PoV. Leo
Mein Herz pocht immer noch wenn ich daran zurückdenke, was ich in der Eingangshalle der Harveys für einen Auftritt hingelegt habe. Seit dem wage ich es auch nicht mehr, Julie anzusehen. Es war, als hätte mich etwas gepackt. Etwas, dass etwas verändern wollte. Ich schüttle den Gedanken schnell wieder ab und greife Scotts Hand fester. Ich bin dick eingepackt in eine dicke Winterjacke, dicke Schuhe und mehrere Schals. Irgendwie hat Scott diese Sachen unglaublich schnell organisiert bekommen. Nur meine eigene Jeans durfte ich behalten. Er selber trägt ebenso hochwertige Klamotten. Seine Augen schimmern wie Juwelen durch das trübe weiß, welches uns umrundet. Er sieht majestätisch aus.
Vor uns ragt ein riesiger Klotz in die Höhe. Komplett aus Glas, bestimmt vierzig Stockwerke. Er spiegelt das weiß des Himmels in alle Richtungen. Wären die blöden Schneeflocken nicht da, könnte ich ihn in Ruhe betrachten, doch die nervigen Dinger fliegen mir ja dauernd in die Augen. Um uns herum ragen weitere Türme und Gebäude in die Höhe. Irgendwo in der Ferne stehen die großen Kräne, welche an der Baustelle arbeiten, die die Explosion der Underground-Labs hinterlassen hat. Wir sind knapp neben dem Golden-Peak von Oxion. Direkt vor dem Headquarter der NERO. Das zweitwichtigste Regierungsgebäude.
Ich schlucke und sehe mich erneut um. Wir werden von einer Reihe an NERO-Agenten mit schweren Waffen begleitet. Wie in einer Eskorte begleiten sie uns von der Limousine bis zum Eingang des Gebäudes. Pia, Jason, Rick, Rae, Scott und ich. Eva und Julie sind einige Meter hinter uns. Die Agenten bewegen sich mit einigem Abstand mit uns mit. Nur für diesen kurzen Weg. Ich schüttle den Kopf etwas ungläubig. Kurz bevor Scott die Tür passiert stürmen zwei Butler heran und fegen noch einmal schnell den Durchgang. Ich sehe die beiden etwas überrascht an, ehe sie sich verbeugen und rücklings den Eingangsbereich wieder verlassen.
Scott genießt also immer noch gutes Ansehen. "Mister Harvey, Sir! Welch' Überraschung! Ihnen geht es gut!", trällert uns eine vor Unterwürfigkeit triefende Stimme entgegen. Als wir die riesige Eingangshalle betreten hastet jemand auf uns zu. Eine Frau mittleren Alters. Ihre Haare sind kurz und sie trägt einen Anzug. Scott gibt ihr förmlich die Hand. "Skipper, hallo", begrüßt Scott die Frau und nickt ihr leicht lächelnd zu. "Und ihre verehrte Schwester haben Sie auch mitgebracht", fährt die Frau fort, als sich die anderen hinter uns versammeln. Ich sehe mich um. Die Halle ist komplett steril. Die Wände sind mit weißem Lack ausgekleidet, an der meterhohen Decke sind einige moderne Leuchtstreifen angebracht, die die Halle in kühles weißes Licht tauchen.
In die Wände sind einige Schalter eingelassen, welche alle mit dunklem Holz verziert sind. Alles sehr schlicht und minimalistisch. An der Wand uns gegenüber, bestimmt dreißig Meter entfernt, führen drei gläserne Aufzüge durch die Decke in die oberen Stockwerke. Ich beobachte, wie das Glas der Schächte mit verschiedenen Farben angeleuchtet wird, je nachdem, wo sich die entsprechende Aufzugskabine befindet. Zwischen den beiden Aufzügen prangt ein riesiges Portrait von Jessie Harvey, vollkommen aus Gold gefertigt. "Hallo Skipper. Schön, dich zu sehen", begrüßt Julie die Frau nun ebenfalls und schüttelt ihr genauso wie Scott die Hand. Skipper nickt und fährt sich einmal durch die kurzen Haare.
"Es ist unglaublich, sie beide zu sehen! Sie können sich nicht ausmalen, was hier für ein Hochbetrieb ist. Wir dachten, der Anschlag hätte sie beide auch erwischt", beginnt Skipper zu erklären und winkt uns alle mit sich. Etwas suspekt folge ich der Frau, welche auf einen der Schalter zusteuert. Ihre Schritte klackern laut in der Halle und werden tausendfach von den Wänden zurückgeworfen. "Wir werden aber keine Probleme haben, die Machtübernahme von Julie Harvey vorzubereiten, seien sie versichert. Es ist wirklich gut, eine neue Führungspersönlichkeit aus dem Harvey-Clan hier zu wissen. Angesichts der Bedrohung aus Alypolis", brabbelt Skipper weiter und lässt sich am Schalter ein Tablet aushändigen.
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Different Worlds 🔁 | BoyxBoy Omegaverse
Teen FictionLeo ist es leid, schwach zu sein. Regelmäßig kriegt er dies aber zu spüren, schließlich ist er ein Omega. Und die Schuld an dieser Situation gibt er den Alphas. Er hasst sie, dafür, dass sie die Omegas unterdrücken und zur Zielscheibe machen. Und da...