Kapitel 25

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Pov. Luna

Deswegen mache ich es dir leichter. Seine Worte hallen immer noch in meinem Kopf wider. Er macht nichts leichter. Gar nichts. Ein Zettel hängt am Kühlschrank, worauf Conni mitteilt, dass sie heute bei einer Freundin übernachtet. Immerhin geht es ihr einigermaßen.

Glücklicherweise ist Frederick noch nicht da. Ich könnte es nicht ertragen, wenn er hier wäre und tausend Fragen stellen würde. Erschöpft lasse ich mich aufs Sofa im unteren Wohnzimmer nieder. Ich hatte nicht damit gerechnet, wie sehr es mir etwas ausmachen würde von Maurice einen Arschtritt zu bekommen.

Er hat mich in dieser beschissenen Zeit zum Lachen gebracht und nun alles verschlimmert. Aber ich kann ihn verstehen, oder besser gesagt, er hat recht. Den einen Tag Maurice, den anderen Frederick. Es ist nicht fair. Nicht ihm gegenüber und schon gar nicht Frederick gegenüber. Scheiße, nicht einmal mir gegenüber ist das fair.

Meine Gedanken schweifen zum letzten Nachmittag mit Maurice. Ich stelle mir einen Moment lang vor wie es wäre, wenn ich Frederick verlassen und zu Maurice gehen würde.

Conni würde bei mir und ihm leben. Die beiden würden sich wunderbar verstehen. Conni würde jedes, oder jedes zweite Wochenende Frederick sehen. Er würde irgendwann eine neu Frau finden, die ihn glücklich macht

Kopfschüttelnd erwache ich aus meiner Fantasie. Das Leben ist leider kein Traum, indem sich alles fügt. Die Haustür geht auf. Eine Minute später steht Frederick vor mir. Hallo, begrüßt er mich. An seinem Tonfall kann ich deutlich seine gedrückte Stimmung heraushören.

Es kommt mir so vor, als würde er nur noch in diesem Ton reden, sobald er zu Hause ist. Wann habe ich ihn eigentlich das letzte Mal Lachen gehört? Hast du Hunger?, fragt er. Ich schüttle den Kopf. Ich habe mit einem anderen Mann geschlafen. Der Satz kommt wie von allein. Frederick erstarrt förmlich.

Nach ein paar Minuten sehe ich ihn endlich an. Er sagt nichts. Sein Blick ist wie versteinert. Irgendwann kommt er wieder auf mich zu. Was? Seine Stimme zittert, sowie meine Hände. Ich bin fremdgegangen, wiederhole ich meine Aussage.

Frederick setzt sich neben mich aufs Sofa. Er atmet tief ein und wieder aus, bevor er erneut zum Sprechen ansetzt. Mit wem? Wir starren beide an die gegenüberliegende Wand. Maurice. Er ist mein neuer Assistent.

Du warst in der letzten Zeit nie bei Monika, stimmts? Ich bringe nur ein Nicken zu Stande. Hast du dich in ihn verliebt? Also fühlst du etwas für ihn? Wie sehr ich doch wünsche diese Frage verneinen zu können.

Um ehrlich zu sein weiß ich nicht richtig was ich für Maurice empfinde, aber zu sagen, da wäre nichts, ist eine Lüge. Ich weiß es nicht. Empört steht Fredrick auf. Du erzählst mir, dass du mit einem anderen Mann im Bett warst kannst mir aber noch nicht einmal die leichteste Frage beantworten?

Jetzt wird er wütend. Es ist nicht so einfach, Fredrick. Ich verüble ihm seine bestimmt noch kommenden Worte nicht. Schön zu wissen, dass es nicht so leicht für dich ist mich zu betrügen.

Mann, ich weiß doch auch, wie scheiße das von mir war. Ich Frederick unterbricht mich scharf. Luna, das geht so nicht mehr weiter. Wir tänzeln jetzt schon seit Monaten, um einander herum und jetzt beichtest du mir auch noch, dass du einen anderen hast.

Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Die Tränen kommen wie von allein. Warum ist es so schwer? Wieso sind wir so? Was ist passiert, mit unsmit allem hier? Frederick reibt sich übers Gesicht. Ich beichte, ich denke darüber nach eine andere Frau zu treffen und du gehst mit einem anderen Mann fremd. Was tun wir jetzt?

Ich starre nur auf den kleinen Couchtisch. Hat das alles denn überhaupt noch einen Sinn? Anstatt zu antworten schüttle ich lediglich den Kopf.

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