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„Und ihr seid euch wirklich sicher?“, fragte Bella noch mal. Ich schaute zu Mark, der sofort nickte. „Ich könnte das sicher noch mal abwenden.“ Ich schüttelte energisch den Kopf. „Man kann es eh nur aufschieben. Wir wussten doch, dass es irgendwann passieren wird. Und irgendwann ist jetzt.“ „Okay.“, sagte Bella nachdenklich. „Eigentlich ist es doch der perfekte Zeitpunkt. Wir sind noch eine ganze Woche hier und außerhalb der Schussbahn. In nächster Zeit stehen keine Auftritte, Interviews oder sonstiges an. Wir können uns zurück ziehen und bis zum Trolls Pressetag wird der Rummel dann hoffentlich schon etwas abgeklungen sein.“ Ich wusste, dass ich nicht nur versuchte, Bella zu beruhigen, sondern auch mich selbst. Und am meisten Mark.

„Ich soll also zulassen, dass diese Aussagen veröffentlicht werden?“, fragte sie nochmals. Mark und ich nickten langsam. „Okay, da wird dann auch mit Sicherheit die Frage kommen, was ihr dazu sagt.“ „Gar nichts sagen wir dazu.“, antwortete Mark schnell. Ich nickte zustimmend. „Von mir aus, sollen die das veröffentlichen und die Presse soll es ausschlachten. Aber von uns gibt’s keine Stellungnahme.“ „Auch kein Dementi?“, fragte Bella. „Nein, das wäre doch bescheuert.“, antwortete ich und schüttelte bestimmend den Kopf. „Okay. Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen gespannt, wie die Leute reagieren.“ Ich lachte leise und sah, dass Bella auch grinste. „Ich ehrlich gesagt auch, aber ich glaube, ich werde die nächsten Wochen die sozialen Medien erst mal meiden. Ich kann so einfach besser abschalten.“ Bella nickte. „Das kann ich verstehen. Und du, Marek?“ „Ob ich auch einen social-media-break einlege? Wäre ein bisschen zu auffällig, wa?“ Wir mussten alle drei lachen.

„Also meinetwegen kann das veröffentlicht werden, aber trotzdem habe ich keine Lust mich da in irgendeiner Art und Weise zu äußern. Weder im Interview, oder persönlich noch auf den Sozialen Medien. Sicherlich kommen in ein paar Monaten wieder Events und Veranstaltungen, bestimmt auch einige, wo wir gemeinsam sind und da habe ich keinen Bock so zu tun, als wärst du nur eine Bekannte und wenn es dann gemeinsame Bilder gibt, ist das auch okay. Aber deshalb müssen wir keine große Liebesstory von der BILD abdrucken lassen.“

Ich nickte zustimmend. Er hatte absolut Recht. Die Leute konnten ruhig wissen, dass wir beide ein Paar waren, aber das benötigte keine Bestätigung oder Kommentierung unsererseits. „Außerdem können wir uns so den großen Knall für später aufheben.“, sagte ich lachend. „Alles klar, ich fasse zusammen. Leni, du verabschiedest dich morgen von den sozialen Medien. Wir lassen zu, dass veröffentlicht wird, dass ihr zusammen im Urlaub händchenhaltend gesehen wurdet. Auf Anfragen der Presse antworten wir, dass wir uns zu eurem Privatleben nicht äußern.“ Wir nickten beide und Mark griff nach meiner Hand. Ich wusste, dass das für ihn noch schwieriger war als für mich. „Aber sobald das ausufert, unterbindet ihr das, okay?“ Während Mark sprach, hörte ich seinen nervöse Unterton und strich sanft über seine Finger, in der Hoffnung, ihn etwas beruhigen zu können.

„Klar, Forster. Macht euch keine Sorgen. Voll doof, dass das ausgerechnet jetzt, mitten im Urlaub passiert. Ihr hättet wirklich etwas Ruhe verdient.“ Ich schüttelte schnell den Kopf. „Ach Quatsch. Uns tut es leid, dass das Jahr für dich gleich so startet. Du hast dir deinen Urlaub hier schließlich genauso verdient. Du weißt, was da in den nächsten Tagen und Wochen für Arbeit auf dich zukommt, oder?“ Sie grinste leicht und nickte. „Wisst ihr, was das Gute daran ist? Ich kann mir die Arbeit mit Frank teilen. Bei dem werde ich mich jetzt direkt mal melden.“ „Richte ihm schöne Grüße aus.“, sagte Mark ironisch und ich musste lachen. „Okay Leute, die nächsten Wochen werden für uns alle nicht ganz einfach, aber wir schaffen das.“ Ich versuchte ein positives Lächeln aufzulegen. „Das werden wir. Und, danke Bella.“, fügte Mark mit einem Lächeln hinzu, bevor sie unser Zimmer verließ.

Mark drehte seinen Kopf zu mir und ich schlang meine Arme um ihn. „Mark.“, flüsterte ich leise und wartete darauf, dass er mich anschaute. Ich wusste, dass ihm das alles andere als leicht fiel. „Es ist doch völlig egal, wie die Presse und die Leute darauf reagieren. Wir haben uns und das kann uns keiner kaputt machen. Auch keine doofe Presse.“ Er atmete tief ein. „Ich hoffe es.“ Ich strich sanft über seine Schultern und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Du kannst das einfach so viel besser als ich, der Umgang mit den Schlagzeilen.“, sagte er mit einem Seufzen. „Im Gegensatz zu dir habe ich da auch unzählige Möglichkeiten zu üben.“ Ich lachte leise und auch auf seinen Lippen legte sich ein Lächeln.

„Gut, dass ich dich in dieser Situation an meiner Seite habe.“, sagte er sanft. Ich streichelte liebevoll seinen Nacken. „Wenn du mich nicht an deiner Seite hättest, hättest du auch das Drama jetzt nicht.“, sagte ich daraufhin augenzwinkernd. Er schaute mich kurz nachdenklich an, bevor er mich enger an sich zog. „Dann lese ich lieber jeden Tag spannende neue Details aus meinem Liebesleben, als auf dich zu verzichten.“ Kaum hatte er zu Ende gesprochen, verband ich unsere Lippen zu einem zarten Kuss und konnte freudig spüren, wie Mark währenddessen etwas entspannter wurde. Als unsere Lippen den Kontakt zueinander verloren, lächelte ich ihn vorsichtig an. „Weist du, im Grunde bist du selbst Schuld.“ Er warf mir einen fragenden Blick zu. „Vor drei Tagen, standen wir da draußen und du hast entschieden, dass du keine Lust mehr auf dieses ewige Versteckspiel hast.“ Er lachte leise. „Tja, da habe ich doch meinen ersten Vorsatz für das neue Jahr sehr schnell in die Tat umgesetzt. Und du sagst, Vorsätze sind doof.“ Er schüttelte den Kopf und ich konnte nicht anders als in sein Lachen einzusteigen.

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