12

1.4K 51 7
                                    

Als sie das Arbeitszimmer betrat, saß ihre Mutter bereits auf dem Sofa und unterhielt sich mit ihrem Vater, welcher sich am Schreibtisch niedergelassen hatte.

„Das bist du ja! Setz dich doch erstmal Liebling" bat ihre Mutter sie liebevoll.

Lucretia kam der Bitte nach und setzte sich in einen Sessel.

„Also was ist los?" wollte sie skeptisch wissen. Normalerweise besprachen sie alles mit der gesamten Familie, aber da Orion fehlte, musste es um sie gehen.

„Nun dein Vater und ich haben nachgedacht." kündigte ihre Mutter an.

Ihr Vater nickte zustimmend „Ja und wir sind zu einem Entschluss gekommen, der dich sicher freuen wird."

Lucretia zog die Augenbrauen hoch. Worüber sprachen sie?

„Ich verstehe euch nicht ganz" gab sie zu und legte den Kopf schief.

Ihr Vater Antwortete ruhig „Nun wir schätzen deine Beziehung zu Abraxas Malfoy wirklich sehr. Er ist ein begabter, reinblütiger Zauberer aus einer alten Familie. Zudem scheint ihr ja bereits gut miteinander auszukommen. Also haben die Malfoys und wir über Zukunftspläne gesprochen. Abraxas schien ebenfalls sehr angetan von unserem Entschluss. Wir haben beschlossen euch zu verloben."

Die Worte ihres Vaters trafen sie wie der Schlag und die Gesichtszüge entglitten ihr förmlich.

„Wie bitte? Das kann nicht euer Ernst sein! Ihr könnt doch nicht entscheiden wen ich heiraten werde?"

Ihre Mutter seufzte und das lächeln verschwand aus ihrem Gesicht „Aber du liebst ihn doch? Was ist denn so schlimm daran ? Es müsste dir klar sein, dass wir früher oder später sowieso einen Ehemann für dich gesucht hätten und er ist wirklich wie geschaffen für dich. Gemeinsam könnt ihr das Blut unserer Familien rein halten. Außerdem scheint er dich sehr zu lieben"

„Nein Mutter! So geht das nicht! Das ist eine Beziehung, welche vorerst nie gedacht war derartige Ausmaße anzunehmen. Ich werde mich nicht verloben!" erwiderte Lucretia fassungslos und stand aus dem Sessel auf.

„Keine Diskussion! Es ist bereits beschlossen und mit einem unbrechbaren Schwur besiegelt." meinte ihr Vater ungerührt.

„Ich weiß das ist viel für dich, aber du wirst dich daran gewöhnen. Zumindest wirst du das müssen" fügte er hinzu.

Sie wollte etwas erwidern, aber ihre Mutter sagte ruhig „du wirst sehen, alles wird ganz wunderbar. Er wird dir auch noch einen richtigen Antrag machen, also warte nur ab und beruhige dich erst einmal"

Ihre Augen wurden glasig. Wie konnte man ihr das antun? Ohne weitere Worte stürmte sie aus dem Raum.

Kopflos lief sie durch das Anwesen in den Salon in welchem sie Orion mit seinen Freunden vermutete. Ohne zu klopfen stürmte sie hinein.

„ABRAXAS MALFOY!" fauchte sie erbost und ihre Augen loderten vor Zorn.

Der Blonde drehte sich gelassen zu ihr um und legte fragend den Kopf schief.
„Ja, Liebes?" erwiderte er süßlich.

Ohne nachzudenken ging sie auf ihn zu und verpasste ihm eine Ohrfeige.

„Du mieser, egoistischer Idiot!" fuhr sie ihn an.

Abraxas Augen funkelten nun ebenfalls, doch ehe er reagieren konnte, zog sie auch schon unsanft am Stoff seines Hemdes um ihn mit sich hinaus zu zerren. Er ließ es sie tun und verließ mit ihr den Salon.

„Wie kannst du es wagen einer Verlobung zuzustimmen, ohne mich zu fragen? Wie kannst du zulassen, dass wir unser ganzes Leben aneinander gefesselt werden?" meinte sie hysterisch.

Der Malfoy sagte nichts, sondern zog sie hinaus in den Garten, wo er sie weit weg vom Anwesen führte.

„Nicht so laut" murrte er leise.

„Das geht nicht! Wir hassen uns! Ich will dich nicht heiraten!" fauchte sie fassungslos und ihre Augen waren geweitet.

„Jetzt sei doch mal eine Minute still" erwiderte er und fuhr sich durch das weiche blonde Haar.
„Es ist nichtmal meine Idee gewesen. Unserer Eltern haben das verabredet und ich fand die Idee nunmal nicht so schockierend wie du. Denkst du wirklich ich würde je einen Anderen an dich heranlassen? Ich hätte dich so oder so irgendwann geheiratet."

Sie stieß ein empörtes Schnauben aus „das glaubst auch nur du. Wie kann ein Mensch so arrogant und ekelhaft selbstbewusst sein wie du?! Wann hattest du übrigens vor mir das zu sagen hm?!"

„Bei meinem Antrag. Wenn du abgelehnt hättest, dann hätte ich es dir erzählt. Jetzt hör auf so ein Drama zu machen und benimm dich nicht als wärst du ein bockiges Kind."

Lucretia schüttelte den Kopf „du bist unausstehlich weißt du das eigentlich?! Es ist unglaublich wie du der Meinung bist mir so etwas vorzuenthalten. Und dich soll ich heiraten. Dir soll ich vertrauen. Sag mir wie? Du wirst mir nichtmal loyal sein. Ich kenne all die Geschichten der Mädchen vor mir. Ich verstehe nicht was du an mir findest. Willst du dass ich dir verfalle? Das ich dich liebe? Das wird nie passieren...und weißt du was? Es ist armselig dass du mich allein deswegen heiraten willst."

Mit diesen Worten ließ sie ihn im Garten stehen und lief wieder hinein. Er kam ihr nicht nach. Es war wohl auch besser so sie glaubte ohnehin nicht, dass er ihr viel zu sagen hätte. So ging sie in den Speisesaal und setzte sich wortlos an ihren Platz neben ihren Bruder.

Beruhigend nahm er ihre Hand in seine und strich sanft darüber unter dem hölzernen Esstisch. Etwas besorgt sah er sie an.

„Alles gut?" fragte er in ihren Gedanken

„Ich muss Malfoy heiraten" erwiderte sie nur und sah ihn nicht an.

Ein leises Seufzen entglitt ihm und er drückte ihre Hand etwas um ihr zu zeigen, dass er sie unterstützte und auf sie aufpassen würde.

Hidden Secrets// Harry Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt