Jungkook PoV:
Es war mittlerweile Sonntag und ich lag gelangweilt auf dem Bett, während ich Löcher in die Luft starrte. Ich hatte absolut nicht zutun und selbst zum Zocken hatte ich keine Motivation. Ich war schon die letzten Tage so niedergeschlagen und hätte mich einfach durchgehend unter meiner Decke verstecken können.
Was die anderen gerade wohl machen?
Kurzerhand nahm ich mir mein Handy und schrieb in unsere Gruppe, ob wir uns nicht treffen wollen. Gerade Jimin machte mich etwas stutzig, er meinte wir sollen alle mal kommen, er hat was zu erzählen.
Damit macht er mich neugierig und ich ließ keine Sekunde mehr vergehen.
Sofort rappelte ich mich auf, rannte runter und tief nur durchs Haus, dass ich später wiederkomme. Auf eine Antwort von meinen Eltern wartete ich nicht.
Um schneller zu sein, verwandelte ich mich in einen Wolf und rannte durch die Straßen. Ich war schon immer sehr schnell gewesen, dementsprechend schnell da.
Zeitgleich mich Hoseok und Namjoon, welche gerade vor Jimins Haus am Reden waren, als sie mich entdeckten.
"Was geht?", fragte ich während wir einklatschten und auf die Haustür zugingen. Die anderen würden gleich kommen, wir müssen nicht auf die warten.
Ich war es, der klingelte und geduldig blieben wir stehen, bis man und die Tür öffnete.
Jimin sah uns an und begrüßte uns, aber er wirkte so, als würde ihm was auf der Zunge liegen.
Wie immer begrüßte ich kurz seine Mutter und ging schließlich in sein Zimmer, welches gefühlt doppelt so groß war wie meins. Er und seine Familie hatten einfach zu viel Geld und zeigten dies gerne.
Ich ließ mich lautstark auf sein gemütliches Bett fallen, Namjoon und Hoseok, setzten sich auf die Stühle im Zimmer und Jimin blieb zwischen uns stehen.
"Sag mal, kann es sein, dass dich was beschäftigt?", fragte ich schließlich und auch die anderen hatten schon gemerkt, dass Jimin etwas nachdenklich wirkte.
"Ich wollte eigentlich warten, bis die anderen da sind aber egal.", leicht holte er kurz und erklärte zögernd, "Taehyung lebt bei mir."
Mein Blick war fragend auf den Orangehaarigen gerichtet, genauso wie die von Namjoon und Hoseok.
"Jimin, deine Witze waren mal besser...", schüttelte ich gelangweilt den Kopf, aber Jimin meinte es bitterernst, wie ich erkannte, als er lauter meinte: "Junge, das ist mein Ernst! Letztens kamen Polizisten und haben ihn vorbei gebracht. Er ist ein Streuner und ihr wisst ja, wie das ist. Sobald Streuner gefunden werden und diese keinem Clan zugehören, dann werden sie zur nächstbesten Familie gebracht und die haben dann die Pflicht den Streuner aufzunehmen."
Damit hatte Jimin recht, aber es interessierte mich gerade nicht wirklich, dass ausgerechnet er einen Streuner aufnehmen musste.
Das war mich interessierte, war der Fakt, dass Taehyung keinem Clan angehört und ein Streuner ist.
War es das, was er die ganze Zeit verstecken wollte? Wenn ja, warum wurde er von seinem Clan ausgeschlossen, so was geschieht nur sehr selten. Vor allem Omegas sind doch so stark von ihrem Clan abhängig, es ist unverantwortlich einen Omega einfach rauszuschmeißen. Und wie schafft er es die Schule zu finanzieren, oder allgemein sich am Leben zu halten?!
Großes Mitleid bereite sich in mir aus und es tat mir so schrecklich leid, was Taehyung geschehen ist. Wenn ich mir vorstelle, keinen Clan anzugehören, ganz auf mich allein gestellt zu sein, niemanden an meiner Seite zu haben. Das könnte ich nicht ertragen niemals. Und so muss sein Leben bis jetzt ausgesehen haben. Vollkommen einsam und abgeschottet...
"Wo ist er?", fragte ich besorgt nach und Jimin seufzte.
"Er ist in unserem Gästezimmer. Hat sich seit gestern dort eingesperrt und redet mit niemanden. Ich weiß nicht, was ich machen soll. So kann es doch nicht weitergehen!"
Ich nickte verstehend und alle im Raum schwiegen, bis uns die Klingel aus den Gedanken holte. Er meinte, er würde gleich wiederkommen, es waren bestimmt die anderen, welche nun gekommen sind.
Ich blieb zunächst schweigend sitzen, stand dann aber doch auf, was Namjoon hinterfragte. Ich antwortete ihm allerdings nicht und ging aus dem Zimmer. Da ich mich hier auskannte, ging ich zu dem besagten Gästezimmer und blieb zögernd davor stehen.
Kurz räusperte ich mich und klopfte kaum hörbar gegen die Tür.
"Taehyung, bist du dort drin?", fragte ich leise und zurückhaltend, doch als ich keine Antwort bekam, versuchte ich die Tür zu öffnen, vergebens.
"Taehyung bitte mach auf, ich will mit dir reden!", flehte ich beinahe und es war schrecklich, keine Antwort zu bekommen.
Tief atmete ich ein, als mein Blick sich senkte und ich begann zu sprechen: "Taehyung, ich weiß, was los ist. Wenn du dich dafür schämst ein Streuner zu sein, brauchst du keine Angst haben. Ich werde dich dafür nicht runter machen. Lass mich bitte rein, ich würde gerne mit dir sprechen, ich weiß doch, dass du da drinnen bist. Du hast mein Versprechen, dass ich nicht über dich lachen oder urteilen werde, es ist nur so, dass ich viele Fragen habe, die nur du mir beantworten kannst."
Schwer schluckte ich, da ich keine Antwort bekam und ich war schon dabei aufzugeben.
"Na gut ich gehe dann...", hauchte ich und lehnte noch kurz meine Stirn an die Tür, bevor ich mich umdrehte und wieder zu den anderen wollte.
Doch genau in diesem Augenblick, hörte ich ein Geräusch hinter mir und eine zitternde Stimme, welche leise meinen Namen hauchte...
꧁꧂TEXT
Chapter by yaabii
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Behind the Darkness | 𝕋𝕒𝕖𝕜𝕠𝕠𝕜
FanfictionAls Alpha genießt Jungkook eine große Beliebtheit an seiner Schule und auch der Fakt, dass er das nächste Oberhaupt seines Clans wird, verschafft ihn eine gute Position. Es gab kaum jemanden, der es schaffte, seine Aufmerksamkeit zu erregen, bis zu...