79. Kapitel

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„Bitte sehr die Dame!", grinsend halte ich Ally die Beifahrertür auf und warte bis sie eingestiegen ist. Etwas sehnsüchtig werfe ich einen letzten Blick auf unser Hotel. Die letzten Tage waren wirklich unbeschreiblich schön. Ruhig, erholsam und das wichtigste wir hatten endlich einmal Zeit für uns. So sehr wir auch Bienchen vermisst haben, so sehr haben wir unsere neu gewonnene Zweisamkeit genossen. Wir werden das auf jeden Fall wiederholen. Ich gebe zu, dass die Nächte ziemlich kurz waren. Wir hatten besseres zu tun als zu schlafen. Tagsüber haben wir die Wellnessangebote genossen und sind stundenlang am endlos langen Sandstrand spazieren gegangen. Auch wenn wir den Strand zuhause vor der Nase haben, so war es doch etwas völlig anderes ganz alleine und in Ruhe unterwegs zu sein. Was mir in diesen vier Tagen immer klarer geworden ist, das Ally wirklich die Frau ist mit der ich alt werden möchte. Ich möchte sie heiraten, sie für immer bei mir haben, keinen Tag mehr ohne sie sein. So kitschig sich das anhört, so sicher bin ich mir mit meinen Gefühlen. Ally und keine andere. Ich wüsste nicht wer es sonst schaffen würde mich so glücklich machen könnte. Außer Bienchen natürlich.

Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen als ich an meine kleine Tochter denke, ich bin so froh sie bald wieder in meine Arme schließen zu können. „Woran denkst du?", holt Ally mich aus meinen Gedanken zurück. "Daran, das ich Maja gleich wieder an mich drücken kann. Ob sie noch besser krabbeln kann als eh schon?" ,frage ich und steige auf der Fahrerseite ein. "Bestimmt. So fleißig wie sie immer übt. Ob sie wohl gewachsen ist?" ,hakt Ally lächelnd nach. "Bestimmt. Vielleicht hat sie auch einen neuen Zahn?" ,fragend sehe ich zu Ally. Sie lächelt mich an. "Bei ihrem Tempo bestimmt. Ich habe Bienchen echt vermisst. Obwohl das Wochenende zu zweit eine wirklich gute Idee gewesen ist.",seufzt sie und streicht mir über den Oberschenkel. "Ich hab sie auch vermisst...wir sollten das trotzdem öfters tun. Nur Zeit zu zweit verbringen...." , lächle ich und starte den Wagen. "Meine Mama ist schon ganz heiß aufs Babysitten. Sie hat schon angedroht dass wir nach diesem Wochenende Blut lecken werden und öfter Mal wegfahren." ,lacht Ally. "Ich weiß. Bei mir hat sie sich auch schon beschwert. Und dein Papa hat gesagt ich solle seine Enkelin rausrücken." ,lache ich leise. "Ist das eigentlich okay für dich? Dass die beiden Maja als ihre Enkelin betiteln? Schließlich hat sie ja jetzt richtige Großeltern.", fragt Ally vorsichtig. "Mehr als das....ich finde es schön das die beiden Maja quasi adoptiert haben. Ich finde es auch schön das sie sich so gut mit Hans und Maria verstehen. Geht es dir denn mittlerweile besser damit? Ich mein das Hans und Maria so regen Kontakt zu Maja haben?" ,frage ich vorsichtig und drücke Allys Hand. "Ja, ich glaube sie tun Bienchen gut. Und schließlich sind sie ihre Familie." ,lächelt sie und ich bin erleichtert. "Wir haben uns letztens unterhalten...sie haben uns danke gesagt das sie ein Teil von Majas Leben sein dürfen." ,erzähle ich ihr und starte den Wagen. "Haben sie.... Haben sie mal was von Kathleen gehört?", fragt sie leise und knetet nervös ihre Hände. Ich schüttle den Kopf. "Nein...sie wollen auch nichts mehr mit ihr zu tun haben. Christina und Mark auch nicht." ,seufze ich. Kathleen kann wirklich bleiben wo der Pfeffer wächst. Keiner Brauch sie und Maja schon garnicht. Maja hat mit Ally eine wirklich tolle Mutter. "Okay.... ", sie klingt nicht wirklich überzeugt, die Angst dass Kathleen eines Tages vor unserer Haustür steht ist anscheinend groß. "Christina meinte sie könnten ihr nicht verzeihen das sie Maja verschwiegen hat. Sie belogen und beklaut hat. Sie waren immer sehr geduldig mit Kathleen...aber irgendwann ist der Ofen aus." Ally seufzt leise und lehnt sich zurück. Nachdenklich sieht sie aus dem Fenster. "Dass sie Maja einfach so...Ich verstehe es immer noch nicht. Aber eigentlich gut für mich oder?", Ally versucht sich an einem unsicheren Lächeln. "Warum gut für dich?" ,frage ich irritiert. "Wenn Kathleen geblieben wäre... Ich hätte heute weder dich, noch Maja.", flüstert sie kaum hörbar. "Papa hat mal zu mir gesagt...nichts geschieht ohne Grund." , lächele ich sie an. "Ich weiß gar nicht mehr wie es ohne dich und Maja war. Ich glaube ziemlich langweilig.Das will ich mir auch garnicht mehr vorstellen." ,kichert Ally. "Ich auch nicht." ,lache ich und gebe ihr einen Kuss auf den Handrücken.

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