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Unser Urlaub war inzwischen fast vier Wochen her und von der Erholung inzwischen nicht mehr viel übrig geblieben. Mark war eigentlich rund um die Uhr im Studio, ich war mit meinem Team an der Vorbereitung für die Fashionshow und Planung der neuen Kollektion. Gleichzeitig versuchte ich, im Studio immer mal etwas zu schaffen, aber irgendwie fehlte mir dafür aktuell die Zeit. Musik ist nichts mehr, was ich zwischen Tür und Angel machen wollte, nur um irgendetwas zu veröffentlichen. Aber für eine tiefgründige Auseinandersetzung mit mir und meinen Gefühlen, passierte gerade viel zu viel, als dass ich es schon verarbeiten könnte. Selbst für Louis und Kiwi fehlte uns aktuell die Zeit und das frustrierte mich zugegebenermaßen.

Seufzend blickte ich zu Mark, der neben mir auf dem Sofa saß und eine Autogrammkarte nach der anderen unterschrieb. „Nur noch 748.“, murmelte er ironisch. Leise lachend erhob ich mich, kroch zu ihm und legte meinen Kopf auf seinen Oberschenkel. „Ich hätte eine viel bessere Idee, was deine Finger tun könnten.“ Diesmal war er es, dem ein leises Lachen entfuhr. Gleichzeitig glitt seine linke Hand unter mein Top und er streichelte sanft über meinen Bauch. „Mhh… bisschen tiefer, hatte ich gehofft.“ Erneut vernahm ich ein Lachen von Mark. „In zwei Tagen kommt das Album raus. Dann ist noch etwas mehr als eine Woche Promo und dann hast du mich und meine Finger wieder ganz für dich.“, erklärte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. „Kann’s kaum erwarten.“, antwortete ich, richtete mich währenddessen auf, um seine Wange zu küssen, bevor ich ein Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte. „Stört es dich, wenn ich schon schlafen gehe?“, fragte ich ihn also. Sofort schüttelte er den Kopf. „Quatsch, mach ruhig. Dann ist wenigstens einer von uns fit.“, antwortete er und legte keine Sekunde später die Arme um mich, küsste dann meine Stirn. „Schlaf gut.“, murmelte er, als wir uns lösten. „Mach nicht mehr so lange.“, gab ich zurück und trottete dann Richtung Bad.

Inzwischen hatten wir auch diese zwei Tage hinter uns gebracht und heute war endlich der Tag der Tage. Der Moment, auf den Mark so lange hingefiebert hatte. Um Mitternacht hatten wir beide mit einem Glas Sekt angestoßen und so in den großen Tag hineingefeiert. Natürlich folgte heute Abend eine größere Party, aber dieser Moment hatte nur uns gehört, denn schließlich gehörte das Album ja auch irgendwie uns. Nachdem wir das Album also nochmal gemeinsam gehört hatten, gingen wir dann schlafen. Genau das tat Mark auch jetzt noch, während Louis und ich bereits eine Runde mit Kiwi gedreht hatten. Diese hatten wir genutzt, um einen Abstecher zu unserem Lieblingskonditor zu machen. Dort hatte ich eine kleine Motivtorte in Form eines Herzes bestellt, das mit blauem Fondant überzogen war. Auf diesem waren mit Zuckerguss unsere Sternzeichen sowie der Titel ‚Musketiere‘ zu sehen.

Die Torte stand nun auf dem Tisch neben zwei Tassen Kaffee. Louis lag entspannt in seiner Wiege und spielte konzentriert mit seinem Mobilé. Also beschloss ich, den Raum kurz zu verlassen, um Mark zu wecken. Im Schlafzimmer war es so dunkel, dass meine Augen einen Moment brauchten, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann erkannte ich Mark, der mit allen vieren von sich weggestreckt im Bett lag, die dünne Decke neben ihm. Grinsend näherte ich mich ihm, ließ meine Hand zärtlich über seinen Oberkörper fahren. Gleich danach landeten meine Lippen an Marks Hals und ich nahm ein leises Seufzen wahr.

„Guten Morgen, schöner Mann mit fünf Studioalben.“, murmelte ich in sein Ohr. „Guten Morgen, Ehefrau vom schönen Mann mit fünf Studioalben.“, gab er zurück und ich lachte leise auf. „Schon so früh so frech.“, murmelte ich noch. Da landete Marks Hand schon in meinem Nacken und er zog mich zu sich und küsste mich kurz, aber liebevoll. Einen Augenblick kuschelte ich mich noch an ihn, bevor ich mich erhob. „Na komm, unser kleinstes Musketier wartet auf uns im Wohnzimmer.“

Und so verließen wir das Schlafzimmer und bevor wir die Küche betraten, ließ ich Mark den Vortritt. Schnell fiel sein Blick auf die Torte und mit einem Lächeln im Gesicht drehte er sich zu mir. „Für mich?“, fragte er und ich musste leise lachen. „Ich hatte schon gehofft, auch ein Stück abzubekommen.“, antwortete ich, während Mark schon ausgelassen die Arme um mich schlang. „Das bekommen wir hin.“, sagte er noch, bevor er mich ein weiteres Mal an sich zog und mich anschließend küsste. „Bist du heute etwas verschmust?“ fragte ich grinsend, als wir uns lösten. Mark zuckte nur grinsend mit den Schultern. „Vielleicht. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur gute Laune.“ „Ist ja auch ein guter Tag.“, antwortete ich. „Oh ja.“, lachte Mark und zog mich ein weiteres Mal an sich, bevor wir dann endgültig in den Tag starteten.

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