Viki (2)

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Hey,

da ich mit dem letzten Kapitel "Viki" nicht zufrieden bin möchte ich es noch einmal schreiben, nur verbessert. Die Handlung bleibt überwiegend gleich, weswegen kein Zwang besteht es zu lesen (Außer den letzten Absatz vllt). Den Ersten Upload von "Viki" werde ich aber trotzdem online lassen als ein kleiner Outtake. Während des schreibens der ersten Variante musste ich mir selbst eingestehen wie unzufrieden ich war. Also jetzt quasi noch einmal überarbeitet😅

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Augenblicklich hielt eine Hand mir eine schwarze Pistole vor die Nase. Überrascht riss ich die Augen weit auf. Vorsichtig wagte ich einen Blick nach oben um zu sehen wer diese Person war. Schulterlange Blonde Haare mit blauen Spitzen, hingen von ihrem Kopf herunter. An ihrer Jeans, mehrere schwere Ketten befestigt. Viele Armbänder zierten ihre Hand, sowie abwechslungsreiche Piercings ihr Gesicht. Auf ihrem schwarzen Top war ein pinker Totenkopf gedruckt, welcher schon längst angefangen hatte zu abzublättern. Sie schien nicht viel älter als ich zu sein. „Aufstehen.",sagte die Einbrecherin vorerst ruhig, aber mit Nachdruck in der Stimme. Als ich mich kein Stück bewegte schrie sie mich an:„Aufstehen!" Sofort gehorchte ich der Frau gleichen Alters und lief voran Richtung Wohnzimmer, wissend den Lauf einer Waffen am Rücken zu haben.

Kalte Gedanken machten sich in mir breit. Also hatte mich dieses Gefühl beobachtet zu werden doch nicht getäuscht. Was passierte jetzt mit mir? Was wollte diese Person, die ich noch nicht einmal kannte, von mir? Professionell bleiben, das war das Stichwort, welches alle Überlegungen, fein aus der Sache rauszukommen, begleitete. Die Täterin rannte das Wohnzimmer auf und ab bis es mir vorkam als ob das Parckett unter ihren Füßen knarren würde. Langsam fing sie auch an sich die Fingernägel abzunagen. Sie wurde sichtlich immer nervöser. Frustriert fuhr sie sich durch die offenen Haare und stieß einen Laut der Verzweiflung aus. „Was wenn er nicht auftaucht? Was wenn er mich zurück lässt?",diese Fragen stellte sie sich immer wieder, leise murmelnd vor sich hin. Irgendtwie musste ich mit ihr ins Gespräch kommen, ihr Vertrauen gewinnen. „Er wird dich nicht zurück lassen.",dachte ich nachdenklich. "Was?",sagte sie überrascht und drehte ihren Kopf zu mir. Dann hatte ich meine Gedanken wohl oder übel doch laut ausgesprochen. In meinem Kopf setzten sich lauter kleine Puzzleteile zu einem großen ganzen Bild zusammen, oder eher zu einem Streifen. "Du hast mich, als ich noch in meiner Wohnung war, angegriffen. Du hast mich von dem Küchenfenster aus beobachtet. Du warst der eine Schatten, welchen ich aus dem Augenwinkel gesehen hatte und du hast wahrscheinlich alle Informationen die du kriegen konntest an Packo weiter gegeben.",warf ich ihr ruhig an den Kopf. Ihr Blick sprach mehr Worte als sie womöglich zulassen wollte. „Ich habe dich nie angegriffen!",verteidigte sie sich.

Zögernt musterte ich ihr Gesicht. Sie hatte keine Wunde oder Narbe einer tieferen Verletzung, die sie davon getragen hätte. Trotz dieser Zweifel fragte ich weiter um sie noch nervöser zu machen:„Wer denn sonst?" Mittlerweile rannten ihr kleine Schweißperlen über  die Schläfe. Ihre Finger krallten sich an die schwarze Waffe in ihrer Hand. „Warum arbeitest du für diesen Mistkerl?",versuchte ich es anders, diesmal sanfter, als sie keine Anstalten machte mir zu antworten. Ihre grünen, stechenden Augen brannten sich in meine eisblauen. Plötzlich ging sie in die Hocke, ein wütender Glanz spiegelte sich in ihren Augen als sie sagte:„ Du hast doch keine Ahnung wie es ist, wenn deine Familie dich rausschmeißt. Wenn du plötzlich alleine auf der Straße bist, ohne Geld, ohne Unterschlupf und ohne jeglichen Menschen dem du vertrauen kannst. Du bist doch nur eine unschuldige Polizistin die glaubt alles zu wissen und uns "nur versucht zu helfen". Du hast keine Ahnung und keine Erfahrung. Warum glaubst du dealen wir? Warum erpressen wir? Weil wir Geld brauchen, weil wir selbst überleben wollen." Ihre Stimme war ein laufendes Auf und Ab der Lautstärke.

