Juwinside

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Gewünscht von leaoderxso

Kingdoms

Pov. Ju

Die Tage der Könige waren in der heutigen Zeit schon lange gezählt und dennoch gab es ein paar mächtige Häuser, die einen großen Teil zur Macht im Land betrugen.

Diskussionen waren da keine Seltenheit. Oh und wie ich diskutierte!

"Das ist das dümmste was ich je gehört habe." schimpfte mein Gegenüber.
"Wieso? Das ist die einzig logische und vor allem reflektierte Lösung unseres Problems."erläuterte ich ihm.

"Welches Problem? Das was Sie sich in Ihrem hübschen Köpfchen geschaffen haben? Einbilden kann ich mir auch viel."sagte er und sein Blick wurde immer wütender.

Sturr drehte ich mich weg.

"Das Problem ist direkt vor Ihrer Nase. Wenn Sie doch bitte mal hinsehen würden?"meinte ich im gespielt höflichen Ton.

"Du kannst mich nicht einmal mehr ansehen!" rief er aufgebracht und konnte nun nicht mehr sitzen. Stattdessen stellte er sich hin und stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab.

Ich würdigte ihm keines Blickes.
"Ach, jetzt sind wir wieder beim dutzen? Seit wann traust du dich denn sowas?" fragte ich und ließ einen Schwall Verachtung in meinen Satz mit einfließen.
"Wow. Als wäre ich der jenige, der unprofessionell ist. Ich bin nicht derjenige, der bei den letzten Diskussionen immer aufgesprungen ist, um jemanden in diesen Raum anzufallen. Zur Errinerung:Nur wir zwei sind in diesem Raum." sagte er schnaubend. Er ließ den Kopf hängen.

Noch immer war ich zum Fenster gedreht. Sollte er doch so viel schimpfen wie er wollte. Ich konnte und wollte mich nicht erklären.

"Und trotzdem kommst du immer wieder." sagte ich ruhig.
"Ja, denn dieses Problem löst sich nicht von selbst." erklärte er.
"Warst du nicht der, der eben noch meinte, dass es kein Problem gäbe?" fragte ich.

Er hob den Kopf wieder.
"Oder ist da etwa doch eins?" fragte ich plötzlich viel spielerischer.
Ich konnte mich einfach nicht beherrschen. Diese Spannungen machten mich jedes Mal so fertig, dass ich ihre Energien in etwas anderes verwandeln wollte.

"Ja." murmelte er.
"Ich hab dich nicht gehört. Was hast du gesagt?" harkte ich nach.
"Ja!" diesmal knurrte er fast, aber eben nur fast. Und ich wollte ihn zur Weißglut bringen, bevor ich das selbe tat, wie die letzten Male, nur damit diese Diskussion endlich stoppte.

"Seit wann stimmst du mir denn mal zu? Das grenzt ja fast an ein Wunder." sagte ich möglichst desinteressiert, "Und welches Problem wäre das?"
"Du!" sagte er ohne jegliches Gefühl in der Stimme.

"Ich?" fragte ich erstaunt und bevor ich mich wieder zu ihm drehen konnte, stand er plötzlich vor mir und hatte mich von meinem Platz hoch gezogen. Er drückte mich gegen die nächste Wand.

Sein Gesicht war kurz davor das meine zu berühren, doch er beließ es dabei und starrte mich nur weiter an. Sein Blick glitt von meinen Augen, zu meinen Lippen. Das wars. Mehr passierte nicht. Er drückte sein Bein gegen meinen Schritt und ich wusste, dass ich abwarten sollte, bis er einen nächsten Zug tat.

Sekunden verstrichen und ich wollte nichts sehnlicher, als seine Lippen zu spüren und wurde ungeduldig. Doch, als ich schließlich über meinen Schatten sprang um schließlich selber diesen Zug zu spielen, wiech er mit seinem Kopf zurück. Er blieb zwar stehen, aber er wandte sein Gesicht von mir ab. Er seufzte.

"Was ist nun?" fragte ich und spürte in mir weiterhin das Verlangen im näher zu sein, als ohnehin schon.
"Guck mich wieder an!" befahl ich, doch er regte sich weiterhin nicht.

Er kämpfte mit sich selbst, das spürte ich. Doch so gerne ich ihm auch die Zeit lassen wollte, so gerne wollte ich auch endlich weiter machen, dabei hatten wir nicht einmal gestartet. Sein Blick war mehr als fassungslos, was mich irgendwie und irgendwo förmlich zerriss.

Er ließ schließlich von mir ab. Ließ mich einfach los und ließ mich stehen.

Er öffnete die Tür im Raum und verschwand in dem er diese wieder hinter sich zu zog.
Dann hörte ich ein paar Tage nichts mehr von ihm. Doch sein Blick wollte mir nicht aus dem Kopf gehen. Und ich vermisste ihn richtig.

Die Streitereien um nichts fehlten mir so unendlich doll. Doch ich wartete bis er sich bei mir melden würde. Dieses ganze hin und her war ihm vielleicht einfach zu viel geworden.

Oder er war es Leid, dass ich ihn dazu trieb. Andererseits hätte er einfach stop sagen müssen und ich hätte ihn in Ruhe gelassen und mich für mein übles Benehmen entschuldigt. Ich wollte niemanden zu etwas nötigen. Nur diese unangenehme Energie weg schaffen. Und Tage der Qual meines schlechten Gewissens und des Verlangen wieder in seiner Nähe zu sein später, erblickte ich endlich seine Nummer auf dem Display meines Handys.

Ohne mit der Wimper zu zucken ging ich ran.
"Ich glaube es wäre besser wenn wir reden." hörte ich seine Stimme und nickte heftig, auch wenn er das nicht sehen konnte.

"Ja! Ja unbedingt." sprach ich in dem Hörer.
Daraufhin legte er wieder auf. Stunden später schnellte es an meiner Haustür.

Ich öffnete sie ihm und wir liefen ein Stück weiter ins Haus.
Dann war es still. Stumm standen wir uns gegenüber.

Wieder hielt ich es für besser, wenn er anfing, denn ich konnte mir nicht ausmalen in welche Richtung dieses Gespräch gehen sollte.

"Wir können so nicht weiter machen." erklärte er mir.
Alles in mir zog sich zusammen. Der Satz traf mich so plötzlich und schnell, wie der Blitz und er tat weh.

"Wa-Was?" fragte ich und versuchte mir meine zitternde Stimme nicht anmerken zu lassen.
"Tut mir Leid, aber ich kann es nicht. Ich-. Es geht einfach nicht!" stammelte er.

"War ich zu aufdränglich? Es tut mir Leid falls du dich zu Dingen gezwungen gefühlt hast." sagte ich reuevoll, egal wie sehr mir seine Worte wehtaten.
Sein mitleidiger Blick machte es nicht besser.

"Nein, du hast nichts falsch gemacht. Es liegt an mir. Ich kann es nicht mehr, weil..." er schluckte hörbar laut,"Weil ich mich verliebt habe."

"Oh." murmelte ich und ein Schmerz in meiner Brust breitete sich weiter aus. Ich konnte ihm nicht einmal in die Augen sehen.

"Nämlich in dich." Diesen Satz flüsterte er nur noch.
"In mich?" fragte ich ungläubig.
Und als er nickte war mit einem Schlag der Schmerz verjagt worden durch ein paar Schmetterlinge, die mich richtig verrückt werden ließen.
Sein Blick war so trüb, wie meiner eben.

"Du liebst mich." lachte ich glücklich. Und erst danach viel mir auf, dass es für ihn, wie auslachen klingen musste. Also hörte ich auf mit Lachen und ging stattdessen auf ihn zu und drückte ihn gegen die Wand, so wie er es vor einigen Tagen noch mit mir gemacht hatte.

"Ju, lass es sein! Es ist nur eine Qual." sagte er mit gesenktem Stimmlage, aber hielt mich auch nicht auf.
Ich zog ihn ein Stück zu mir runter und küsste ihn dann so leidenschaftlich, wie ich nur konnte. Ich legte all das rein, was ich die letzten Tage gespürt hatte. Doch schließlich zog mein Gegenüber mich wieder von sich weg.

"Nein." sagte er ganz leise.
"Ich liebe dich doch auch." sagte ich mindestens genauso leise, wie er, aber mit einem so strahlendem Lächeln, wie ich schon lange nicht mehr gelächelt hatte. Sein ungläubigen Blick brachte mich zum lachen.

"Sicher?" fragte er und ich nickte. Daraufhin zog er mich wieder zu sich und küsste mich mindestens genauso leidenschaftlich, wie ich es vorhin getan hatte.
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Lmao..

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