Kapitel 8

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Pov. Maurice

Ich kann nicht glauben, dass sie ernsthaft mit mir in einer ranzigen, aber billigen Bar sitzt und sich mit mir unterhält. Im Büro habe ich nicht eine Sekunde an meine Aktion geglaubt.

Soll ich raten?, frage ich sie, worauf ich mal wieder ihren verwirrten Bick bekomme. Sie sieht aus, wie ein kleines niedliches Rehkitz, wenn sie verwirrt ist. Macht ihr Mann Stress? Mit meiner Frage treffe ich voll ins Schwarze, wie mir ihr Blick verrät.

Augenblicklich ist jeder Anflug von einem Lächeln verschwunden. Woher wollen-. Ich schneide ihr erneut das Wort ab. Ihr Ehering. Langsam fällt ihr Blick auf das Stück Gold an ihrem Finger.

Ja, stimmt. Frau Larsen wirkt nun völlig geistesabwesend, also versuche ich die Stimmung wieder zu lockern, was leichter gesagt, wie getan ist. Wollen sie reden? Manchmal ist es leichter sich einem so gut wie Fremden anzuvertrauen.

Du willst meine Probleme nicht wissen. Empört sehe ich sie an. Ich bin schon ein großer Junge. Meine Chefin muss ein kleines trauriges Lächeln unterdrücken. Wenn Sie es unbedingt wissen wollenMein Mann und ich befinden uns gerade in einer sehr schweren Phase.

Sie nimmt noch einen Schluck aus ihrem Glas. Shit. Wie schlimm ist es? Seufzend stellt sie ihr Glas wieder ab und sieht mir zum ersten Mal an diesem Abend in die Augen.

Sehr, sehr schlimm. Wir reden kaum noch miteinander und wenn, dann streiten wir meistens. Manchmal lebt man sich eben ein wenig auseinander. Sie versucht gefasst zu klingen, aber in ihren Augen bildet sich ein Tränenmeer.

Das tut mir leid. Dann ist die Situation zu Hause wohl ziemlich angespannt, nicht wahr? Ja sehr. Eine ganze Weile ist er still, weil ich nicht mehr so richtig weis, was ich sagen soll. Frau Larsen ist die Erste, die wieder etwas sagt. Sie haben es gut, dass sie davon noch nicht belangt wurden.

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