chapter 16

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»Das wird so cool. Nur wir vier zusammen in Sanya.«, freute Li Zhen sich. Nachdem He und ich uns für die Tage in Sanya entschieden hatten fragten wir auch Zhen ob sie Lust hätte mitzukommen. Ein paar Tage Auszeit von Doaming Si. Er hatte mich weiterhin belästigt und er und Lei haben sich scheinbar auch wieder vertragen. »Also dieses Kleid musst du unbedingt mitnehmen.«, riss sie mich aus meinen Gedanken und hielt eines meiner Kleider in die Luft.

»Meinetwegen, gib her.«, meinte ich und legte es ordentlich in meinen Koffer. »Was noch?«, erkundigt sie sich, doch ich zuckte nur ratlos mit den Schultern. »Vergiss Doaming Si.«, sie setzte sich neben mich aufs Bett. »Irgendwann wird er aufgeben und wenn nicht ziehen wir zu dritt zurück nach Deutschland.« Ja, ich hatte He und Zhen von meiner Vergangenheit erzählt. Sie waren super einfühlsam und verständnisvoll. »Du hast recht. Ich darf mir den Urlaub nicht von ihm verderben lassen.«, entschlossen stand ich auf und verstaute noch ein paar Stück in meinem Koffer.

Bevor wir morgen nach der Uni über die Nationaltage wegflogen, wollten wir uns zusammen mit Xiayou noch einen schönen Mädelsabend machen. Mit einer großen Schüssel Popcorn machten wir es uns zu dritt auf dem Sofa gemütlich. Wir hatten viel Spaß, zu erst schauten wir einen Film an, danach kuschelte wir uns in unsere Betten und unterhielten uns noch eine Weile bis wir schließlich einschliefen.

Am nächstem Morgen wurden wir von meinem grauenvollen Weckerton geweckt. Stöhnend weslste ich mich auf die andere Seite des Bettes, um dem Lärm ein Ende zu bereiten. Der Wecker war ausgeschaltet und ich zwang mich dazu aufzustehen, um die anderen zu wecken, die erstaunlicherweise nicht von dem Krach wach geworden waren und mich fertig zu machen.

*

In aller Ruhe schlenderten wir durch den Flughafen, weil wir noch zwei Stunden Zeit hatten bis wir an Bord gehen konnten und unser Gepäck bereits abgegeben war und wir schon durch den Check-in waren. »Was wollen wir als erstes machen? Ich würde gerne direkt an den Strand gehen.. oder noch besser eine Bootsfahrt machen.«, aufgeregt hibbelte Li Zhen auf der Stelle rum.

Das letzte Mal, dass sie wegflog lag bereits 2 Jahre zurück. Seit dem hatte sie keinen richtigen Urlaub mehr gemacht. Deshalb war es verständlich, dass sie so aufgeregt war auch wenn es nur ein paar Tage sein werden. »Die Bootsfahrt werden wir heute wahrscheinlich nicht mehr schaffen. Am besten gehen wir an den Strand, aber es wird schon etwas später sein.«, schlug He vor. »Auch gut. Ich habe mir sogar einen neuen Badeanzug gekauft.«, prabbelte sie weiter.

Ein bisschen erleichtert war ich schon, als unser Flug zuletzt aufgerufen wurde und Zhen damit unterbrochen wurde. Froh darüber schnappte ich mir mein Ticket und wir konnten endlich das Flugzeug betreten. Drei Stunden flogen wir und landeten um 18 Uhr sicher in Sanya. Meine Flugangst stellte sich dank Zhen's hilfreichen Geredes, welches mich ablenkte doch als nicht so schlimm heraus. Glücklich war ich dann aber doch, als es endlich ein Ende fand.

An der Villa angekommen packten wir erstmal unsere Sachen aus und entschieden uns dann doch gegen den Strand, da es langsam dunkel wurde und gingen stattdessen in ein Restaurant um die Ecke.

Meine Kinnlade hing bis zum Boden, als jemand bestimmtes das Lokal betrat, während wir aßen. »Was ist?«, mit gerunzelter Stirn drehte Zhen sich um. »Das kann doch nicht war sein.«, nuschlete sie genauso fassungslos wie ich. Auch He würde neugierig und drehte sich um. »Was machen die denn hier?« Ohne uns einen Blick zu würdigen setzten die vier sich an einen Tisch. »Keine Ahnung.«, sagte ich entsetzt.

Das kann unmöglich ein Zufall sein. Die Welt ist so groß und er entscheidet sich ausgerechnet für den Ort wo ich die Nationaltage verbringe. »Denen zeig ich's.«, ordnete Qing He zornig an, jedoch hielt ich ihn zurück. Jetzt einen Aufstand zu machen würde sowieso nichts bringen. Wenn wir sie ignorieren lassen sie uns möglicherweise in Ruhe. »Lass sie einfach. Wir sind sowieso gleich fertig.«, befürwortete Zhen mich.

»Na schön.«, knirschte er mürrisch und steckte sich die Stäbchen mit dem Gemüse in den Mund. »Versuche es bitte.«, bittete ich ihn nochmals, da er sich nicht besonders gut gab. »Jaja.«, grummte er hitzig, weshalb ich ein »Danke.« hauchte. Circa zehn Minuten später war die Rechnung bezahlt und wir konnten endlich aufstehen.

Unangenehmerweise mussten wir an dem Tisch vorbei, an dem uns nur allzu bekannte Personen saßen. Wie wir an ihnen vorbeigingen hielt Si meinen Arm und zog mich zu sich um mir:»Ich hab doch gesagt ich werde dich überall finden.« zu zu raunen. Prompt riss ich meine Hand frei und ging rasch weiter bevor ich den Laden allerdings verließ warf ich noch einen Blick zurück. Während er diese Worte aussprach lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken.

Als er mir diese Worte letzte Woche mitteilte hatte ich es nicht ernst genommen. Er würde mich immer und überall finden auch am Ende der Welt. Wie auch immer. Vielleicht sollte ich einfach mit ihm Essen gehen, dann wäre ich ihn vielleicht los. »Katie, alles gut?«, riss mein bester Freund mich aus meinen Gedanken. Zhen und er hatten nicht mitbekommen, was Doaming Si mir zu flüsterte und daran wollte ich vorerst auch nichts dran ändern, also schob ich die Gedanken beiseite und antwortete, alles sei in Ordnung.

»Okay, also würdest du jetzt lieber wie Zhen noch irgendwo Party machen oder wie ich nach Hause gehen?«, erkundigte er sich. Entschuldigend sah ich Li Zhen an und begründete:»Tut mir leid. Ich bin ziemlich müde.« Sie schien mir das allerdings nicht böse zu nehmen, denn sie legte ihren Arm um mich und meinte:»Schon okay, wen ich drüber nachdenke bin ich auch ziemlich k.o.« So machten wir uns also auf den Weg zum Ferienhaus und gingen direkt schlafen.

soft inside | Meteor Garden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt