Träume und Verzweiflung

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Verzweifelt lag ich in einem dunklen Raum, ohne Orientierung. Verzweifel musste ich feststellen, das ich nicht wusste, wo ich mich genau befand. Die Dunkelheit begann mir Angst einzujagen, wimmernd rollte ich mich auf dem Boden zusammen. 

Schritte erklangen, mein Herz begann panisch zu rasen. Kalter Schweiß brach aus, als die Schritte sich meiner Zelle näherten und schlussendlich stehen blieben. Durch die zusätzliche Lichtquelle war ich kurze Zeit geblendet, traute mich aber nicht, meine Augen zu öffnen. Ja, ich hatte eine Heidenangst vor demjenigen, der sich mir immer mehr näherte.

Etwas strich sanft über meine Wange, doch war das etwas rau und auch sehr kühl. Angst breitete sich in mir aus, mein Fluchtinstinkt meldete sich, steif spannte ich mich an. Nicht in der Lage, meine Augen zu öffnen, zischte ich scharf die Luft ein, als das etwas meinen Hals entlang wanderte und über meinem Fluchmal liegen blieb. 

"Du weißt ja gar nicht, wie lange ich nach dir gesucht habe, Kind. Und dann spazierst du aus einer anderen Welt, unterstützt die Menschen und besiegst Ronan. Dabei bist du nun auch im Besitz eines Infinity Steins." die tiefe Stimme der Person kam mir ziemlich bekannt vor, doch fiel es mir nicht ein. Das etwas auf meiner Schulter, was ich als Hand identifizierte, verschwand, stattdessen hob etwas mein Kinn an, zwang mich, mein Gesicht dem Wesen mir gegenüber zuzuwenden. Doch hielt ich meine Augen geschlossen. "Sieh mich an, kleine. Ich werde dir nichts tun." ertönte wieder die Stimme, ohne es zu wollen, riss ich meine Augen auf. Diese blitzten blutrot auf, das konnte ich in den Augen des Mannes sehen. Mit der verschärften Sicht, welche ich vom Sharingan jedes mal erhielt, musterte ich den Mann.

Dann fiel es mir ein. Diese Stimme, kombiniert mit diesen Augen, seinem Gesicht... Erschrocken keuchte ich auf und versuchte mich von ihm weg zu bewegen, was der Mann vor mir  jedoch zu verhindern wusste. Ein sanftes Lächeln hatte sich auf sein Gesicht gelegt, irritiert blickte ich ihn an. Niemand kannte ihn als gutherzig oder dergleichen und doch sitze ich hier, werde von dem größten Völkermörder angelächelt. UND ER WOLLTE MICH NICHT TÖTEN!!

"Was willst du von mir?" hauchte ich, sichtlich überfordert mit der aktuellen Situation. Der Titan gab ein leichtes Lachen von sich, was mich noch mehr verwirrte. Denn es war kein böses Lachen, sondern ein fröhliches. Dabei musste ich mich dann doch fragen, ob er wirklich so durchgeknallt war, wie er immer dargestellt worden war. "Das wirst du noch erfahren, kleine Uchiha..." antwortete er lediglich, stand auf und schon war er weg. Das einzige, was mir blieb, war die Frage, was das gerade eben sollte.

Ich wachte in einem Bett auf und musste mich kurz orientieren. Noch immer war ich es nicht gewöhnt, in einem so weichen Bett zu schlafen. Langsam erhob ich mich und lief zu dem Panorama Fenster, das dunkle New York lag unter mir. Lustig, ich wollte ja immer mal nach Amerika und jetzt stehe ich hier und blicke auf einen der bekanntesten Staaten hinab. Und es beruhigte meine Nerven, die schon seit einigen Tagen überstrapaziert waren.

Nachdem ich den Dumpfbacken nämlich erzählt hatte, wie ich mein erstes Leben verbracht hatte und in einer anderen Realität gelandet war, musste ich einige Fragen beantworten. Der Soldat hatte mich gefragt, was das für eine Kunst war, die ich bei ihm angewendet hatte. Ich erklärte ihm, das ich durch meine Augenkunst in die Psyche von anderen Menschen eindringen konnte. Dort verlief die Zeit anders als in der Realität. 

Banner wollte unbedingt mal mit mir über meine Fähigkeiten sprechen und verlange auch,  in meine Ootsutsuki Form zu wechseln, was ich ihm zuliebe, dann auch tat. Daraufhin wollte er mir etwas Blut abnehmen, was ich dann ziemlich kritisierte. Wer wusste, was die mit meinem Blut anfangen wollten? Als er mir dann aber anbot, das ich bleiben könnte, um ihm über die Schulter zu blicken, stimmte ich zögerlich zu. 

