Gesagt getan. Nach Dienstschluss sperrten wir den Täter in eine der Zellen. Stephan rannte schon aus der Tür zu seinem Auto. Ich hinterher. „Stephan warte ich komme mit!", rief ich, bemüht nicht zu stolpern. Kurz drehte er sich um und schien zu überlegen. Gab dann aber doch nach:„Steig ein!"
Am Krankenhaus angekommen liefen wir zum Schalter, um uns zu erkundigen in welchem Zimmer Daniela lag. Die Dame am Tresen veriet uns die Zimmernummer und richtete ihren Blick wieder auf einen der vielen Akten vor sich. Angespannt trotteten wir zum Fahrstuhl und fuhren in den zweiten Stock. Zimmer Nummer 155. Doch noch bevor wir die Klinke der Tür berühren konnten, machte ein weiß gekleideter älterer Mann die Tür auf. Stephan rannte fast in ihn hinein, entschuldigte sich jedoch sofort. „Wer sind sie?", fragte der Arzt. „Stephan Sindera Ich bin Danielas Bruder.", antwortete mein Kollege. „Ist das Ihre Freundin?", fragte er weiter. Ich schaute zu Boden so das keiner sehen konnte wie rot ich war. Ein Lächeln konnte ich mir jedoch nicht verkneifen. Als ich mich nach ein paar Sekunden wieder beruhigt hatte verneinte ich. Wir erzählten ihm von dem Mann der sie attackiert hatte und, dass ich für den Fall zuständig war. Schließlich ließ er uns das Zimmer betreten. Daniela lag in einem weißen Krankenbett. Neben ihr ein bettartiges Gefäß indem ein kleines Baby darin seelenruhig schlief. Es hatte einen blauen Pyjama an. Vielleicht war es ja ein Junge. Stephan ging um das Bett herum und setzte sich auf die Bettkante. Bis jetzt hatte sie sich nicht geregt. Doch als Besagter ihre Hand nahm, erwachte sie aus ihrer Starre und schaute ihn an. Wie ein Wasserfall brodelt es aus ihr heraus:„Es tut mir so leid das ich mich nie gemeldet habe! Ich konnte nicht. Ich durfte nicht." Zum Ende hin wurde sie immer leiser. Bevor sie weiter reden konnte flüsterte Stephan:„Keine Sorge, ich bin dir nicht Böse." Daniela sah erleichtert zu ihm hoch.
Ich fühlte weichen Stoff unter mir, als würde ich auf einem Bett liegen. Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen. Nach dem dritten Versuch klappte es auch endlich. Trotzdem musste ich stark blinzeln. Die Wände waren weiß. Die Wände, das Bett und die Schränke. Moment wo war ich? Ich versuchte mich aufzurichten, doch ein starkes Stechen im Rücken ließ mich wieder ins weiche Kissen sinken. Half ja nichts. Zähne zusammenbeißen und durch. So richtete ich mich mit starken Schmerzen auf und setzte meine Füße auf den Boden auf. Um mein Handgelenk hatte ich einen Verband. Mein Bauch fühlte sich an als wäre er aus Stein. Unter großen Schmerzen stand ich auf, nur, um wieder auf den Boden zu sinken. Mit großer Mühe betätigte ich noch einen roten Knopf, ehe ich das Bewusstsein wieder verlor.
„Romy?", Stephan stand vor mir und schaute mich besorgt an. Mittlerweile hatte ich mich auf eines der drei Betten im Zimmer gesetzt. Schnell hüpfte ich auf und ging zur verletzten Frau im weißen Bett. Ich stand auf der rechten Seite ihres Bettes und holte meinen Block und meinen Kugelschreiber aus meiner Tasche. Einfühlsam stellte ich mich vor und fing dann an sie zu befragen:„Kennst du den Täter?" Mit Tränen in den Augen schüttelte sie den Kopf. Es zeriss mir das Herz sie so zu sehen, doch ich musste professionel bleiben. Also fragte ich beruhigend weiter:„Was ist genau passiert?" Nach einer kurzen Pause, die sich wie Stunden anfühlte antwortete sie unter
Tränen:„Nachdem die Sanitäter mich hier her gebracht hatten und mich untersuchten, bin ich schnell abgehauen. Den Kleinen habe ich nicht mitgenommen. Ich würde keine gute Mutter für ihn sein." Mittlerweile flossen ihre Tränen wie Wasserfälle ihre Wangen hinunter. Sie tat mir so leid und am liebsten hätte ich mitgeweint, doch konnte ich mich gerade noch so zusammenreißen. Ich spürte das sich weiter fragen nichts brachte und ließ die beiden alleine um Nachhause zu fahren. Beim herraustreten aus dem Raum, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch, dieses Gefühl, dass sie mich bei einem Punkt angelogen hatte.
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Köln Segen oder Fluch? - AS FF
FanfictionRomy hat seit 1 Jahr ihre Polizei Ausbildung abgeschlossen und arbeitet auf einer Wache in Berlin. Durch einen unglücklichen Zwischenfall wird sie jedoch nach Köln Versetzt. Eigentlich hat sie keine Lust ihre Freunde hinter sich zu lassen. Doch dies...