29.

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Verschlafen rieb ich meine Augen und öffnete sie langsam. Ich blinzelte einige male und erkannte, dass wir nicht mehr auf der Autobahn waren. Ich schaute zu Mark. „Sind wir schon da?“, fragte ich erstaunt. „Gleich.“ „Oh, ich hätte nicht gedacht, dass ich so lange schlafe.“ Mark lachte und lenkte seinen Wagen in die Garage des Hotels. Nachdem wir das Auto abgestellt hatten, betraten wir die Lobby und als ich sah, wie wundervoll sie geschmückt war, leuchteten meine Augen auf.

In diesem Moment kam bereits Sarahs Mutter auf mich zu und zog mich in ihren Arm. „Lena, schön, dass ihr da seid. Sarah und Tom sind noch beim Fotoshooting. Ihr könnt gern eure Sachen auf das Zimmer bringen und dann bereits zum Sektempfang kommen.“ Ich nickte, holte unseren Zimmerschlüssel, wo wir unser Gepäck abstellten. Anschließend gingen wir wieder ins Erdgeschoß, wo der Saal super romantisch geschmückt war. „Oh wie schön.“, sagte ich leise und schaute zu Mark. Der lächelte mich sanft an und zog mich an sich. „So wie du.“, hauchte er leise, bevor er seine Lippen auf meine legte. Das wohlbekannte Kribbeln spürte ich währenddessen auf meinem Körper und als Mark sich von mir löste, seufzte ich leise, bevor ich ihm einen verliebten Blick zuwarf.

Hand in Hand gingen wir zum Tresen und holten uns ein Glas Sekt, bevor wir auf die Terrasse traten. Dort ließen wir den Blick über den großzügigen Garten schweifen und gesellten uns zu einigen der anderen Gäste. Wir führten nette Gespräche und als Sarah und Tom ankamen, versammelten wir uns alle im Eingangsbereich, um sie herzlich in Empfang zu nehmen. Es war ein schöner Abend und immer wieder ließ ich meinen Blick zu den beiden wandern. Sie wirkten so verliebt, obwohl sie schon so lange zusammen waren. Vielleicht auch gerade deshalb.

„Worüber denkst du nach?“, fragte mich Mark in einer ruhigen Minute. „Ich will das auch.“ „Was willst du? Heiraten?“ Er wirkte etwas überrascht. Ich zuckte mit den Schultern. „Sie wirken so glücklich.“ „Das geht auch ohne Hochzeit.“ Ich nickte langsam. Irgendwie war ich enttäuscht, was Mark mir wohl sofort ansah. Er nahm mein Gesicht in die Hände und zwang mich, ihm in die Augen zu schauen. „Du weißt, dass ich unheimlich schlecht darin bin, meine Gefühle auszudrücken.“ Während er das sagte, strich er sanft über mein Haar, anschließend sprach er weiter. „Leni, du bist mehr, als ich mir je erträumt hatte. Du machst mich unheimlich glücklich und wenn ich mir mein Leben in 30 Jahren vorstelle, da sehe ich eigentlich nur eins. Dich an meiner Seite.“ Am Ende sprach er so leise, dass ich mich wirklich konzentrieren musste, ihm noch folgen zu können.

„Mark.“, mehr brachte ich nicht hervor. Mir standen die ersten Tränen in den Augen. Er strich sanft mit seinem Finger über meine Wange, was mein Herz automatisch schneller schlagen ließ. „Am Ende will ich nur eins, glücklich sein. Mit dir. Und dich glücklich machen. Und wenn du dabei einen Ring am Finger tragen willst,“ er zuckte mit den Schultern, „dann bin ich zu allem bereit.“ Während er das sagte, legte sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. „Manchmal frage ich mich, womit ich dich verdient habe.“, sagte ich leise, bevor ich voller Liebe unsere Münder verband. 

Die folgenden zwei Tage verbrachten wir weiterhin in dem kleinen Dorf an der Ostsee, wobei sich Nitti und Kiwi uns anschlossen. Die Jungs probten viel für die Aufnahme des Unplugged Albums, das den Namen Liebe in schwarz/weiß tragen würde. Ich saß oft stundenlang da, beobachtete die beiden und war völlig hin und weg von diesem Anblick. Ich wusste, dass es für Mark unheimlich wichtig war und konnte ihm förmlich ansehen, wie er immer freier wurde.

Zwischendurch oder in den Abend- und Morgenstunden unternahmen wir weite Spaziergänge entlang der See. Mal Kiwi und ich, mal mit ihr und Mark, mal zusammen mit Nitti und mal nur Mark und ich. Die frische Luft tat mir sehr gut und schaffte es, mir den Kopf freizupusten. „Bist du nervös wegen des Schwarz/Weiß Albums?“, fragte ich Mark auf einem der Spaziergänge. Er blieb kurz stehen und dachte nach. „Eigentlich nicht. Im Gegenteil, ich glaube, dass das gut wird. Etwas besonderes.“ Ich nickte schnell. „Da bin ich mir absolut sicher. Deine Stimme klingt so toll nur in Begleitung des Klaviers. Du wirst die Fans umhauen.“ Mark schaute mir in die Augen und kam einen Schritt auf mich zu.

„Eigentlich bin ich auch ganz froh, wenn es dann vorbei ist. Auch wenn ich mich wirklich freue.“ Ich schaute ihn etwas fragend an. „Ich bin tatsächlich etwas geschlaucht.“ Ich nickte verständnisvoll und strich Mark sanft über die Wange. Auf seine Lippen legte sich ein Lächeln. „Was sich auch an den ersten grauen Stoppeln in meinem Bart zeigt.“, fügte er etwas zerknirscht hinzu. Ich musste leise kichern. „Es geht jetzt stramm auf die 40 zu, da gehört sowas dazu.“ „Nur gut, dass ich mir so eine junge Freundin gesucht habe.“ Er lachte, während er sprach und ich streckte ihm frech die Zunge raus.

Anschließend schlang er seine Arme um meinen Körper und zog mich eng an sich. Er vergrub seine Nase in meinen Haaren und ich schloss meine Augen, genoss die Liebe und Wärme, die er ausstrahlte. Nachdem wir einige Augenblicke eng umschlungen da standen, löste sich Mark langsam von mir, seine Arme lagen jedoch immer noch um meine Hüfte. Sein Blick war so sanft und weich, dass die Schmetterlinge in meinem Bauch nur so tanzten.

Leicht schüttelte ich den Kopf. „Kannst du mich mal kneifen?“ Sofort schaute Mark mich fragend an. „Ich kann einfach immer noch nicht glauben, hier mit dir zu stehen. Hättest du dir jemals vorstellen können, dass es soweit kommt?“ Mark antwortete nicht sofort, schaute mir ein weiteres Mal tief in die Augen und ließ seine Finger über meine Hüfte kreisen. „Eigentlich… Also um ehrlich zu sein, habe ich mir verboten das zu glauben.“ Unwillkürlich breitete sich ein dickes Grinsen auf meinen Lippen aus. Ich legte meine Hände in seinem Nacken und zog seinen Kopf so nach unten, dass seine Stirn vorsichtig gegen meine kippte. Sein heißer Atem kitzelte meine Lippen, was mein Herz schneller hüpfen ließ. Ich atmete tief durch, bevor ich vorsichtig meine Lippen auf seine legte. Ich spürte förmlich, wie er in den Kuss grinste und in mir breitete sich ein unglaubliches Glücksgefühl aus.

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