Epilog

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Sie war tot.

Endgültig fort.

Hinterließ eine Leiche, die Tony wie aus dem Gesicht geschnitten schien.

Friedlich hatte sie ihre Augen geschlossen.

Ihre zarte blasse Haut war fahl und zeigte kein Leben.

Denn dieses hatte sich für ihren Vater geopfert.

Damit er sich um seine Familie kümmern konnte.


Jeder einzelne von den Avanger hatte eine persönliche Verabschiedung von ihr bekommen. Sie hatte tatsächlich ihre letzte Kraft genutzt um sich bei ihnen zu bedanken...

"Clint, auch wenn wir kaum Zeit miteinander verbracht haben und ich auch die einzige der Avanger war, die deine Familie niemals kennenlernen durfte, so habe ich dich doch zu sehr in mein Herz geschlossen. Auch hat es mich gefreut, das du mich schon aus den Büchern kanntest und mich nicht verstoßen hattest. Ich wünschte, ich hätte deine Frau kennen lernen dürfen, deine Kinder zum lachen gebracht und mehr Zeit mit dir verbringen zu dürfen. Es tut mir leid... Und ich danke euch, das ihr mich aus meiner Dunkelheit befreit habt..."

"Thor, du warst für mich wie ein Bruder, den ich nie hatte. Ich konnte mit dir sprechen, wenn mich etwas belastete und auch Streiche mit dir spielen. Du hast dich so stark entwickelt in den letzten Jahren, seit ich dich kennenlernen durfte. Ein Teil von mir sieht sich als deine kleine Schwester. Ich habe Loki gerettet, ebenso dein Volk, falls du sie noch nicht gefunden haben solltest. Ich danke dir für die wundervolle Zeit und lebewohl, mein Freund."

"Bruce, ich bin wirklich froh, das ich dich kennenlernen durfte. Ich hoffe du und Natasha könnt glücklich werden und bitte denken nie wieder, das du ein Ungeheuer bist. Die Leute lieben dich! So einen klugen Kopf wie dich gibt es nicht zwei mal. Denk bitte an mich, wenn du mal mit Tony zusammen arbeitest, ja? Hab dich lieb."

"Natasha, du warst eine gute Freundin für mich in den letzten Jahren. Lass dich niemals von den Jungs unterkriegen und vertraue auf deinen Instinkt. Bruce braucht dich. Deswegen habe ich dich zurückgeholt und dir ein neues Leben geschenkt. Für immer wirst du einen Teil meines Herzens bei dir tragen. Vergiss mich bitte nicht, ja?"

"Tony... ich weiß nicht wirklich, was ich dir sagen soll... von Anfang an habe ich dich gemocht, deinen Sarkasmus und deinen Hang zur Verrücktheit. Ich bin froh und stolz darüber, mich als deine Tochter bezeichnen zu können, auch wenn ich es erst seit kurzem weiß. Bitte, werde mit Pepper und Morgan, okay? Ich habe das getan, damit ihr zusammen leben könnt... Ich hab dich lieb, Dad..."

"Steve, ich bin traurig, dich jetzt verlassen zu müssen. Doch es ist mir vorher bestimmt gewesen, Tony zu retten und hier zu sterben. Von allen Avangers bist du mir am stärksten ans Herz gewachsen. Durch dich habe ich gelernt, was es bedeutet, zu lieben. Ich habe einen Teil von mir erkannt, den ich in den letzten Jahren meines Lebens vergessen hatte. Das Licht, das du mir gegeben hast, hat mich aus den Tiefen meiner Verzweiflung geholt und mich zu der gemacht, die dich geliebt hat. Sei nicht traurig, das ich nicht mehr da bin, sondern lebe dein Leben weiter. Und denken immer daran: Licht und Liebe besiegen Dunkelheit und Hass immer wieder. Folge deinem Herzen und denke mal an mich, ja? Ich liebe dich... mein kleiner Soldat..."


Alle kämpften gegen die Trauer an, die in ihnen herrschte. Sie hatte sich geopfert, um sie alle zu retten. Und am Ende hatte sie allen noch gewünscht, glücklich zu werden... 

Die Beerdigung von ihr war herzzerreißend. Tony hatte entschieden, das sie in der Nähe von Tonys Haus, am Wasser begraben werden sollte. Es waren alle Avanger anwesend, auch die neueren, die die junge Frau nicht wirklich kannten. Steve und Tony hatten sich ganz nach vorne gestellt, immerhin hatten sie eine besondere Position in dem Herzen der kleinen Shinobi gehabt.

Ihre Welt war voller Hass gewesen und jetzt war sie nicht mehr unter Ihnen. 

Nach der Beerdigung begann der kleine Peter Parker ein kleines Buch zu lesen, welches er vor kurzem in einer Buchhandlung gefunden hatte. 

Es dauerte eine Weile, bis er etwas erkannte und aufzuschreien begann. Alle noch anwesenden Personen blickte verwirrt zu dem jungen Superhelden, der Tony gerade eine Stelle aus dem Manga zeigte. 

Stark, welcher zu weinen begonnen hatte, holte den Supersoldaten zu sich und zeigte auch ihm diese Stelle aus dem Buch. Immer und immer wieder sah er sich die Zeichnung der jungen Frau an, welche gerade zu ihnen hinaufblickte. 

Schlussendlich hatten sich alle anderen auch dazu entschieden, sich dieses Bild mal anzusehen und alle mussten anfangen zu weinen. 

Die eben beerdigte sah nämlich zu ihnen hinauf, lag auf einer großflächigen Wiese und spielte mit einem kleinen Messer in der Hand herum. Eine hellbraune Uniform lag eng an ihr, die durch mehrere dunkelbraune Lederriemen und einem weißen Hemd aufgehübscht wurde. Ihre besonderen Augen blickten leer in den Himmel hinauf. 

Der Titel dieses Kapitels war kurz und knackig und erklärte den Superhelden, das ihre Freundin und Gefährtin ihr Gedächtnis verloren hatte. Und doch waren sie froh, das sie noch lebte. Zwar nicht mehr bei ihnen und ohne die wundervollen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit ihnen, doch war sie am leben und das reichte den anderen Mitgliedern der Avenger, um glücklich zu sein.


Für sie war es ein Tag wie jeder andere, seitdem man sie dazu gezwungen hatte, diese verschissene Militärausbildung zu machen. Oft schwänzte sie auch die Trainingseinheiten, nur um dann in den Himmel zu sehen. Sie spielte mit einem kleinen Dolch herum, warf ihn immer wieder hoch und fing ihn auch wieder auf. Mit ihren blutroten Augen blickte sie in den leicht bewölkten Himmel und dachte nach. Sie hatte bis jetzt, obwohl sie schon seit einiger Zeit unter Amnesie litt, kein einziges Stückchen zurück bekommen.

Aus ihren Gedanken wurde sie dann gerissen, als ihr ein Bild ins Sichtfeld hüpfte. Mehrere dunkelgekleidete Menschen, die alle in ein kleines Buch hineinsahen und lächelten. Doch in ihren Augen glitzerten die Tränen. Verwirrt davon setzte sie sich auf und schüttelte den Kopf. Eindeutig hatte sie zu wenig geschlafen und auf eine Predigt des Ausbilders hatte sie ebenfalls keine Lust.

Seufzend erhob sie sich dann doch und blickte noch einmal hinauf in den Himmel. Sie fühlte sich beobachtet, aber sie konnte niemanden spüren. Seltsam...

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