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Sie schlief schlecht. Trotz der Wärme, die Abraxas ihr spendete, fror sie innerlich. Ihre Gedanken belagerten sie so sehr, dass sie nicht zur Ruhe kam. Langsam setzte sie sich auf. Sie schob vorsichtig Abraxas Arm von sich und schlüpfte aus dem Bett. Mit einem Schwenk ihres Zauberstabes trug sie einen von Malfoys Pullovern und ihre Strumpfhose und den Rock vom Vortag.

Die schlüpfte in ihre Schuhe und schlich dann hinaus. Leise lief sie den Gang der Jungen Schlafsäle entlang in der Hoffnung, niemand würde die Tür öffnen und sie entdecken. Als sie im Gemeinschaftsraum ankam, atmete sie erleichtert aus. Sie glitt durch die Tür und sagte leise „Lumos".
Einige Portraits begannen leise zu murren, aber sie verdrehte die Augen und ignorierte es. Sie schlich sich zur Bibliothek. Zum Glück hatte sie bereits im zweiten Schuljahr den Ersatzschlüssel von der Bibliothekarin, Miss Prince, geklaut.

Sie schloss die Tür auf und schloss sie hinter sich wieder. Schnell lief sie durch die Regale in eine hintere Ecke.
„Accio Leglimens Buch für Anfänger"
Ein Buch flog in ihre Hände und zufrieden lächelte sie. Sie würde Leglimentik lernen und dann herausfinden was es mit Tom, ihrem Bruder, Abraxas, Lestrange und den anderen auf sich hatte.

Sie schlug das Buch auf und versank ganz in den Buchstaben. Erst als sie merkte, dass die Sonne langsam aufging, verließ sie die Bibliothek und kehrte zurück in den Gemeinschaftsraum. Als sie eintrat erstarrte sie. Direkt vor ihr auf dem Sofa saß ein dunkelhaariger junger Mann, kein anderer als Tom Riddle.

„Ah Miss Black!" er schlug das Buch zu in welchem er zuvor gelesen hatte.

„Wie kommt es, dass Sie nach Sperrstunde noch draußen waren? Mir schien als wären sie mit Abraxas zu Bett gegangen?" meinte er recht kühl und sah sie emotionslos an.

Sie nestelte etwas an den Ärmeln von Abraxas Pullover herum und antwortete ebenfalls kühl „Nun Mister Riddle, ich denke nicht dass das ihre Sache ist. Dennoch vermag ich zu äußern, dass ich lediglich ruhelos war und ein wenig Bewegung brauchte. Wenn die mich dann entschuldigen würden..." sie wollte zurück zu Abraxas gehen.

„Nun Miss Black, oder darf ich schon Mrs Malfoy sagen? Ich glaube ihnen nicht. Und lassen sie mich ihnen versichern, dass ich herausfinde was sie vorhaben. Gute Nacht"

Sie schenkte Riddle einen beinahe mörderischen Blick, ehe sie wieder hoch zu Abraxas ging. Sie schlich ins Zimmer und hätte beinahe den Zauberstab fallen lassen, als plötzlich das Licht anging.

„Wo warst du?" drang die tiefe, noch von Schlaf raue, Stimme Abraxas, durch den Raum.

„Ich war in der Bibliothek" sagte sie ehrlich und mit einem kurzen Spruch trug sie wieder ihr Nachtkleid, allerdings immer noch mit seinem Pullover darüber.

Der Blonde saß aufrecht im Bett und beobachtete sie genau. Er schien zu wissen, dass sie ihn nicht anlog.

„Wieso um diese Uhrzeit?" fragte er, als sie zu ihm ins Bett schlüpfte.

„Ich konnte nicht schlafen, da wollte ich noch etwas für Verteidigung gegen die dunklen Künste, nachlesen" ganz so gelogen war es nicht, also wirkte sie wohl ehrlich genug.

Er zog sie wieder dicht an sich.

„Du frierst" stellte er fest und sie zuckte mit den Schultern. Sanft zog er die warme Decke über sie und strich über ihren Arm. Sie konnte fast behaupten, dass sie es genoss. Selten war er so liebevoll, doch die Verschlafenheit, trieb ihn wohl zur Fürsorge.

Die Hexe kuschelte sich etwas an seine starke Brust und legte eine Hand an seine Bauchmuskeln. Sie sah auf und bemerkte, dass Abraxas die Augen geschlossen hatte. Sanft strich sie über die Muskeln und schloss ebenfalls die Augen.

Er brummte leise „Wieso kannst du nicht einfach immer so unkompliziert sein, hm?" und strich sanft über ihr Haar.

