chapter 21

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Gelangweilt schlenderte ich den Flur entlang. Li Zhen ging es heute nicht gut, weshalb sie nicht zur Uni kam und Qing He hatte schon frei. Das heißt ich war ganz alleine. Plötzlich hörte ich meinen Namen rufen und wirbelte um. Der Ananaskopf und seine zwei Gefolgen standen nun vor mir. »Was?«, fragte ich desinteressiert. »Wieso bist du so gemein zu mir?«, murmelte er wegen meines Tonfalls.

»Ich verstehe einfach nicht was du von mir willst!.. In einem Moment bist du total nett zu mir und im nächsten schnauzt du mich total an.«, klärte ich ihn über meine Verwirrung auf. »Das stimmt überhaupt nicht! Da vertauscht du mich wohl mit dir selbst.«, verteidigte er sich nach kurzem Zögern, was ich total lächerlich fand. Immerhin kannten wir beide die Wahrheit. Und die war genau wozu ich ihn beschuldigt hatte. Klar bin ich auch nicht immer nett zu ihm, aber was erwartet er denn, wenn er mich immer wie Dreck behandelt.

»Das muss ich mir nicht länger anhören.«, beschloss ich, machte auf meinem Absatz kehrt und entfernte mich von F4 bevor ich noch handgreiflich wurde. »Schön! Geh doch.«, bockte er und machte ebenfalls kehrt, wenn ich es richtig mitbekam. »Si.«, riefen Ximen und Meizuo ihm noch hinterher, aber es kam keine Reaktion. Genervt stampfte ich die Treppen zur Dachterrasse hinauf. Es war Mittagspause und das Gebäude war viel zu überfüllt.

Unangenehmerweise hatte ich nicht daran gedacht wer seine Zeit auch häufig hier oben verbrachte. So traf ich also Lei und verweilte die Pause schließlich mit ihm. Auf die Frage wieso er nicht bei den anderen sei teilte er mir mit, dass er sich mit Si gestritten hatte. Zu gerne hätte ich gewusst worum es ging, wollte aber nicht weiter rumstochern. »Du wusstest davon?«, erkundigte ich mich überrascht, als sich herrausstellte, dass er in Si's Plan von gestern eingeweiht war. »Ja.«, gab er stumm zurück.

»A-aber.. wies- «, ich brach ab, es hatte mich immerhin nichts anzugehen. »Ich sagte ihm du würdest nicht begeistert sein, aber.. naja du weißt ja wie er ist.«, klärte er mich dann doch auf. Zustimmend summte ich und genoss die Aussicht über die Stadt. »Hey, willst du meine Begleitung zur Abschlussfeier sein?«, überrascht sah ich ihn an. »W-was ich?«, prüfte ich. Letztlich stimmte ich doch noch zu.

Als die Pause vorbei war und später auch mein letzter Kurs machte ich mich direkt auf den Weg zur Arbeit, wo ich zu meiner Schicht zusammen mit Xiayou antrat. Ich erzählte ihr von gestern Abend.

»Aber ist das nicht eigentlich total romantisch?«, überlegte sie und als ich so drüber nachdachte konnte ich ihr nicht widersprechen:»Wahrscheinlich schon, wenn es die richtige Person gewesen wäre.« Gespannt starrte sie mich an und fragte ob es da einen gebe, was ich sofort verneinte und die Frage erwiderte. »Naja, also..«, überrascht und etwas aufgeregt ging ich zu ihr zur Theke. »Jetzt sag schon.«, forderte ich sie auf. »Ich habe ihn neulich in der Bibliothek getroffen. Er half mir ein Buch aus dem Regal zu holen, an das ich nicht rankam und dann fragte er mich ob wir mal einen Kaffee trinken wollen.«

»Und du hast ja gesagt.«, vermutete ich quitschend, doch dann stürmte Si plötzlich in den Laden. Erschrocken wirbelte ich um. »Was machst du hier?«, informierte ich mich. »Na was wohl. Ich will mir einen Milchtee holen, dummes Mädchen.«, gereizt drehte ich mich mit den Worten  »Dann tu das.« und »Xiayou übernimmst du?«, woraufhin diese nickte und ich im Lager verschwand.  »Hey, aber-«, begann Si. »Was? Wolltest du nicht etwas bestellen?«, erinnerte ich ihn während ich eine Drehung machte. »Aber.«, er folgte mir.

»Du darfst da nicht rein, das is-«, Xiayou gab es auf, da der Ananaskopf schon zu weit war. »Geh weg. Zutritt nur für Angestellte.«, las ich ihm das Schild vor, doch er kam mir näher, so dass ich rückwärts auf ein Regal zu lief. Von vorne hörte ich wie neue Kunden den Laden betraten und Xiayou sich um sie kümmerte. Ich war ihm also wieder alleine gestellt. »Doaming Si, w-was willst du?« Er ging immer weiter bis ich schließlich wegen dem Regal zum Stehen kam. »Sag schon, was willst du?«, versuchte ich es etwas lauter, doch immernoch bekam ich keine Antwort.

Hilflos sah ich mich nach einem Gegenstand der mir behilflich sein könnte um, jedoch erfolglos. »Ich möchte, dass du mit mir zur Abschiedsfeier gehst.«, verkündete er schließlich doch noch. »D-das geht nicht.«, lehnte ich ab und auf die Frage wieso erklärte ich ihm, dass mich bereits jemand anderes gefragt hatte. »Wer?«, ich gab ich keine Antwort, weshalb er an meinen Schultern rüttelt und mich aufforderte:»Sag mir seinen Namen.«

Ich blieb allerdings standhaft und ließ mich noch weich bekommen. Es ging ihn einfach nichts an und glücklicherweise kam in diesem Moment Xiayou zurück und Si verließ den Laden. Natürlich war meine Freundin neugierig und ich erzählte ihr, was Doaming Si wollte. »Und doch haben echt beide gefragt?«, hakte sie nochmal nach. »Ja, und selbst wenn ich Lei noch nicht zugestimmt hätte würde ich nicht mit ihm gehen wollen, aber ich weiß nicht was er mir möglicherweise antun wird.«

»Du wirst auch nicht zu stimmen. Bleib standhaft. Zeig ihm nicht, dass er dich einschüchtert.«, entschied sie für mich. »Aber was wenn er mir etwas antut. Ich will es nicht riskieren. Er weiß wo ich arbeite, wo ich wohne, welche Kurse ich besuche. Mir scheint als wisse er alles über mich.«, schüttet ich ihr mein Herz aus. »Bleib einfach immer bei jemandem in der Nähe.«, riet sie mir. Nach einer anstregenderen Schicht als sonst ließ ich mich Abends nachdenklich in mein Bett fallen.

Und natürlich gönnte Gott mir keine Auszeit von meinen Alpträumen nur weil ich sowieso schon verängstigt war.

soft inside | Meteor Garden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt