Kapitel 11

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Collin

Da suchte man einmal einen ruhigen Platz bei normalen Leuten und dann sowas.
Mir wurde jetzt erst so richtig klar, dass ich die dämlichsten Vollhonks der Schule als Freunde hatte.
Mir waren diese Typen schon im nüchternen Zustand peinlich.

"Na, was hast du dir da für zwei Püppchen geangelt?" trällerte Cody nochmal etwas lauter.
Man ey.
Es reichte dann auch mal.

Marten und Tristan ließen sich neben Kimberly nieder, die damit anscheinend kein Problem hatte.

"Ich hol noch ein paar Bier, Jungs." grölte Cody lachend und verschwand dann wieder nach unten.

"Bier? Ernsthaft?"

Gardner hatte zum ersten Mal was gesagt. Jedenfalls heute.

"Ja, willst du auch eins?" fragte ich sie ernsthaft interessiert.
Sie sah mich irgendwie verständnislos an.
So, wie es bis jetzt noch keine getan hatte.

"Nein! Warum sollte ich während der Schulzeit Alkohol trinken? " antwortete sie mit hochgezogener Augenbraue.

Ohne Scheiß...sie konnte das besser als ich.
Ich tat es ihr gleich und sie wurde sofort Knallrot um Gesicht.

"Oh shit, wer ist die Kleine?" fragte Marten belustigt.
Er schien noch am klarsten denken zu können, denn seine Stimme glich nicht dem Lallen der anderen.

"Ich bin nicht klein, okay?"
Sie war klein...schon irgendwie.
"Und außerdem gehe ich in deine Klasse."

"Wow ja, ist ja gut. Chill mal."
Marten konnte es nicht lassen.
Wenigstens war er nicht so schlimm wie Cody, dieser Idiot.
Warum war er mir nur gefolgt?
Und konnte er nicht endlich mit dem Gesaufe aufhören?

"Hey ihr Spaten! Schaut mal, wen ich hier getroffen habe! Wenn das nicht unsere Prinzessin ist."

"Wie viel hat er schon?" fragte ich Marten ernsthaft besorgt.
"5 Bier? Keine Ahnung."
Ich legte die Stirn in Falten und sah zu meinem beschwipsten Kumpel, der über Tims Armen hing und alleine womöglich die Treppe hinunter gefallen wäre.

"Lass uns gehen Kimi, das sind nicht unsere Leute." kam es von Gardner und ich sah sie verwundert an.
Sie hingegen sah dezent genervt zur Treppe.
"Was? Nein...bleibt doch noch."

"Hör zu, Collin, du bist ja ganz okay. Aber Jenny und ihr arrogantes Gefolge gehören nicht zu meinen Freunden." sagte sie kaum hörbar.
"Gardi. Du bleibst hier!"
Larissa zog sie einfach zurück.
Warte...was?!
Jenny?!

Ich riss meinen Kopf herum und tatsächlich.
Jenny warf beim Gehen ihr langes Haar zurück und sah mich lippenleckend an.
Oh gott...nein...bitte nicht schon wieder Jenny.
Was war denn überhaupt los mit ihr?
So langsam fühlte ich mich nicht nur verfolgt, sondern auch belästigt.

"Collilein! So ein Zufall aber auch!"
zwitscherte sie, während sie geradewegs auf mich zusteuerte.
Ihre Hüften kreisten dabei merkwürdig und ich war nicht der einzige, der dort hin starrte.
Heiß war sie ja...aber nicht mein Typ Mädel.

"Na süßer, was gibt es Neues?"
Bei mir angekommen setzte sie sich neben mich.
Ganz instinktiv rutschte ich näher an Gardner ran, die leicht zusammen zuckte.

"Oh, wen haben wir denn da? Wenn das nicht die Neue ist...Collin ich wusste garnicht, dass du mit solchen...nun ja...Loosern anhängst."
Sie klang leicht empört und ich fragte mich, warum ich sie nicht vorhin einfach mit meinem neuen Gaffa in Dads Büro gefesselt hatte.
Warscheinlich hätte ihr das noch Spaß gemacht.

"Wie hießt ihr noch gleich? Kimberly und..."
Jenny zögerte.

"Gardner." sagte ich schnell.

"Ahja..."
Jenny legte einen Arm um meine Schulter und die andere auf meinen....
Oberschenkel?!

"Jenny, warte...was machst du da?"

Sie ließ ihre Hand weiter hoch gleiten.
Scheiße, was sollte der Mist.

"Kimi, wir gehen."

"Aber..."

"Kein Aber. Sag den Jungs, sie sollen uns durchlassen."

Sie musste es bemerkt haben.

Cody nahm einen großen Schluck aus dem Glas.
Ein Wunder, dass sie ihm noch was verkauft hatten.
"Ach ihr müsst schon los?"
Er lallte jetzt noch heftiger.
Marten nahm ihm das Glas aus der Hand.

"Schade..." säufste Jenny gespielt.
Konnte sie nicht einfach mal die Klappe halten und ihre Finger von meiner Jeanshose nehmen?

Ne...konnte sie nicht.
Also stand ich auf und Jenny erschrak kurz, weil ihre Hand voll gegen die Tischkante flackte.
Pech gehabt.

Sie stand auch auf und wir verließen die Niesche.

"Komm jetzt." sagte Gardner zu Kimi und zog sie an uns beiden vorbei.

Sie sah mir direkt in die Augen.
So etwas schönes hatte ich noch nie gesehen.
Warte Collin...wo waren deine Gedanken da gerade?
Solche Mädchen passten nicht in mein Leben.
Ein Leben voller Lügen.







Mr. AnonymWo Geschichten leben. Entdecke jetzt