Behind the Darkness | 𝕋𝕒𝕖𝕜𝕠𝕠𝕜

ɔαяκпεƨƨ 2

Taehyung PoV:

Schwarz. Nichts als Dunkelheit konnte ich identifizieren. Doch ich bin es gewohnt. Seit meiner Geburt bin ich blind und sehe absolut nichts. Und dazu war ich Omega; war klar, dass ich von meinem Clan verstoßen werde, oder?

Ich spürte, wie die Sonne auf meine Haut prasselte und mich somit aufweckte. Das kleine, warme Fellknäuel auf meinem Bauch bewegte sich und wurde auch wach. Yeontan, so hatte ich ihn genannt. Ich wusste weder, wie er aussieht, noch, was für eine Rasse er ist.

Im Wald ist er mir einfach zugelaufen und ich habs nicht über mein Herz gebracht, ein Lebewesen wegzustoßen, welches sich in einer misslichen Lage befindet. Ich will nicht wie mein Rudel sein.

Unsere Welt funktioniert anders. Es gibt mehrere Rudel, doch das bekannteste ist wohl das Bangtan Rudel. Ich bin ein sogenannter Streuner, ich habe weder Rudel, noch Zuhause. Mein Zuhause ist der Baum, auf welchem ich es mir gemütlich gemacht habe.

Hier bezahlt man mit Beute. Wenn du ein T-Shirt haben möchtest, kostet es zwei Hasen oder anders viel, kommt auf die Marke und den Wert an. Mit einer Maus kann man das billigste vergleichen, ein Reh ist fast das teuerste. Es gibt natürlich geschützte Gebiete, damit man dort die Art generieren kann, aber es gibt so viele Tiere auf dieser Welt und wenige Werwölfe, weswegen es eigentlich normal ist.

Schon seit ich klein bin wollte ich so ein Tierpfleger werden, doch dies würde nie klappen, da ich nichts sehen kann. Nur endlose Schwärze erwartet mich, wenn ich meine Augen aufschlug.

Korea ist das Land, was am meisten Einwohner hat. Es gibt viel mehr Rudel, unsere Wirtschaft ist am Stärksten und wir sind einfach ein starkes Land. Viele sind stolz auf ihr Land, doch ich kann es einfach nicht sein, weil ich es nie gesehen habe.

Auch unsere Schulen funktionieren anders. In der Grundschule lernst du Lesen, Rechnen, Schreiben und all das andere Grundzeug, was du brauchst, doch ab dem Gymnasium geht es alles um Jagen, Verteidigung, Kämpfen und alles, was man als Wolf braucht.

Grundschulen sind kostenlos, immerhin will man, dass das Kind am besten wird und es keine nutzlosen Wölfe gibt. Ich besuchte auch eine Grundschule, doch ich habe das Gymnasium nie angefangen, da ich kein Beute dazu hatte. Ich kann nur hören, tasten und schmecken, riechen ist auch mit drinnen, aber ich kann nichts sehen. Und das ist entscheidend beim Wolf-Sein.

Ich habe dieses Jahr mit einem der Schulleiter gesprochen und diese meinten, aufgrund meiner misslichen Lage, dass sie das ganze für mich finanzieren und ich eine Chance auf das normale Leben habe. Ich bin ihnen heute noch dankbar.

„Komm Yeontan, aufstehen!", meinte ich, obwohl ich genau wusste, dass mein treuer Begleiter schon wach war. In die Schule würde ich ihn auch mitnehmen und Yeontan weiß, dass er da leise sein muss.

In den letzten Tage habe ich genug Beute zusammengekratzt, dass ich mir einen Rucksack leisten konnte, indem ich Yeontan und meine Schulsachen transportieren könnte. Auch zwei Brillen konnte ich mir leisten: Eine Sonnenbrille und eine normale, runde. Zumindest stelle ich mir so eine runde Brille vor. Niemand außer die Lehrer sollte wissen, dass ich blind bin. Niemand.

Mit Yeontan, der in den Rucksack geklettert war, kletterte ich den Baum hinab und begab mich zum Fluss, welcher in der Nähe war. Ich wusch mein Gesicht, putzte meine Zähne und stand kurz darauf wieder vor meinem Baum, welcher als mein Zuhause diente. Die Wege dort kannte ich in und auswendig!

„Komm Yeontan, lass uns zur Schule gehen. Fest halten!", meinte ich und kurz darauf stand ich als kleiner, weißer Wolf im Wald. Ein weiteres Merkmal, was Omegas haben: sie sind weiß und klein – schwach.

Ich lief also in Wolfsform durch den Wald und war schon bald am Rand der Stadt angekommen. Durch meinen Geruchs- und Hörsinn konnte ich ausmachen, dass sowohl menschliche als auch tierische Formen gab, die durch die Straßen gingen.

Der Leiter hatte mir eine ausführliche Wegbeschreibung gegeben, weswegen ich mich dieser auch annahm. Ich orientierte mich an vielen Dingen, so, wie der Leiter es mir beschrieben hatte: zuerst dem Geruch der Bäckerei folgen und wenn es nach Gras riecht, sollte ich die Straße rechts von mir folgen.

So ging es eine Weile weiter, bis ich endlich die lauten Stimmen von Schülern hörte. Schnell zurückverwandelt bellte Yeontan, weswegen ich schnell meinen Rucksack abnahm und reinschaute – wie immer sah ich nur schwarz. Manchmal wüsste ich gerne, wie Yeontan aussah.

„Sh, leise! Sonst muss ich dich dalassen!", flüsterte ich dem Hündchen zu und befestigte den Rucksack wieder auf meinem Rücken, ehe ich mir, an der Wand langlaufend, den Weg zum Sekretariat ertastete. „Du musst dem Geruch von Lollipop folgen!", hatte der Leiter gesagt.

Schnell fand ich die Tür, welche danach roch, und öffnete diese. „Ah! Taehyung, schön dich hier zu haben!", wählte die Sekretärin ihre Worte mit Bedacht. Ich nickte nur und schaute an die Stelle, wo ich die Frau vermutete. „Komm näher, ich gebe dir deine Schulsachen.", meinte sie und ich kam näher, streckte meine Hände aus, ehe ich die Bücher in die Hand nahm.

Das laute Klingeln kündigte an, dass es nur noch fünf Minuten bis zum Unterricht waren, also rief die Sekretärin meinen Lehrer zu sich, sodass ich mit ihm zusammen in meinen neuen Klassenraum ging. Viele Gerüche und Geräusche prasselten auf mich ein und ich versuchte sie mir so gut es geht zu merken.

„Herr Kim? Niemand außer das Personal weiß davon und... kann ich Sie bitten, dass es auch geheim bleibt? Ich will nicht als schwächer als sonst schon abgestempelt werden...", erklärte ich meinem Lehrer leise und senkte meinen Kopf leise, während ich so ging, dass ich seine Wärme direkt neben mir spüren konnte.

„Klar, Taehyung.", meinte er und ich konnte hören, dass er lächelte; die Wärme konnte man erkennen.

„Dankeschön.", bedankte ich mich schnell und schon blieb er stehen. „Also: Los gehts Taehyung.", sagte er zuversichtlich und ging mit mir zusammen rein. Ich schaute durch meine Brille in die Klasse – Schwarz.

Ich hasse es. 

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Und das erste Kapitel von mir ^^

Chapter by @Me