Er hatte sich tatsächlich an sein Wort gehalten und nur recht wenig Blut entnommen, um es in eine Maschine einlesen zu lassen. Am ende hatte er sich das Blut wieder genommen und es genauestens unter einer... ja, was war das jetzt eigentlich wieder? Nach kurzen warten richtete sich der Blick des Mannes auf mich, er schien sehr erschrocken.

Verwirrt hatte ich ihn also angeblinzelt und ihn gefragt, was denn los wäre. Er zeigte es mir und versuchte es irgendwie zu erklären, was mich nur schmunzeln ließ. "Die Blutkörperchen sind irgendwie..." meinte er dann, ich hob meine Hand um ihm zum schweigen zu bringen. Mein Blick legte sich auf den Wissenschaftler, der mich in meinen Bewegungen beobachtete. "Ja, sie bewegen sich schneller in meinen Adern und sind auch mit einer seltsamen Hülle ummantelt, nicht wahr? Das liegt daran, das ich einen anderen Stoffwechsel habe als ihr, geschweige denn, das in mir neun Tiergeister leben. Durch diese habe ich diese Hüllen, immerhin müssen sie ja ihr Gefäß beschützen, weil sie genauso drauf gehen, wenn ich sterbe." erklärte ich ihm und formte wieder auf meiner rechten Hand Bilder. Doch dieses Mal von den Wesen in mir und nannte ihm die ganzen Namen. Ich wollte ja nicht, das sie in dieser Welt unter den Namen denen sie von den Menschen bekamen, gerufen werden. Sollte ich jemals herausfinden, wie ich sie herbei rufen konnte, damit auch sie etwas anderes als meinen Geist erkennen konnte. 

Rückblickend war es schon irgendwie süß, wie begeistert Code Grün über meine Vergangenheit und meinem Selbst war. Doch zerstörte ich trotz allem meine Blutprobe... Ich wollte ja verhindern, das so etwas wie bei der Schlange passierte. 

Bei diesem Gedanken überkam mich eine krasse Gänsehaut, kopfschüttelnd teleportierte ich mich auf das Dach vom Tower und sah hinauf in den Himmel, welcher überzogen wurde von den leuchtenden Sternen. Kurz schmunzelte ich an den Gedanken der Honks, die seit längerem als die Guardians bekannt waren. Je weiter ich nachdachte, desto mehr bekam mich das Gefühl, beobachtet zu werden. Mein Schmunzeln wandelte sich in ein Grinsen um, als mir klar wurde, wer da so auf mich hinab blickte. 

"Hallo Heimdall." hauchte ich in die stille hinein und beobachtete einen der vielen Sterne, welcher auch etwas stärker strahlte als die anderen. Meine Finger spielten in der Luft herum, Flammen tanzten auf eben diese. In letzter Zeit hatte ich gelernt, die Elemente auch ohne Fingerzeichen nutzen zu können, was mir aber in letzter Zeit nicht viel brachte. 

"Ich weiß, du beobachtest mich. Für dich existiere ich ja erst seit wenigen Monaten, nicht wahr? In letzter Zeit plagen mich Träume... Träume von einem Wesen, welches mich nicht kennen kann. Und doch jagt er mich in meinen Träumen und raubt mir den Schlaf. Um ehrlich zu sein, habe ich Angst, Angst vor dem Unbekannten. Mein Weg, meine Aufgabe schien mir immer so klar und doch sitze ich jetzt hier, mit dem ganzen hier überfordert. Keinen klaren Weg vor sich zu haben beängstigt mich, auch wenn das wahrscheinlich in deinen Ohren erbärmlich klingen mag. Wer bin ich denn auch, das ich mich über mein Leben beschwere? Ich habe ja noch die Möglichkeit, etwas anderes zu tun, du jedoch stehst jeden Tag dort und blickst auf die neun Welten hinab. Egal, ich werde nochmal versuchen, zu schlafen. Danke das zu gehört hast." redete ich mir den Balast von der Seele und irgendwie fühlte ich mich etwas leichter. Hatte wohl gut getan, ihm meine Ängste offen zu legen. Wusste ich ja auch, das er es nicht einfach so weiter erzählte. Zumindest hoffte ich das wohl stark.

Im Bett liegend starrte ich Gedanken verloren an die Decke, die Leere in mir war in diesem Moment sehr präsent. Geplant war eigentlich, das wir heute zusammen den letzten Hydra Stützpunkt zerstören gehen, vielleicht würde mich das ja auf andere Gedanken bringen...

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