chapter 3

1.1K 36 6
                                    

Zwei Tage später

Mit dem Blick auf meinem Handy gerichtet schritt ich durch die Gänge der Uni. Alle Kurse waren bereits beendet und ich wollte gerade zum Ausgang, als ich plötzlich in jemanden reinlief und zu Boden stürzte. Bedauerlicherweise riss dabei meine Wunde auf.

Rasch blickte ich auf und sah in das Gesicht des Ananaskopfes und hinter ihm seine drei Freunde. Panisch platzierte ich meine Hand auf die schmerzende Stelle, sie tat höllisch weh und ich kämpfte mit den Tränen hinter meinen Liedern. Ich wollte aufstehen da bemerkte ich, dass das Blut bereits auf meinem T-Shirt verteilt war.

Noch ein Mal sah ich nervös zu ihnen auf, bevor ich beschämt aufstand und so schnell oder eher gesagt, so gut ich konnte in Richtung der WC's verschwand. Hinter der geschlossenen Tür schnappte ich mir eine Hand voll Papiertücher, setzte mich auf den Boden und versuchte die rote Flüssigkeit so weit möglich es ging wegzuwischen. Blut zu sehen brachte in mir Übelkeit auf. Ja, ich war einer dieser Menschen, denen von Blut schlecht wird.

Ruckartig wurde die Tür neben der ich mich niedergelassen hatte auf gerissen und einer der Jungs - der mit der Brille spähte zu mir rüber, um dann gefolgt von den anderen einzutreten. Was sollte das? Es war die Mädchentoilette sie hatten hier nichts zu suchen. Vor mir setzte er sich in die Hocke. »Was hast du da?«, er deutete auf die Blut überströhmte Stelle.

»Lass mich mal sehen.«, blitzschnell legte ich meine Hand dort hin, weil es Andeutungen darauf waren mein T-Shirt hochzuziehen. Langsam stellte ich mich wieder auf beide Beine, ging an ihm vorbei zum Papiertuchspender, zog einige Tücher raus und wollte dann an den anderen vorbei den Raum verlassen, jedoch stellten sie sich mir in den Weg.

Eingeschüchtert bittete ich sie mich durchzulassen, allerdings verschränkte der Ananaskopf direkt vor mir nur die Arme vor der Brust. Unerwartet wurde mich schwindelig und ich stützte mich an einem der Waschbecken ab. »Sie verliert zu viel Blut.«, analysierte der Brillenträger und entschied:»Wir bringen sie ins Krankenhaus.« Gesagt getan.

Zu Fuß waren es keine zehn Minuten, jedoch kam es mir unendlich vor. Einer der vier - Ananaskopf trug mich im Brautstyle ins Krankenhaus während die anderen die ganze Zeit irgendetwas faselten. Ich konnte mich nicht auf ihre Worte konzentrieren, da ich zu sehr damit beschäftigt war nicht mein Bewusstsein zu verlieren. Eines was ich allerdings mitbekam waren die Namen von dem Streber und dem anderem mit den schwarzen Haaren. Ximen und Heizuo hießen sie.

Während ich auf den Armen des Ananaskopfes lag studierte ich sein Gesicht ganz genau. Es war ziemlich finster, eigentlich gab es nichts zu studieren, weil es so emotionslos aussah. Trotz seiner bitter aussehenden Miene war er trotzdem derjenige, der mich gerade trug. Ich sollte nicht so über ihn urteilen ohne ihn besser zu kennen. Mir wurde schwarz vor Augen.

Ein Piepen brachte mich wieder zu Bewusstsein. Mittlerweile lag ich in einem Krankenbett angeschlossen an tausenden Geräten und in Krankenhauskleidung. »Okay Katie, folgendes: wir konnten deine Eltern nicht erreichen, deshalb haben wir die jungen Herren die dich hergebracht haben angerufen. Sie müssten bald hier sein.«, stellte sie mir die Situaton klar.

»W-was, aber ich kenne die doch gar nicht.«, stammelte ich. Nur weil sie mich hergebracht haben heißt es doch nicht, dass ich etwas mit ihnen zu tun habe. »Tut mir leid. Es ist vorgeschrieben, dass wenn man keine Familienmitglieder erreicht, die Person die einen hergebracht hat anrufen muss.«

Freundlich lächelnd verließ das Zimmer. Im selbem Moment kam ein Artz mit Hefter unter dem Arm geklemmt inden Raum. »Gut, sie sind wach, dann können sie mir ja sagen was sie da angestellt haben.«, bei dem "da" deutete er auf die aufgerissene Wunde. Nachdem ich ihm von dem Unfall erzählt hatte, erklärte er mir, dass zum Glück nichts ernstes passiert seie und ich nur viel Blut verloren hätte, weswegen ich noch eine Nacht hier bleiben sollte.

Außerdem wurde mir der Schnitt wieder zu genäht, was jetzt für zehn Tage wieder so bleiben muss bis er wieder entfernt werden kann. »Ist sonst noch irgendwas? Haben Sie noch Fragen?«, er schlug die Mappe in seinen Händen zu und sah mich prüfen an. »Ähm ja, wo ist mein Handy? Ich möchte meine Tante anrufen.« Er öffnete die Schublade neben meinem Bett und holte mein Handy hervor. »Dankeschön.«, er verließ das Zimmer.

Rasch wählte ich den Kontakt meiner Tante aus und rief sie an. Erfreulicherweise ging sie direkt ran. Während ich versuchte sie etwas zu beruhigen, da sie total aufgebracht war kam mein Besuch. »Ich sofort da.«, teilte sie mir mit, woraufhin ich antwortete:»Meinetwegen, bis gleich.« Ich wollte eigentlich nicht, dass sie extra ihre Arbeit dafür unterbrach, aber sie bestand nunmal darauf.

Es war mir offensichtlich unangenehm, dass die Jungs jetzt hier waren. Ohne ein Wort zu sagen starrten sie mich an. Was sollte es denn bringen, dass sie hier sind? Sollte ich mich bei ihnen bedanken? Immerhin haben sie mir wahrscheinlich das Leben gerettet. Ja, das wäre angemessen. »Äh d-danke, dass ihr m-mich hergebracht habt.«, stammelte ich zusammen.

In dem Gesicht des ruhigem, den ich am ersten Tag nach dem Weg fragte erschien für einen kurzen Moment ein Lächeln, das aber prompt wieder verschwand. »Ich dachte schon du bedankst dich nie.«, entsetzt sah ich den Ananaskopf an. »Doaming Si!«, ermahnte ihn Ximen - war es glaube ich. »Nimm's ihm nicht böse, so ist er nunmal.«, meldete sich auch Meizuo.

»Was soll das denn jetzt heißen?«, verteidigte er sich und packte ihn mit beiden Händen an seiner Jacke. Ich zuckte zusammen. »Si. Wir wollen sie doch nicht verschrecken.«, Ximen legte seine Hand auf seinen Arm und sah ihn dabei eingehend durch seine Brillengläser an, woraufhin Si mit den Worten »Natürlich nicht.« von seinem Freund abließ.

Ich war ziemlich erleichtert, als Vera in diesem Moment ins Zimmer kam und die Jungs rausscheuchte.

soft inside | Meteor Garden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt