Eleven | Laternenlicht | XI

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PoV. Scott:

"Alles wird sich verändern! Du bist jetzt dort, wo du hingehörst"

"Beim Omega-Tribe"

"Wir werden dich mitnehmen, Scott"

"Es wird sich alles ändern"

"Boss, wer ist das?"

"Nehmt Scott, bringt ihn ins Auto!"

"Der Omega-Tribe wird siegen"

"Es wird sich alles verändern"

Mrs. Perkins!

...

Ich schrecke auf, als mein Handy klingelt. Draußen ist es noch tiefe Nacht, trotzdem hämmert mein Herz in meiner Brust. Mrs. Perkins noch junges Gesicht hat sich auf meiner Netzhaut eingebrannt. Wieso war sie in meinem Traum? Was hat sie mit dem Tribe zu tun? Ich fahre mir durch die Haare und lasse mich wieder ins Bett fallen, in dem ich aufrecht sitze. Es ist einfach zu viel Stress in der letzten Zeit. Zu viel passiert, zu viele Erinnerungen werden geweckt. Grade als ich langsam wieder in das Land der Träume drifte, fällt mir mein klingelndes Handy ein.

Ich schrecke wieder auf und greife mir das Gerät. "Mhm?", mache ich und halte mir mein Handy ans Ohr. "Yoo Scotty! Was geht?", dudelt Ricks Stimme aus dem Gerät. Ich sammle kurz meine noch verschlafenen Gedanken und reibe mir die Augen. "Scotty?", erinnert mich Rick daran zu antworten. Grade will ich zu einer Antwort ansetzen, da stocke ich. "Warte mal... bist du besoffen?", frage ich leicht geschockt, doch Rick lacht nur. "Ja man! Komm dazu, wir sind mit Pia in so'ner Bar!", erwidert er dann und lacht erneut so albern.

Grade will ich kommentarlos auflegen, da stocke ich erneut. "Du weißt schon, wieviel Uhr es ist?", frage ich rhetorisch und will erneut auflegen, doch Rick kommt mir zuvor. "Du musst uns mal erzählen, was es mit diesem Video auf sich hat, Bro!". Ich erstarre. Das Video von Leo! Mein stocksaurer Vater! Ich lasse das Handy sinken, dann hebe ich es wieder an. Ich schlucke. "Okay wo seid ihr?", gebe ich dann trocken meine indirekte Zusage ab. Rick gibt mir glücklich wie ein kleines Kind seine Position durch, dann lege ich seufzend auf. Kopfschüttelnd sehe ich meinen Wecker an, welcher halb zwei Uhr morgens anzeigt.

Genervt erhebe ich mich und streife mir ein Shirt über. Wieso mache ich diese Scheiße mit? Vielleicht ist es ja ganz gut, das ganze mal auszusprechen und neu zu ordnen. Leise öffne ich meine Zimmertüre und schleiche auf Zehenspitzen durch den Flur in Richtung Treppe. Doch vor Leos Zimmer bleibe ich stehen. Weint er? Ich trete etwas an seine Tür heran und lausche gebannt. Ja, er weint auf jeden Fall. Es ist ein leises Schluchzen. Bestimmt wegen des blöden Videos. Ich lege eine Hand auf die Türklinke und will sie grade herunterdrücken, da halte ich inne und entferne mich von der Tür.

Ich sollte ihn in Ruhe lassen.

PoV. Leo

Verdammt!

Verdammt! Verdammt! Verdammt!

Hör doch auf zu heulen, mein Gott! Doch ich kann nicht. Tränen strömen meine Wangen herab, während sich die schmerzhafte Erkenntnis immer tiefer in mich bohrt. Ich will ihn nicht so unglaublich lieben! Es soll aufhören, bitte! Ich will nicht sein Mate sein! Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben! Aber ich will auch nicht, dass er geht. Ich will, dass er für immer bei mir bleibt. In meinem Kopf taucht erneut die komische Vision einer Familie mit ihm auf, dann muss ich daran denken wie er ohne Shirt aussieht. Ein Teil von mir sträubt sich immer mehr, ein anderer fühlt sich immer aufregender und kribbelnder an.

Auf einmal stocke ich. Ist das sein Duft? Hektisch gleitet mein Blick zur Tür, während ich versuche mein Schluchzen zu ersticken. Wieso sollte er denn noch wach sein? Auf einmal höre ich jemanden die Treppe herunter gehen. Ist das Scott? Vorsichtig klettere ich aus dem Bett und schleiche zur Tür. Ich öffne sie einen Spalt breit und höre grade noch wie die Haustüre leise geschlossen wird. Hastig tapse ich die Treppe runter und streife mir meine Schuhe über. Ich trage zwar noch meine Schlafsachen, doch bleibt keine Zeit zum Umziehen. Ich will wissen, wer das war und wo die Person jetzt hingeht.

Different Worlds 🔁 | BoyxBoy OmegaverseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt