Taehyung PoV:
Komplett fertig ließ ich mich auf meinem Baum nieder. Ich hasste ihn. Aber er konnte es ja nicht wissen! ...trotzdem hätte er etwas Rücksicht haben können...
Yeontan kam zu mir geklettert und legte sich ruhig auf meinen Bauch. "Ach Yeontan, warum muss er nur so ein... Blödmann sein?", fluchte ich leise und drückte das warme Fellbündel gegen mich. Er war mein einziger Freund, der einzige, den ich jemals hatte.
Damals wollte niemand mit so einem Krüppel wie mir befreundet sein, was ich nachvollziehen konnte. Aber es war für mich kein Grund, mich alleine und einsam zu lassen... denn auch meine Eltern wollten mich ja augenscheinlich nicht und mich komplett alleine zu lassen hat mir sehr weh getan...
Ich brauche keine Freunde! Ich hab Yeontan! Und wenn ich keine Freunde habe, erfährt auch niemand mein Geheimnis! Genau, Taehyung, so muss es heißen! Nicht "Ich bin so einsam" oder "Ich hasse mein Leben", sondern "Ich liebe es so" und "die anderen sind es"!
Ich seufzte. Das brachte doch alles nichts! Meinen Kopf konnte ich nicht abschalten und die Gedanken überrannten mich. So konnte ich unmöglich einschlafen. "Yeontan, willst du mitkommen?", fragte ich das kleine Hündchen, als ich mich aufrichtete.
Ein Bellen war die Antwort. Ich nickte nur und stieg mit Yeontan in meiner Kapuze den Baum herunter. Unten sprang dieser auch gleich aus meiner Kapuze und schüttelte sich kräftig, zumindest klang es so.
Ich verwandelte mich in meine Wolfsgestalt und war damit nur etwas größer als mein Hund; zumindest stellte ich es mir so vor, so wie ich mir Yeontan ertastet hatte. Mein Hündchen wartete solange, bis ich meine Orientierung hatte und anschließend die Führung übernahm.
Langsam trabten wir nebeneinander durch den Wald und genossen die Nachtluft.
Ich war bis spät abends bei Jungkook gewesen, denn dieser hatte die grandiose Idee gehabt, mir so lange einen Trick zu zeigen, bis ich ihn anwenden konnte und eher wollte er auch gar nicht aufhören.
Das endete dann damit, dass wir bis 21 Uhr, zumindest sagte seine Mutter so, übten und trainierten, bis ich diesen Trick auch drauf hatte. Ich habe ihn zwar so gut wie vergessen, aber ich bin mir sicher, dass Jungkook ihn mir übermorgen wieder ins Gehirn prügeln wird – wortwörtlich.
Frau Jeon hatte mir dann noch angeboten, beim Abendessen dabei zu sein, doch das Mittagessen hatte ich schon bei ihnen verbracht. Ich wollte ihnen nichts weg essen und vor allem sollte sich der erfolgreichste Clan nicht mit einem Streuner wie mir abgeben.
Also bin ich so schnell geflüchtet, dass ich nicht zu mir nach Hause gefunden hatte, weswegen ich Yeontan aus meinem Rucksack gelassen hatte, damit er mir den Weg zurück zu unserem Zuhause zeigen konnte. Bestimmt sah es komisch aus, wie ein kleiner, weißer Wolf einem kleinen, bunten Hund folgte.
Aber es interessierte die meisten sowieso nicht, also warum drüber aufregen?
Nebeneinander ließen sich Yeontan und ich nieder. Der Fluss plätscherte schön und ich nutze den Moment der Ruhe, um mich zurück zu verwandeln und Yeontan auf meinen Schoß zu setzen. "Was soll ich nur tun, Yeontan?", murmelte ich gähnend und ließ mich nach hinten fallen.
Nun lag ich mit Yeontan auf meinem Bauch auf dem Gras, welches sich kühlend anfühlte und mich automatisch beruhigte. So sehr, dass ich tatsächlich einschlief.
Ich wurde von Yeontans Pfötchen wach, welche sich stetig gegen mein Gesicht stemmten. "Y-yeontan! Hör auf!", murmel-schrie ich und richtet mich verwirrt auf. Ich spürte die Sonne auf meiner Haut und wusste sofort: Ich bin zu spät.
Ich nahm Yeontan und lief zum Baum zurück nahm meinen Rucksack mit den entsprechenden Sachen für heute und rannte dann in die Schule. Auf dem Weg verwandelte ich mich in einen Wolf, damit ich schneller voran kam.
Hechelnd kam ich im Klassenzimmer an und stellte zum Glück fest, dass ich noch nicht zu spät bin. Ich setzte mich möglichst unauffällig auf meinen Platz. Ich konnte viele Blicke auf mir spüren, aber genau einer brannte etwas mehr auf meiner Haut.
Jungkook.
Jagd, Verwandlung und eine Theoriestunde standen heute auf dem Stundenplan. Ich werde wieder komplett auf dem Arm genommen! Aber der Tag sollte relativ entspannend statt finden, in Jagen konnte ich gar nicht so schlecht sein, da es größtenteils auf den Geruchs- und Hörsinn hinauslief.
Auch Verwandlung sollte nicht schwer gehen und die Theoriestunde wird eh ruhig werden.
Kaum hatte ich zu Ende gedacht bemerkte ich die Präsenz meiner Lehrerin, Frau Yun. "Ich erwarte euch in fünf Minuten auf dem Jagdplatz.", ist das einzige, was sie von sich gab, nachdem sie uns begrüßt hatte.
Also stand ich fünf Minuten später auf dem Jagdplatz, welches laut den Erzählungen der anderen eher einem Simulationsplatz glich. "Ich möchte, dass zuerst Jungkook rein geht.", erklärte die Lehrerin und Jungkook murrte nur genervt, ehe er in seiner Wolfsform drinnen stand.
Ich konnte nur erahnen, was Jungkook nun tat, aber ich hoffte, dass ich nicht der nächste- "Sehr gut, und jetzt Taehyung."
Ich hasse es.
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Armer TaeTae ;(
Chapter by @Me
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Behind the Darkness | 𝕋𝕒𝕖𝕜𝕠𝕠𝕜
FanficAls Alpha genießt Jungkook eine große Beliebtheit an seiner Schule und auch der Fakt, dass er das nächste Oberhaupt seines Clans wird, verschafft ihn eine gute Position. Es gab kaum jemanden, der es schaffte, seine Aufmerksamkeit zu erregen, bis zu...