Das Ende

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Erst war da diese Dunkelheit. 

Lange Zeit war sie einfach nur existent.

Verschlang mich mit all ihrer Kraft.

Nahm mir die Kraft zu sehen.

Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, als das Licht zurückkehrte.

Aber nur spärliche Flammen waren das. Fünfzehn an der Zahl. Alle hatten sie eine unterschiedliche Farbe. 

Auch dauerte es einige Zeit, bis aus den Flammen feste Formen wurden. Als die Figuren dann jedoch fertig geformt waren, kam alles zurück. Alle Momente, die ich in dieser Welt verbracht hatte. Meine Aufgabe. 

"Ihr seid noch da..." hauchte ich leise, ehe ich mich zu den Gestalten aufmachte. Ich rannte regelrecht in ihre Arme. Auch wenn sie hunderte male größer waren als ich. "Ihr seid nicht gegangen..." flüsterte ich und wischte mir die Tränen aus den Augen. Meine Freunde, meine Familie. Sie hatten mich nicht verlassen. 

'Wir werden niemals von deiner Seite weichen, Unmei. Kehre zurück und tu das, was du für nötig erachtest...' antworteten sie alle gleichzeitig, noch mehr Tränen traten mir in die Augen, jedoch nickte ich lächelnd. 

Mein Geist begann zu kribbeln, helles Licht blendete mich. 

Im nächsten Moment legte sich dieses Gefühl und ich konnte wieder sehen. Ich war in Wakanda aufgewacht, dort, wo mich Thanos benutzt hatte. Wo ich gestorben war. Doch hier herrschte Ruhe. Einen Moment war ich noch verwirrt, ehe mir klar wurde, wie viel Zeit vergangen war. Hmm, wie seltsam das war...

Ich konzentrierte mich. Konzentrierte mich auf die Markierungen, die ich bei den Avanger angebracht hatte. Eine war verschwunden, kurz trauerte ich um Romanoff, bis ich die Markierung vom Cap fand. 

Es war laut. Das war das erste, was ich merkte. Dann war da dieser Luftzug, der mir sagte, das etwas in meine Richtung flog. Es war der Handschuh, den sie benutzt hatten, um uns unter die lebenden zurück zu bringen. 

Dieser Handschuh war jetzt in meinen Händen, weshalb ich los rannte. Ich spürte, wie geschwächt ich noch war, beeilte mich aber trotzdem, um zu Tony zu kommen. Diesem warf ich den Handschuh zu, er fing ihn auf, wurde im nächsten Moment jedoch von Thanos gehauen. Ein trauriges Lächeln erschien in meinem Gesicht, als ich mir das Gesicht vom Cap einprägte, welcher mich gerade entdeckt hatte.

Tony zog ein verdutztes Gesicht, als er sah, das sein Handschuh nicht reagierte. Dann verstand er.

"Unmei, mach das nicht!" rief er zu mir herüber, die sechs Steine schwebten vor mir in der Luft. Dieses mal konnten sie mich nicht retten. Denn wenn ich jetzt die Steine vor mir nutzte, würden die Infinity Steine in mir reagieren und mich von innen heraus zerstören. Das war mein Schicksal und meine Bürde. 

Blutige Tränen liefen mir aus den Augenwinkel, als ich meine rechte Hand hob und die Steine nacheinander auf eben dieser platzierte. Mein Haar verlor ihre Farbe, meine Augen begannen zu glühen. Ich wusste, dass das hier passieren musste und doch zerriss es mir das Herz bei den Blicken der anderen Avenger. Was mir Mut verlieh, war die Tatsache, das ich ihnen ein Geschenk vermachen konnte.

Mein Herz zerbrach, jedoch formte ich meinen letzten Wunsch so perfekt, das nichts mehr schief gehen konnte. Dann schnippte ich.

Unfassbarer Schmerz durchzog mich, als sich Thanos vor meinen auflöste. Kraftlos fiel ich auf die Knie, noch bevor die anderen zu mir kamen und mich auffingen. Die Sicht verschwamm vor meinen Augen, doch konnte ich in die Augen von Tony sehen. 

"Das wars dann wohl...


I-ich danke euch... für die... wunderb...are... Zeit, die ihr mir... geschenkt habt... meine Welt... war... voller Dunkelheit... bis ich... euch kennenlernen durfte... 


Tony... ich muss dir... etwas... sagen..." 

Der Erfinder hatte mich auf seinen Schoss gezogen, hielt meine Hand und weinte. Normaler weise würde ich mich darüber lustig machen, doch ich hatte kaum noch Zeit. Neben mir kniete sich jemand hin, legte seine Hand auf meine Wange und schluchzte leise. Steve.

"Seid nicht traurig..." lächelte ich schwach, hob schwerfällig die Hand und legte sie auf Tonys Wange. "In... dieser Welt... Parallelwelt... da bist... du mein..." hauchte ich, jedoch begann bereits meine Hand sich aufzulösen, weswegen ich beinahe schon Panik empfand. Doch Tony schien verstanden zu haben, da er mich aus großen Augen ansah. Schwach nickte ich, um seine Gedanken zu bestätigen. "Bitte, werdet alle glücklich... ich konnte... auch... Nat... zurückho..." wollte ich noch sagen, doch da begann die Dunkelheit an mir zu ziehen. Mit aller letzter Kraft schickte ich jedem von ihnen eine Botschaft mit dem Gedankenstein, als ich auch schon diese Welt verließ.

Es tut mir leid, mein Engel...

Mein Leben im MCUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt