chapter 32

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Unsanft riss mein Wecker mich und Zhen aus unserem Tiefschlaf. Nachdem wir uns aus dem Bett gekämpft, fertig gemacht und gefrühstückt hatten machten wir uns auf den Weg auf den Vorhof, wo der Bus bereits auf dem Bushalteplatz wartete. Wir waren so ziemlich die letzten die den Bus betraten. Eine halbe Stunde lang fuhren wir uns kamen schließlich vor einem riesigen Gebäude an, indem sich die Trainingsräume befanden. Weil mir klar war, dass wir heute sicher auch tanzen würden hatte ich mich extra für dieses Outfit entschieden.

So war ich also vorbereitet, als es hieß, dass wir jetzt ein paar Schritte lernen würden, während andere begannen rumzunörgeln, da sie nicht passend gekleidet waren. Davon ließ ich mich jedoch nicht ablenken. Ich wollte diesen einen Platz in dem Musikvideo. Wann bekommt man schonmal so eine Chance? Auch Li Zhen zog es vor sich auf die Choreographie anstatt auf die Motztereien zu konzentrieren. Sie meinte es seie echt peinlich so zu benehmen, da wir von richtigen Profis unter die Lupe genommen wurden.

Irgendwann konnte ich das komplett ignorieren und mich nur den Schrittfolgen widmen und ehrlich gesagt gelang es mir glaube ich auch ganz gut. Die nächsten Stunden bis Mittwoch trainierte ich immer härter und als wir die Choreographie schließlich präsentieren lief alles reibungslos, dennoch bekam ich den Platz nicht. Dafür gönnte ich es, aber Kim Shen die ihn bekam. Immerhin hatte ich dort viele Erfahrungen gesammelt und durfte zu schauen wie das alles abläuft, wenn man meinen Traum lebt.

*

Ich begann schonmal meine Sachen einzupacken, da wir in ein paar Minuten da sein würden. Erschöpft, wegen der letzten Tage stieg ich aus dem Bus und ging meinen Koffer holen, mit dem ich mich dann an den Bürgersteig stellte, um auf Vera zu warten, die mich wie vereinbart abholen sollte. Als sie nach zehn Minuten immernoch nicht da war warf ich einen nervösen Blick auf mein Handy. Keine Nachricht von ihr oder Liang. Ob vielleicht etwas passiert war? »Da bist du ja.«, meinte eine mir bekannte Stimme hinter mir.  »Wieso? Hast du mich gesucht?«, entgegnete ich Doaming Si.

Er schnappte sich meinen Koffer mit einem:»Ja, habe ich.« und zog ihn dann hinter sich her. »He, warte mal. Was soll das? Und wieso hast du auf mich gewartet?«, ich stolperte ihm hinterher. »Deine Tante hat mich gefragt, ob ich dich holen kann, weil sie und Liang?«, kurz blickte er fragend zu mir und fuhr dann fort:»Bis zum Wochenende weg sind«, berichtete er, woraufhin ich meine Stirn in Falten legte. »Davon hat sie mir gar nichts gesagt.« Vor seinem Wagen blieb er stehen und verstaute mein Gepäck.

»Sie dachte sich schon, dass du dem nicht zu stimmen würdest und hat es dir einfach verschwiegen und jetzt steig schon ein.«, forderte er mich hetztig auf. »Ich steig doch nicht einfach in dein Auto.«, nuschelte ich undeutlich, jedoch versteht er es trotzdem.  »Jetzt tu nicht so und mach einfach. Sonst muss ich mich darum kümmern.«, er deutete an auf mich zu zukommen also öffnete ich die Beifahrertür und ließ mich auf den Sitz fallen, wofür ich ein amüsiertes grinsen von ihm kassierte.

»Grins nicht so dumm, steig endlich ein und fahr einfach los.«, kommandierte nun ich ihn, was er überraschenderweise auch sofort tat.  »Was war das eigentlich für eine Studienfahrt?«, erkundigte er sich irgendwann. Auch wenn es mich etwas wunderte, dass er sich irgendwie dafür interessieren würde informierte ich ihn. »Hey, wo fährst du eigentlich hin?«, wollte ich wissen, als mir auffiel, dass er nicht in Richtung meines zu Hauses fuhr.

»Du bist doch sicher hungrig nach der langen Fahrt.«, meinte er und sah mich prüfen an. »Na ja, vielleicht ein klein bisschen.«, ausgerechnet in diesem Moment musste mein knurrender Magen mich auffliegen lassen, weshalb er mal wieder zu grinsen begann. »Ich kenne ein gutes Restaurant in der Nähe und lade dich ein.«, erklärte er mir und bog in eine mir fremde Straße. Weil es mir gar nicht so unrecht - abgesehen davon, dass er zahlen wollte - war stimmte ich zu. In dem von ihm gewähltem Restaurant suchte ich mir einen Ramen aus und verzerrte ihn dann auch genüsslich.

Er schmeckte vorzüglich. Vielleicht kam er mir auch nur so gut vor, weil das Essen in der Herberge grauenvoll schmeckte. Während ich also meinen Ramen genoss beobachtete Si mich nur gedankenversunken schmunzelnd. »Hab ich noch was im Gesicht?«, fragte ich dann doch irgendwann, da er immernoch starrte und wischte mir die Hand einmal über den Mund, was er nur verneinte ohne sein Glotzen zu unterbrechen. Es würde mir zu unangenehm, also entschuldigte ich mich und verschwand auf der Toilette.

Als ich diese wieder verließ wartete Doaming Si bereits mit meiner Jacke in der Hand und einer gezahlten Rechnung vor der Tür. Er half mir die Jacke anzuziehen und nachdem ich ihn fragte wie viel ich ihm Schulden würde erinnerte er mich:»Mach keine Witze. Ich habe gesagt das geht auf mich. Komm jetzt.« Schmollend folgte ich ihm aus dem Geschäft, da ich mich wirklich nicht damit wohlfühlte Schulden bei ihm zu haben, weshalb ich während der Autofahrt einen Geldschein in das Handfach verschwinden ließ.

»Also, danke fürs Fahren und das Essen.«, bedankte ich mich vor der Haustür. »Kein Problem.«, entgegnete er immernoch mit diesem verträumten Schmunzeln. »Wir sehen uns dann.«, verabschiedete ich ihn, jedoch hielt er mich am Arm bevor ich durch die Tür gehen konnte. »Was?«, verwirrt sah ich ihn an, da er mit seinem Zeigefinger auf seine rechte Wange deutete. »Gib mir einen Kuss,... als Dankeschön.«, klärte er mich auf.  »W-was, a-aber..« Bevor ich weiter sprechen konnte war sein Gesicht schon so nah an meinem, dass ich ihm einfach schnell meine Lippen auf die Wange drückte und dann schnell im Haus verschwand.

Lange Zeit zum Drübernachdenken hatte ich nicht, da ich noch zur Arbeit musste, also beließ ich es erstmal dabei und machte mich fertig und dann auf den Weg zum Milchteeladen.

soft inside | Meteor Garden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt