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Radiopreis:

Nach einem erfolgreichen Soundchek ging ich von der Bühne der Elphilharmonie und in den Backstage-Bereich. Währenddessen zückte ich mein Handy und tippte eine Nachricht an Mark. Er musste eigentlich auch hier sein, doch ich hatte ihn noch nicht gesehen. Vor zehn Tagen waren wir zuletzt zusammen und er fehlte mir unglaublich. Ich spürte, wie unruhig ich den ganzen Tag war, versuchte jedoch, mir nichts anmerken zu lassen. Ich bog um die Ecke zu meiner Garderobe, immer noch mit dem Handy in der Hand, als ich frontal mit jemanden zusammen stieß. „Oh, sorry, ich…“ In diesem Moment blickte ich auf und direkt in die mir so wohlbekannten blauen Augen. „Hey“, sagte er sanft und legte sein schönstes Lächeln auf.

Ich schaute mich geistesgegenwärtig um, bevor ich ihn in meine Garderobe zog. Dort lehnte er sich gegen die Tür und ich ließ mich gegen ihn fallen. Noch immer schaut er mir tief in die Augen, doch sein Blick hatte sich verändert. Ich konnte Begehren erkennen und presste meine Lippen sofort auf seine. Er erwiderte meinen Kuss augenblicklich, legte eine Hand an meinen Hinterkopf und gab mir so etwas Halt. Ich stöhnte auf, als ich spürte, wie er mit seiner Zunge in meinen Mund drang. Ich krallte meine Finger in seine Oberarme, war völlig verloren.

Seine zweite Hand flog nur so über meinen Körper und glitt wenige Sekunden später unter mein Over-Sice-Shirt. Von der Taille wanderte sie langsam an der Seite nach oben und die sich bildende Gänsehaut ließ mich schaudern. Immer noch gegen ihn gelehnt, schlang ich ein Bein um seine Hüfte und presste mein Becken gegen seins. Er stöhnte und zog kurz darauf die Luft scharf ein, nur um Sekunden später meine Lippen wieder in Besitz zu nehmen. Meine Körpertemperatur stieg augenblicklich an, ebenso wie meine Lust.

Völlig in Trance lehnte ich meinen Oberkörper leicht nach hinten, so dass seine Hand nun an der Vorderseite meines Oberkörpers entlang fuhr. Als er sie endlich auf meine Brust legte und begann diese sanft zu massieren, musste ich erneut laut aufstöhnen. Gleichzeitig ließ ich mein Becken bestimmend kreisen und spürte, wie Marks Körper sich immer mehr anspannte. Wenige Augenblicke später löste er sich von mir, öffnete völlig benebelt die Augen und atmete tief ein. „Leni.“, hauchte er fast tonlos. „Wenn wir nicht sofort aufhören, kann ich für nichts garantieren.“, fügte er schwer atmend hinzu. Ich blinzelte zweimal, bevor ich langsam die Orientierung wieder fand. „Tut mir leid.“, flüsterte ich. „Ich weiß nicht, wie ich so die Kontrolle verlieren konnte.“ Ich stockte kurz, bevor ich weiter sprach. „Obwohl, eigentlich weiß ich das genau.“ Ich lächelte ihn fast schüchtern an, mein Bein lag immer noch um seine Hüfte.

„Geht das jemals vorbei?“, fragte ich ihn, während ich mich langsam und betrübt von ihm löste. Er lachte auf, schien zurück im Hier und Jetzt. „Ich hoffe nicht.“, sagte er, drückte mir einen Kuss auf die Wange und setzte sich auf das Sofa. Ich ging zum Fenster, öffnete dies und atmete die frische Luft ein. In diesem Moment öffnete sich die Tür und Philipp stand in dieser. Er warf einen Blick zu Mark, bevor er mich beäugte. Ich wusste, dass mein Dutt zerzaust und die Röte immer noch in meinem Gesicht war. „Gut, dass ich noch nicht angefangen habe, dich zurecht zu machen.“, sagte er lachend und begann seine Utensilien auszupacken.

Die folgenden Stunden waren unglaublich aufregend sowie gleichzeitig total schön und anstrengend. Aber es kostete mich viel Mühe, meine Gefühle für mich zu behalten. Immer, wenn ich Mark sah, begann mein Herz zu rasen und ich war sehr schnell abgelenkt. Als er auf der Bühne performte, war ich glücklicherweise gerade Backstage und konnte das in Ruhe auf der Leinwand verfolgen. Einmal mehr war ich völlig geflasht von seiner Präsenz, seiner Lockerheit und seinem Charme. Nachdem auch die letzten Interviews geführt und die Show vorbei war, saß ich ziemlich k.o. im Taxi zurück ins Hotel. Nico war noch total aufgedreht und redete ununterbrochen. Ich versuchte ihm zu folgen, doch meine Gedanken schweiften immer wieder ab.

Im Hotelzimmer angekommen, zückte ich mein Handy und sah, dass Mark mir schon vor einer Stunde geschrieben hatte, dass er in seinem Zimmer war. Ich rief ihn an, in der Hoffnung, dass er noch nicht schlief. Er drückte mich weg und ich wusste, dass er sich auf den Weg zu mir machen würde. Ich wechselte also schnell meine Klamotten und ging kurz ins Bad. Nur wenige Augenblicke später klopfte es an meiner Tür, die ich sofort öffnete. Er lief in mein Zimmer, legte sich aufs Bett und klopfte neben sich.

Schnell ging ich zu ihm und kuschelte mich in seinen Arm. Ich verkroch mich fast in ihm und zog seinen Duft ein. Gleichzeitig hauchte er tausende Küsse auf mein Haar. „Du hast wundervoll ausgesehen.“, sagte er zwischendurch. Ich schaute zu ihm nach oben und lächelte. „Leider hast du mich damit ziemlich aus dem Konzept gebracht.“, fügte er hinzu. Ich schüttelte vorsichtig den Kopf. „Dein Auftritt war absolut souverän.“ „Der auf der Bühne, ja.“ Ich hob fragend eine Augenbraue. Daraufhin schob er mich leicht von sich und angelte sein Handy vom Nachtschrank.

Dann öffnete er ein Youtube Video und ich erkannte, dass es das Songquiz von Diggster war. Direkt zum Anfang kam die Textzeile von Nico und mir und ich musste lachen, als ich sah, wie die Kollegen sich zunächst die Zähne ausbissen. Als das zweite mal Mark zu sehen war, schnellte sein Kopf nach oben und er begann die Stelle zu singen. Ich drückte auf Pause und blickte verwirrt zu ihm. „Du hast das doch super schnell erkannt.“ “Klar habe ich das schnell erkannt. Aber in diesem Moment schob sich sofort dein Bild vor meine Augen und mein Gehirn setzte kurzzeitig aus. Lass mal weiter laufen.“ Ich drückte wieder auf Play.

Nachdem Mark unseren Song also ziemlich schnell erkannt hatte, sollte er den Interpreten nennen. „Hier, Äh Dingens… Der Dings. Wie heißt er? Der Dings… Und Lena.“ Ich schaute ihn entsetzt an und musste sofort lachen. „Das ist nicht dein Ernst?“, fragte ich kichernd. Er nickte schmollend. „Doch, leider schon.“ „Ach Gott, Forsti. Du bist so süß.“ Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust und spürte, dass auch er leise lachte. In mir breutete sich ein Glücksgefühl, ebenso wie viel Dankbarkeit, ihn an meiner Seite haben zu dürfen, aus.

Gleichzeitig überkam mich die Müdigkeit und ich musste gähnen. Mark strich sanft über meine Haare. „Du solltest schlafen, Leni. Ich bleibe noch, bis du eingeschlafen bist.“ Blitzartig drehte ich meinen Kopf zu ihm, um ihn anzuschauen. „Schläfst du nicht hier?“ Er verzog das Gesicht. „Meinst du, es ist so gut, wenn man mich morgen früh aus deinem Hotelzimmer kommen sieht?“ Mist, er hatte Recht. Die gesamte Promiwelt war in diesem Hotel untergebracht. „Frühstücken wir dann wenigstens gemeinsam?“, fragte ich ihn. „Natürlich. Um 9 Uhr?“ Ich nickte schnell, bevor ich die Augen schloss und nur wenige Minuten später in den Schlaf fand.

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