chapter 31

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Schon etwas unter Zeitdruck, da heute der Anruf von Mijang kam hiefte Liang mir meinen Koffer aus dem Kofferraum. Es waren zwar nur drei Tage, die wir weg sein würden, aber ihr wisst ja wie das bei Mädchen nunmal ist. »Danke Liang und bis Mittwoch.«, verabschiedete ich mich. »Kein Problem, bis Mittwoch und viel Spaß.«, wünschte er woraufhin ich los sprintete. In der Aula wurde bereits die Anwesenheit geprüfte und ich kam gerade im richtigen Moment. »Katharina Weiss.«, rief die Studienfahrtleiterin. »Hier.«, meldete ich mir völlig außer Atem und stellte mich neben meine Freundin Li Zhen.

»Gut, da jetzt alle anwesend sind können wir ja zum Bus gehen.«, verkündete sie und setzte sich in Bewegung. »Wo hast du die ganze Zeit gesteckt?«, erkundigte Li Zhen sich und setzte ebenfalls ihren ersten Schritt an. »Tut mir leid. Mein Onkel hat heute morgen noch einen wichtigen Anruf bekommen.«, setzte ich an. »Er hat einen neuen großen Auftrag bekommen.« Verständnisvoll nickte sie. Als unser Gepäck verstaut was suchten wir uns zwei freie Plätze relativ weit hinten.

Nach nicht mal zehn Minuten Fahrt kramte ich mir etwas zu Essen aus der Tasche. Es waren Kekse aus Deutschland, die Tara mir mitgebracht hatte, weil sie wusste, dass ich sie geliebt hatte und es sie hier nicht geben würde. Genüßlich nahm ich einen Bissen von dem Gebäck und als ich Zhen's gnirrenden Magen bemerkt hatte bot ich auch ihr einen an. Ihr schmeckte der Keks genauso gut wie mir, auch wenn sie anfangs etwas kritisch war. Außerdem unterhielten wir uns noch etwas bis wir nach der fast fünf sündigen Fahrt und einer dreißig minütigen Pause endlich ankamen.

Sofort stürmten alle in ihre Zimmer, so auch Zhen und ich. Wir konnten uns sogar ein Zimmer nur für uns beide ergattern während die meisten anderen zu dritt eines hatten. Für das einräumen unser Sachen und sich die Anlage anschauen hatten wir zwei Stunden Zeit und trafen uns dann in einem Gemeinschaftsraum, wo die Planung für die nächsten Tage verkündet wurden. Heute stand noch nichts auf den Plan, da wir uns erstmal zu rechtfinden und einlegen sollten. Als diese Einführung also fertig war machten wir es uns mit zwei anderen Mädels aus unserem Kurs auf einer Bank in dem riesigen Garten bequem.

Wir hörten Musik, unterhielten uns, spielten Wahrheit oder Pflicht und snackten dabei etwas. »Okay Katie, Wahrheit oder Pflicht?«, war ich schließlich an der Reihe. »Wahrheit.«, wählte ich, da ich keine Lust hatte mich von meinem Platz zu bewegen. Sie begann zu überlegen. »Was ist das zwischen dir und Doaming Si?«, war schließlich meine Frage. Was soll da sein? Irritiert sah ich sie an. »Naja, du bist das einzige Mädchen das er freiwillig anspricht und er ist nicht so gemein zu dir, wie zu den anderen.«

»Das stimmt überhaupt nicht! Er ist total fies zu mir.«, belehrte ich sie empört. »Leute, machen wir uns doch nichts vor... Es ist offensichtlich.«, meldete sich nun auch die andere zu Wort. »Was ist offensichtlich?«, hakte ich mit gerunzelter Stirn nach. »Na, dass er dich mag.« Er mag mich? Niemals! Würde er mich mögen wäre er ganz anders zu mir. Andererseits.. er hatte mir die Meteoren gezeigt und es schien wir ein... naja ... Date. »Du bist die einzige die er anschaut und langsam fange ich es an zu verstehen.«, murmelte sie und musterte mich.

»Du bist nicht nur hübsch sondern auch nett.«, nuschelte sie weiter. Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. »Danke, aber... ich glaube wirklich nicht, dass er mich mag.«, klärte ich sie auf. »Ist jetzt auch egal. Na los Katie, du bist dran. Such jemanden aus.«, wechselte Zhen das Thema wofür ich ihr ziemlich dankbar war. »Okay,... Wahrheit oder Pflicht, Kim Shen?«, stellte ich die Frage an die kleinere der beiden. Sie wählte Pflicht, woraufhin ich sie beauftragte uns neue Getränke aus einem der Automaten zu besorgen, da unsere Flaschen so gut wie leer waren.

Gegen 18 Uhr gingen wir alle wieder zurück auf unsere Zimmer, um uns fürs Abendessen fertig zu machen. Tratschend marschierten Zhen und ich im die "Kantine" und setzten uns an den Tisch zu Kim Shen und Chong Yami. Während wir den Tisch freihielten holten diese Essen für uns alle und kamen mit jeweils zwei gefüllten Tabletten wieder. »Vielen Dank.«, bedankten wir uns, als sie die Tablette auf die Tischplatte vor uns ablegten. »Was machst du hier eigentlich in Shanghai? Du kommst doch aus Deutschland, oder?«, wollte Yami plötzlich wissen.

Mit weit aufgerissenen Augen sah Li Zhen zu mir rüber, zeitweise verschluckte ich mich beinahe an meinem Essen und begann zu husten, weshalb sie mir ein paar Mal auf den Rücken klopfen musste. »Naja,... d-die Schwester meiner Mutter wohnt hier in Shanghai u-und weil ich schon immer h-hierher wollte hat sich dieser Wunsch erfüllt, da meine E-eltern endlich z-zu gestimmt haben.«, log ich stotternd. »Cool und wie findest du es hier so?«, löcherte sie mich weiter.

»Mir gefällts hier gut. Es ist schön, weil es einfach mal was anderes als Deutschland ist.«, antwortete ich und hoffte dass sich die Fragerei damit erledigt hatte, was zum Glück auch der Fall war. Nickend steckte sie sich ihre Stäbchen in den Mund und konzentrierte sich wieder auf ihre Mahlzeit. Erleichtert schob ich mein Tablett in den dafür bestimmten Wagen und verschwand wieder mit Li Zhen auf unserem Zimmer. Wir suchteten fast dir ganze Nacht lang Netflix, was sich am nächstem Morgen als nicht besonders sinnvoll entpuppte. Gegen drei Uhr Nacht kamen wir endlich zu Ruhe und schliefen hundemüde ein.

soft inside | Meteor Garden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt