Unbekannter Besucher

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Ein sanftes Gefühl auf meiner Kopfhaut brachte mich aus dem Land meiner Träume. Dieses sanfte kribbeln machte sich in mir breit und trieb ein Lächeln in mein Gesicht. „Auch schon wach?",flüsterte seine tiefe Morgenstimme. Ich öffnete meine Augen langsam und fing sofort den müden Blick von Moritz neben mir ein. Am liebsten hätte ich noch Ewigkeiten zusammen mit ihm im Bett liegen können, wusste aber, dass er Arbeiten musste und stützte mich auf meinen Händen ab um mich aufzusetzen. Der Blondhaarige blickte verwirrt zu mir auf. „Du hast bald Schicht, schau auf die Uhr.",gähnte ich leise und streckte mich ausgiebig. Von seiner Seite kam nur ein genervtes Stöhnen bis er schließlich einen Fuß aus dem Bett setzte und Aufstand. Da meine Klamotten von Gestern überall auf dem Boden verstreut waren und mein Schrank im anderen Zimmer war verlagerte ich wohl oder übel doch meine Gewicht auf meine Füße und stand auf.

Ich verließ sein Zimmer, immer noch müde, konnte mir aber ein Lächeln nicht verkneifen als ich einen brennenden Blick auf meiner Haut fühlte. Schnell wie immer hüpfte ich unter die Dusche und zog mich an. Eine Jogginghose und ein weißes Bauchfreies Top passten schon für diesen letzten freien Tag der Woche. Moritz kam mir direkt entgegen als ich aus der Badezimmertür trat. Kurz vor mir hielt er an, zog mich an meiner Hüfte zu ihm und küsste mich innig. „Morgen.",sagte er nur lächelnd als wir uns lösten bevor er durch die Tür trat und sie abschließte um sich Tages tauglich zu machen. Mit Schmetterlingen im Bauch begab ich mich in die Küche um mir ein Glas Wasser zu holen. Dieses Gefühl eines kalten Blickes der mich überall hin verfolgte blieb konstant. Mit einem kurzen Kuss verabschiedete er sich nun von mir, stieg in sein Auto und fuhr los.

Nun konnte ich alleine meinen Gedanken in Ruhe nachjagen. Was war jetzt zwischen mir und Moritz? Freundschaft Plus oder doch etwas festes? Als ich die Gedanken von Gestern Abend durch meinen Kopf gehen ließ begann ich wie verrückt zu lächeln. Dieses Kribbeln wenn er mich küsste, die Funken wenn er mich umarmte, dieses Gefühl wollte ich nie wieder verlieren.

~•••~

Ich saß auf meinem Bett im Gästezimmer und scrollte durch die Startseite von Instagram. Ein Blick auf die Uhr verriet das es 15:24 Uhr war. Mit einem tiefen Seufzten schaltete ich mein Handy aus und warf mich auf den Rücken. Sofort umhüllte mich das weiche Gefühl der Matratze. Den Blick auf die weiße Wand über mir gerichtet jagte ich meinen Gedanken wieder einmal hinterher. Über Moritz, über Aurelian und auch darum was überhaupt mit Stephan dem Kind und dem Fall aus Berlin war. Obwohl ich nicht sehr oft darüber nachdachte oder es mit Moritz oder Freunden aus Köln besprach, blieb ich stark im Kontakt mit Jenny. Wir redeten jede Woche mindestens fünf Mal miteinander und ich hielt sie auf dem laufenden. Bis auf die Sache mit Moritz, was ich vor habe ihr Heute zu erzählen, weiß sie alles. Alles über die letzten Fälle und auch über den Einbruch in meine Wohnung weiß sie Bescheid. Zuerst wollte sie sofort zu mir nach Köln fahren. Ich musste sie eine halbe Stunde lang beruhigen und davon abhalten, was sehr nervenaufreibend war.

Ein lautes klirren ließ mich hochschrecken. Dann war alles still. Ruckartig schreckte ich hoch. Mein Herz begann zu flattern.

<Keine Panick. Das ist bestimmt Moritz. Er ist einfach nur 4 Stunden früher nachhause gekommen!>

Dieser kleine Versuch mir diese Situation schöner zu reden scheiterte jedoch als plötzlich die Tür aufgerissen wurde.

Köln Segen oder Fluch? - AS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt