Nervös kämmte ich meine feuchten Haare vor dem riesigem Spiegel. Doaming Si wollte sich in einer halben Stunde mit mir am Strand treffen und ich hatte keine Ahnung was er vor hatte. Dass er mit mir ausgehen wollte war das einzige was ich wusste, allerdings ist das kein besonders großer Hinweis darauf was er vorhatte.
Bevor ich das Zimmer verließ schnappte ich mir noch meine Strickjacke und ging dann unsicher an der vereinbarten Treffpunkt. Dort angekommen wartete er bereits auf mich. »Also... was machen wir?«, erkundigte ich mich schüchtern. »Sei nicht so neugierig.«, er führte mich an meiner Hand zum Ziel - ein Restaurant. Darauf hätte ich auch kommen können.
Befangen setzte ich mich auf den Stuhl, an den Tisch auf den der Kellner gedeutet hatte, als Si seinen Namen genannt hatte. Er hatte extra reserviert, weil es hier offensichtlich nötig war. Nach einem prüfendem Blick zu ihm nahm ich mir sachte die Karte, nur um wegen den Preisen zu staunen. Hatte ich überhaupt genügend Geld dabei? Warum hatte er sich so ein teures Restaurant ausgesucht?
Vergeblich suchte ich nach einem günstigem Gericht. Zu trinken bestellte ich mir sowieso nur ein Wasser. Als die Bestellung schließlich aufgenommen war herrschte eine unangenehme Stille. Aber ich hatte ihm eben nichts zu sagen und er wie es aussah mir auch nicht. »Sag irgendwas.«, kam es plötzlich von ihm. Manchmal ist er einfach aus dem Nichts total unhöflich und ich war gerade noch am Überlegen, ob er vielleicht doch gar nicht so übel ist.
»Du kannst doch genauso etwas sagen.«, entgegnete ich, immerhin wollte er das Ganze hier. »Das habe ich doch!«, giftete er zurück und lehnte sich bockig an seine Stuhllehne. »Also schön... Warum wirst du immer so schnell gereizt ohne Grund?« Seine Miene wurde bitterer, ein Schnaufen verließ ihn sowie ein Augenrollen. »Das stimmt überhaupt nicht.«, verteidigte er sich.
Angenehmerweise kam in diesem Moment das Essen, sodass keine Zeit für eine Diskussion war. Die nächste Diskussion ließ sich allerdings nicht vermeiden, denn Doaming Si bestand darauf die Rechnung zu bezahlen womit ich natürlich nicht einverstanden war. Ich war dafür, dass jeder die Hälfte zahlt, jedoch hatte ich keine Chance gegen ihn.
Nachdem ich schließlich nachgegeben hatte gingen wir zusammen den Strand entlang nach Hause. Von der Sonne war nichts mehr zu sehen. Nur noch der Mond und einzelne Stern erfüllten zusammen mit den Laternen die Dunkelheit. Es erinnerte mich an meinen ersten Abend hier. Lei und ich beobachteten zusammen die Sterne bis Si uns dabei unterbrach und ich Lei's Aussage/Frage, warum ich so anders als die Anderen seine nicht mehr hinterfragen konnte.
Obwohl ich meine dünne Jacke bereits enger gezogen hatte fror ich immernoch. Plötzlich zog Si seine Jacke aus, um sie mir um die Schulter zu legen. »Es geht schon.«, wehrte ich ab und wollte sie wieder abstreifen, allerdings hielt er mich davon ab. »Tu nicht so. Ich sehe doch wie du zitterst.« Er hatte recht, aber ganz wohl bei der Sache war mir dabei nicht. Dennoch schenkte ich ihm ein Lächeln, welches er natürlich nicht erwiderte.
»Wieso machst du das?«, platzte es aus mir heraus, weil ich sein Verhalten verstehen wollte. »Dir war kalt.«, protestierte er in einem angreifendem Tonfall. »Ich meine nicht nur das.«. Ich überlegte wie ich es am besten erklären konnte. »Manchmal habe ich den Eindruck du würdest mich hassen und im nächstem Moment lädst du mich in den Urlaub oder zu diesem Essen ein.. oder du gibst mir deine Jacke.«
»Sei mir doch einfach dankbar dafür.«, bockte er. Ich stellte mich vor ihn und hielt ihn an den Armen, sodass er sich nicht bewegen konnte. »Das bin ich ja auch-«, seufzend verdrehte er die Augen. »Nein wirklich,... aber ich möchte es verstehen.«, beendete ich meinen Satz. Ohne Antwort riss er seine Arme aus meinen Händen und ging weiter. Na toll, damit hatte ich es nur noch mehr mit ihm vergeigt.
Ich begann etwas zu laufen, um mit seinem Tempo mitzuhalten. Das war so idiotisch von mir, warum musste ich das sagen. »Si, es tut mir leid.«, entschuldigte ich mich. Von ihm kam allerdings nichts mehr. »Na schön, dann eben nicht hier nimm deine Jacke.«, zuckte ich und warf ihn mit der mir eh viel zu großen Jacke ab. Das hatte ich zu mindest vor, Si hatte jedoch eine gute Reaktion und fang die Lederjacke genau im richtigem Moment.
Kurz darauf hatte ich auch keinen Bock mehr mich so zu hetzen zu lassen und stampfte somit allein - ohne ihn zurück zum Ferienhaus. Angekommen warteten alle bis auf ihn im Wohnzimmer auf mich. Sofort attackierten sie mich mit Fragen, die ich aber nicht beantworten wollte. Nur hatte ich auch nicht besonders viel Lust jetzt ins Zimmer - das ich mir mit Doaming Si teilte zu gehen, also ließ ich mich auf der Terrasse nieder.
Angenehmerweise war Lei so nett und ließ mich mit bei sich schlafen. Sein Zimmer besaß genauso wie das von mir und Si zwei Betten, ein großes und ein kleineres. Nach einer langen Diskussion schlief ich schließlich in dem großem Bett, was ich für totalen Schwachsinn hielt. Seine halben Beine hingen nämlich über der Bettende.
So wie der heutige Abend ablief verliefen auch die nächsten Tage und ich war wirklich glücklich als es wieder zurückging. Si hatte ständige Stimmungsschwankungen - echt schlimmer als bei einer schwangeren Frau. Dass ich bei Huaze Lei übernachtet gefiel ihm auch nicht besonders, allerdings ließ ich mich nicht umstimmen.
Hochmotiviert packte ich also am Freitag Abend meine Koffer. Ich hatte noch gute zwölf Stunden Zeit bis es zum Flughafen ging. Zehn Stunden davon werde ich vermutlich schlafen also ist gar nicht mehr so lange. Fröhlich verstaute ich meine letzten Stücke und legte mich dann schlafen.
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soft inside | Meteor Garden
RandomDer Tag, an dem sie ihre Eltern bei einem Autounfall verlor, zu ihrer Tante nach Shanghai ziehen musste und dort eine neue elite Uni besuchte war nicht der, an dem sich ihr ganzes Leben veränderte. Dieser war, als sie mit F4 zusammenstieß... oder e...