38. Kapitel

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"...Tja und Matthew dieser Vollhonk ist natürlich voll drauf eingestiegen. Das war es dann wohl... Der kann also bleiben wo der Pfeffer wächst.", seufzt Fiona. Ihrer Story von Matthew und der blonden Kellnerin konnte ich nicht ganz folgen. Immer wieder wandern meine Gedanken zu Paddy ab. "War er mit dir da?", hake ich deswegen nach. Fiona lacht und grinst breit: "Ich hab es zwar schonmal gesagt... Aber ja er war mit mir da." Ich spüre wie ich rot im Gesicht werde. Vanessa sieht mich grinsend an und trinkt genüsslich einen Schluck Wein. Den ganzen Abend beobachtet sie mich schon mit Adleraugen. Vielleicht sollte ich ab jetzt besser aufpassen. "Er... Ich... Und noch 3 andere... Es war kein Date... Naja jedenfalls ist er mit der anderen Tussi abgezogen. Aber lasst uns darüber heute nicht reden... Heute ist Beautyabend angesagt." Fiona schnappt sich ihr Rotweinglas und hält es in die Höhe. Sandra, Vanessa und ich tun es ihr nach. "Genau... Endlich mal wieder ein Abend nur für uns. Nachdem wir jetzt Ally, so ewig nicht mehr in unserem elitären Kreis hatten.", lacht Sandra und auch ich muss schmunzeln. Schon vor meinem Klinikaufenthalt hab ich nicht viel Zeit für die Mädels gehabt. Ich war einfach immer bei Paddy und Maja.

Wir stoßen an und stellen unser Glas wieder ab. Wir sitzen bei mir im Wohnzimmer und quatschen. Pizza, Wein, Quarkmaske und Mädelsgespräche. Ich hab ganz schön viel verpasst. Fiona und Sandra haben einen neuen Job angefangen. Viele neue Leute kennengelernt und Sandra hat sich nach einem Jahr Beziehung von Sebastian getrennt. "So die Masken sind angerührt... Ally du bist die erste.", verkündet Sandra lächelnd. Ich binde meine Haare zu einem lockeren Dutt zusammen und halte mir mit einem Stirnband die restlichen Haare aus dem Gesicht. Während Sandra den Quark in meinem Gesicht verteilt, fragt Fiona: "Wo warst du die ganze Zeit eigentlich?" Etwas verwirrt sehe ich sie an. "Ich? Wann soll ich wo sein?", frage ich irritiert. "Na in der letzten Zeit. Wir haben dich seit Wochen nicht zu Gesicht bekommen.", lacht Fiona. "Ich war in der Klinik... Das wisst ihr doch." , verständnislos sehe ich beide an. Vanessa lacht und berichtigt: "Ich glaub die beiden meinen vor deinem Klinikaufenthalt." Sie zwinkert mir vielsagend zu. Fiona und Sandra zeigen mit dem Finger auf Vanessa und lachen. "Absolut Richtig. Der Kandidat hat 100 Punkte.", lacht Sandra. Ich zucke mit den Schultern und versuche mir nichts anmerken zu lassen. "Achso sag das doch gleich... Ich hatte einfach keine Zeit. Viel zu tun... Ihr wisst schon!", druckse ich herum. "Da steckt doch nicht etwa ein Mann dahinter?", fragt Fiona und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Ich helfe jemanden.", gebe ich leise zu. Beide sehen mich abwartend an, während ich einen Schluck Wein trinke. "Aha und wem?", bricht Fiona das entstandene Schweigen. Ich seufze. "Er ist ein Freund meines Bruder's... Ein allein erziehender Papa und ich helfe ihm lediglich. Wir sind Freunde mehr nicht.", sage ich zögerlich. Vanessa die mir gegenüber sitzt, grinst breit. "So so. Sehr interessant", kommt es lediglich von ihr. "Uhhhh ein allein erziehender Papa.", grinst Fiona und ich verdrehe die Augen. "Das riecht nach Drama.", stellt Sandra fest und widmet sich jetzt Fiona ihrem Gesicht. Beide sehen mich erwartungsvoll an. "Ihr erwartet doch nicht, das ich dazu etwas sage?", frage ich. "Doch. So läuft Klatsch und Tratsch nunmal.", lacht Sandra. Zum Antworten komme ich nicht mehr, da es an der Tür klingelt. "Erwartest du jemanden?", will Sandra wissen. Doch ich schüttle den Kopf. "Ich mach einfach mal auf... Schließlich hab ich keinen Quark im Gesicht." Wer das wohl ist? Sie steht auf und eilt zur Wohnungstür.

"Ist Ally da?", vernehme ich Paddy seine Stimme. Oh bitte nicht...Ausgerechnet er taucht auf, wenn ich Quark im Gesicht hab. Vanessa lacht und sieht mich, mit wackelnden Augenbrauen an. "Klar komm rein.", höre ich Sandra sagen. Ich höre wie Maja weint und Paddy sie versucht zu beruhigen. "Sh Bienchen. Alles gut. Gleich bekommst du Teddy.", höre ich ihn sanft sagen. Oh Mist. Ich hab noch Maja's Teddy und ihren Schnuller in der Handtasche. Wir waren heute Nachmittag noch spazieren und damit sie beides nicht verliert, hab ich es eingesteckt und nicht wiedergegeben. Kurz darauf ist Sandra wieder da. Dicht gefolgt von Paddy. "Ach nee, der Paddy... Bringst du uns Maja zum Mädelsabend vorbei?", will Vanessa lachend wissen. Dieser bleibt abrupt stehen und sieht einmal in unsere Mädelsrunde. Seine Mundwinkel zucken verräterisch und ich weiß das es ihn einiges an Beherrschung kostet, nicht laut loszulachen. "Guten Abend die Damen.", sagt er und schmunzelt. "Hallo.", winken Sandra und Fiona zurück. Ich springe auf und spüre schon die Hitze im Gesicht aufsteigen. Paddy's blaue Augen funkeln mich amüsiert an, während Maja aufgehört hat zu weinen und uns kritisch mustert. "Ich bringe dir schnell den Teddy und den Schnuller.", sage ich und drücke mich, am immer noch grinsenden Paddy vorbei. Während ich aus meiner Handtasche beides hole, höre ich wie sich die Mädels und Paddy gegenseitig vorstellen. "Hier hast du beides.", sage ich und stelle mich hinter Paddy. Er nimmt mir beides lächelnd aus der Hand, steckt Maja den Schnuller in den Mund und gibt ihr den Teddy. Sofort schmiegt sie sich müde an ihren Daddy und man kann zusehen wie die Augen kleiner werden. Paddy streicht ihr liebevoll über die Haare und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich mustere ihn und kann nicht leugnen das mir gefällt was ich sehe. Paddy trägt eine dunkelblaue Jeans und ein weißes Bob Dylan Shirt. Seine Sonnenbrille hat er lässig in die Haare geschoben. Der Kater von heute früh scheint gänzlich verschwunden zu sein. "Dann wollen wir mal nicht länger stören, wir wollten nur den Teddy holen. Ohne den schlafen wir nämlich nicht mehr ein.", antwortet Paddy und mustert mich. Wieder zucken seine Mundwinkel verräterisch und ich würde am liebsten im Erdboden versinken.

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