einfach! Aber zurück zu meinem eigentlichen „Problem“.