„Ich kenne deine Situation besser als du denkst.",antwortete ich, leichte Reizung in der Stimmlage. Sie glaubte mir nicht, das merkte ich an ihren Augen die sie nach diesem Satz verdrehte. Gleich darauf drehte sie mir den Rücken zu. Ich gab einen leichten Seufzer von mir als ich begann zu erzählen.

Meine Erzählung fing bei der Alkohol und Drogensucht meines Vaters an. Wie er uns, mich und meine Mutter schlug, sie es wusste und es ihr egal war und wie ich weg lief. Weiter ging es mit dem Treffen mit Aurelian, wie er mir half und wo er jetzt Dank Packo und seinen Dealern war. Danach wie ich Polizistin geworden bin und nun hier sitzte. Meine Sätze waren überlegt und besonders Emotional gesprochen, da ich mit manchen Themen immer noch nicht ganz abgeschlossen hatte und nicht zu viel verraten wollte. Es ging mir so dermaßen gegen den Strich mich dieser Person öffnen zu müssen, um sie für meinen Plan umzudrehen, aber es gab keine andere Möglichkeit, zumindest fiel mir auf die Schnelle nicht besseres ein.

Mit großen Augen starrte sie mich an, schüttelte ihren Kopf und fragte:„Aurelian? Ist der nicht immer schwarz gekleidet und lungert im Park herum?" Nun war ich es die überrascht war.

<Naja er ist Polizei bekannt und hat viele "Kollegen">

„Der hat mir letztens doch die Tüten aus den Fingern gejagt und ist in so ein komisches Haus verschwunden",eine kurze Pause, „Ihm sind zwei Bullen hintennach gerannt.",endete sie. Fassungslos blickte ich ihr in die Augen. Als sie die Erkenntnis traf das Aurelian wegen ihr unschuldig im Knast sitzt riss sie die Augen auf.

Während sie wieder überlegend durch den Raum schritt jagte ich meinen Gedanken nach. Wenn sie eine Aussage machen würde, würde Aurelian frei kommen. Aber sie würde dafür weggsperrt werden. Warum musste alles nur so kompliziert sein?

„Du musst aussagen!",bettelte ich sie an. Wie lang ging dieses Gespräch schon? Wenn sie mich, unter seiner Anweisung hier festhielt wollte er sich doch persönlich um mich "kümmern". Mir kam es so vor als würde ich schon seit Stunden hier auf der Couch des Wohnzimmers sitzen und vergeblich mein Glück versuchen. Als sie noch nicht geantwortet hatte versuchte ich es nochmal:„Bitte! Wenn du die Wahrheit offenlägst kann es sein das der Richter mit dir Nachsicht hat. Du könntest mit viel Glück oder wenn ich ein gutes Wort einlege mit Bewährung raus." Stille. Zahnräder machten sich über ihrem Kopf breit. „Wie heißt du?",fragte ich beiläufig und um sie mit Namen ansprechen zu können. „Viki.",sagte sie knapp. Gerade als ich meinen Mund öffnete um mit ihrem Namen persönlich zu werden und zu versuchen ein bisschen mit den Erinnerungen an den Psycho - Tricks, in der Ausbildung erlernten Methoden ihr eine Prädigt vorzuhalten unterbrach sie mich. „Packo ist schon auf dem Weg in nicht Mal 5 Minuten müsste er hier sein. Es ist sowieso zu spät !",rief sie aus, mit den Händen aufsteigende Tränen wegstreichend. „Besser spät als nie.",holte ich meine Sprichwörter aus meinem Zitatkasten hervor. Ich bekam zur Bestätigung nur noch ein kurzes Nicken, dann rannte ich auch schon zum Telefon.

Polizei Köln", erklang es von der anderen Seite der Leitung. „Hey Romy hier. Ihr müsst sofort zur Wohnung von Moritz in die … Straße. Wir sind in angehender Gefahr und brauchen Unterstützung.",sagte ich, meine aufsteigende Panick unterdrückend. Ich merkte erst jetzt wie nah wir der Gefahr ausgesetzt waren, als leise Rufe und Schritte vom gekippten Fenster aus zu vernehmen waren, dann legte ich ohne weitere Worte auf.

Köln Segen oder Fluch? - AS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt