86. Kapitel

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Wir stehen vor Allys Frauenarztpraxis. Gleich ist der Termin. Ich muss ja schon sagen das ich ziemlich nervös bin. Ich sehe Ally an die nervös an ihren Fingernägeln knappert. In der letzten Nacht, haben wir beide kaum geschlafen. Ich muss schon zugeben das ich mich von Allys Bedenken habe anstecken lassen. Trotzdem, immer wieder kam der Gedanke auf, dass Ally wirklich schwanger sein könnte. In meinem Bauch haben bei dem Gedanken 1000 Schmetterlinge getanzt. Ich weiß dass es eigentlich nicht sein kann, dass Ally die Diagnose damals bekommen hat und sich die Ärztin sicher war dass es auf natürlichem Weg nicht klappen wird. Ich greife Allys Hand und verschränke unsere Finger miteinander. "Lass uns gehen." ,sage ich sanft und zusammen betreten wir die Praxis. Nachdem wir uns angemeldet haben werden wir gebeten im Wartezimmer Platz zu nehmen. "Wir rufen sie auf." ,sagt die Schwester und deutet auf das Wartezimmer.

Ally neben mir, wippt unruhig auf dem Stuhl hin und her. Sie ist genauso nervös wie ich. In der letzten Nacht hat sie immer wieder geweint. Sie schwankt zwischen Freude und Resignation. Sie will nicht darüber nachdenken dass sie wirklich schwanger sein könnte. Aus Angst davor das der Test verkehrt war versucht sie das alles nicht an sich heran zulassen. Doch ich merke, dass sie doch hofft Schwanger zu sein. Als Allys Name aufgerufen wird zucken wir beide zusammen. Ally springt auf. „Frau Ahrens, wir bräuchten eine Urin probe von ihnen und ich würde schon einmal Blut abnehmen. Kommen sie bitte kurz mit, ihr Partner kann so lange hier bleiben." ,bittet die freundliche Schwester sie. Unsicher lächele ich die anderen Frauen im Wartezimmer an. Mein Blick bleibt an ihren Bäuchen hängen die ziemlich schwanger aussehen. Immer wieder wische ich mir meine schweißnassen Hände an der Jeans ab. Ich glaube das letzte Mal war ich so nervös als Kathleen damals den Schwangerschaftstest gemacht hat. Als Ally zurück ins Wartezimmer kommt sieht sie ziemlich blass aus. Ich weiß wie sehr sie Spritzen hasst. Ich stehe auf, ziehe sie in meine Arme und streichle ihr immer wieder beruhigend über den Rücken.

„Frau Ahrens, sie dürfen dann in Sprechzimmer drei kommen." ,sagt dieselbe Schwester wieder. Ich halte Allys Hand fest in meiner und gemeinsam folgen wir ihr ins Sprechzimmer. "Hallo Frau Ahrens, setzen sie sich dich!", werden wir von Doktor Rhodemann begrüßt. Ängstlich blickt Ally mich an. Sie umfasst meine Hand fester und begrüßt die Ärztin. "Hallo Dr. Rhodemann." ,sagt sie leise. Wir nehmen gegenüber der Ärztin Platz. Sie wirft sofort einen Blick in die Unterlagen. Gleich werden wir erfahren, ob wir wirklich Eltern werden. "Also Sie sind hier um sich eine Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Wir haben eben einen Schnelltest gemacht und ich kann ihnen gratulieren. Sie sind wirklich schwanger." Bitte was? Ungläubig sieht Ally die Ärztin an. Ich sehe wie ihr Tränen in den Augen stehen und auch mir bildet sich ein riesiger Kloß im Hals. Der Test hat sich nicht geirrt. "Bitte was? Aber das ist unmöglich." ,stammelt Ally. "Nun Frau Ahrens... Theoretisch ja.", sagt Frau Rhodemann und sieht sie an. "Durch Ihre verklebten Eierstöcke ist es eigentlich medizinisch fast unmöglich auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Es gibt allerdings immer mal wieder Fälle in denen es passiert. Diese sind allerdings wirklich selten, sie hatten also riesiges Glück, quasi ein 6er im Lotto." Ungläubig sehen wir die Ärztin an. Ich kann garnicht glauben was sie da sagt. Ich werde wieder Papa. In meinem ganzen Körper kribbelt es. Ally und Ich werden wirklich Eltern. "Sind...sind sie sich wirklich sicher?" ,stammel ich und verschränke meine Finger mit denen von Ally. "Ja das bin ich. Ich würde gerne einen Ultraschall bei ihnen machen, der HCG Wert deutet darauf hin dass sie wahrscheinlich auch schon fortgeschritten in der Schwangerschaft sind. Sie dürfen sich dort auf die Liege legen und machen dann bitte ihren Bauch frei." ,sagt die Ärztin und zeigt auf die Liege. "Kommst du mit?" ,fragt Ally kaum hörbar. "Natürlich!" ,sage ich. Um nichts auf der Welt werde ich mir diesen Moment entgehen lassen. Wir stehen auf und gehen zur Liege. Während Ally sich auf die Liege legt, setzte ich mich auf einen Stuhl der am Kopfteil liegt. Ally schiebt ihren Pullover nach oben so das der Bauch frei liegt. Wenn ich mir den Bauch jetzt so ansehe...eine kleine Kugel hat sie ja schon bekommen. Warum ist mir das vorher nicht aufgefallen? Oder spielt mir mein Kopf einen Streich?

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