„Weil du mich nicht respektierst und ich nicht dein braves Frauchen spielen werde, was tut und macht, was du sagst." erwiderte sie leise, allerdings weniger schroff als die Worte es ausdrückten.

Er murrte leise „Hör auf. Sei jetzt nicht zickig und entspann dich einfach mal" dann löschte er das Licht.

Sie schlief langsam beruhigt ein, wenn er es wollte konnte er wahrhaftig sanft und fürsorglich sein.
Sie schlief die wenigen verbleibenden Stunden bis zum Morgen und erwachte, so wie sie eingeschlafen war in seinen Armen, den Kopf auf seiner Brust.

Noch müde ließ sie die Hand über seinen Bauch gleiten, und erschrak als er daraufhin ebenfalls erwacht, einen Kuss auf ihren Haaransatz hauchte.

„Guten Morgen" murmelte sie leise.

„Guten Morgen" kam es noch rau von ihm zurück.

Sie seufzte. Ungern stand sie jetzt auf es schien gerade alles so harmonisch, aber sie konnte wohl kaum für immer so dort liegen.

„Was hast du Heute?" fragte Abraxas und fuhr sich durch das Blonde Haar, welches von Schlaf etwas durcheinander war.

„Zaubertränke, Verwandlung, Verteidigung gegen die dunklen Künste und Arithmantik...Achso und danach lerne ich mit Rufus in der Bibliothek." erwiderte sie.

Der Blonde nickte langsam „Gut. Ich habe auch die ersten paar Fächer mit dir."

Sie nickte leicht und rang sich ein Lächeln ab. Dann begann sie sich umzuziehen. Als sie fertig war fragte sie leise „Gehen wir frühstücken?"

Malfoy nickte. Er bot ihr seinen Arm an und ging dann gemeinsam mit ihr in die große Halle. Es wunderte sie, dass der Ärger des Vortages so schnell vergessen schien. Nun war ihre Chance gekommen. Am Tisch der Slytherins suchte sie sich einen Zweitklässler aus. Abraxas hatte ein Gespräch mit Mulciber über Alte Runen begonnen und so konnte sie unbemerkt unter dem Tisch ihren Zauberstab schwingen. Sie sah zu dem kleinen Jungen und murmelte leise „Leglimens!" sie fokussierte sich voll und ganz auf ihn und zu ihrer Überraschung, war es leichter als gedacht. Sie sah wie er über seine Zaubertränke Hausaufgaben nachdachte. Wie Slughorn ihn rügte schon wieder alles falsch zu haben. Unbemerkt beendete sie ihren Zauber.

Sie hätte zu gern laut aufgejauchzt. Es funktionierte tatsächlich. Die anderen Slytherins hatten zum Glück nichts bemerkt. Sie nahm sich vor noch an diesem Abend, in Abraxas Gedanken nach Antworten zu suchen. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Endira sie von hinten umarmte.

„Ich bin so froh dich zu sehen ! Schon die ganze Zeit wollte ich dir gratulieren!"

Verwirrt sah sie ihre Freundin an.

„Gratulieren? Wofür?" fragte sie und legte den Kopf schief.

„Naja für deine Verlobung?" die Braunhaarige lachte leise.

Abraxas neben ihr hatte dich mittlerweile in ihre Richtung gedreht und beobachtete amüsiert ihre Reaktion.

„Oh ach das" meinte Lucretia schließlich und rang sich ein Lächeln ab.

„Danke für die Glückwünsche...wieso warst du beim Weihnachtsessen denn nicht da?" wollte sie wissen.

„Ach Mutter und Vater hatten entschieden daheim zu bleiben. Es gab Stress mit dem Ministerium, wegen der Position meines Vaters" Endiras Vater war ein Verfechter Grindlewalds Ansichten und zudem ehemals aus einer hochgestellten Position des  Ministeriums.

Verständnisvoll nickte Lucretia „Ich verstehe."

Bevor sie das Thema vertiefen konnten richtete Abraxas sich neben ihr etwas auf „Wir haben jetzt Zaubertränke, kommst du?" forderte er beinahe.

Sie schenkte ihm einen vorwurfsvollen Blick.
„Ich bin im Gespräch wie du siehst" meinte sie ruhig.

Endira lachte leise „Oh bitte nicht meinetwegen streiten. Ihr seid so ein schönes Paar. Geht nur. Ich habe die erste Stunde jetzt eh frei."

Lucretia schenkte ihrer Freundin ein Lächeln.

„Nun gut wie du meinst. Bis später!" sagte sie zum Abschied und ließ sich von Abraxas aus dem Saal geleiten.

Hidden Secrets// Harry Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt