(Maries Sicht)
Wir waren mittlerweile bestimmt schon den ganzen Vormittag unterwegs.
Noch immer sah man weit und breit nichts als Schnee und verschneite Tannen.
Hin und wieder ragten vielleicht mal vereinzelte Felsformationen, ähnlich wie von Herrn Tumnus Haus, in die Höhe.
... Doch ansonsten erschien der Wald eintönig und endlos.Jeder Schritt kostete mich enorme Anstrengung und Selbstbeherrschung, aber was blieb mir denn bitte auch anderes übrig?!
Stehen bleiben war keine Option.
Zeitweise wurden meine Schmerzen sogar derartig schlimm, dass ich mich beinahe geweigert hätte weiterzulaufen.Dies war der Grund, warum ich von Minute zu Minute zorniger auf Peter wurde.
Er wusste (wenn auch unter einer anderen Vermutung), dass es mir schwerfiel, mit den Anderen in dem Tempo mitzuhalten!
Und doch verhielt er sich so völlig gleichgültig!
Langsam verschwamm mir die Sicht, als ich zu den Pevensies blickte und vor Zorn leicht zu weinen anfing.
Doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass ich in Wahrheit gar nicht wütend auf Peter sondern wütend auf mich war.
Schließlich war ich diejenige, die ihn gestern so grundlos angeschrien hatte, obwohl er sich wahrscheinlich nur bei mir entschuldigen wollte.Aber jedes Mal, wenn dieser Gedanke in mir aufkam, überzeugte ich mich davon, wütend auf Peter zu sein.
Denn würde er nicht so schnell laufen, dann hätte ich jetzt nicht solche Schmerzen!
Und so kam es, dass ich irgendwann sogar fast glaubte, dass es allein Peters Schuld wäre, wenn ich den Weg bis zu Aslans Lager nicht mehr schaffen würde.Ein weiteres Mal blickte ich zu den Geschwistern nach vorne und bekam einen dicken Klos im Hals, als mir bewusst wurde, wie schwer es mir allein schon fiel, den Kopf zu heben.
Jede Bewegung kostete mich zu viel Kraft und meine Erschöpfung nahm neue Ausmaße an.
Obwohl mir in der ersten Sekunde als ich nach vorne sah wieder schwindelig wurde, konnte ich doch noch erkennen, dass die Pevensies ein gutes Stückchen von mir entfernt waren.
Lucy lief mittlerweile neben Peter und hielt seine Hand fest, da es wohl selbst Susan nach all den Stunden zu anstrengend war, ihre kleine Schwester nach vorne zu ziehen.
Denn von allen quengelte sie am meisten, dass ihr ihre Füße weh täten.Zu meiner Entmutigung sah sich jedoch keiner mehr von ihnen zu mir um.
Den Bibern schien ich regelrecht egal zu sein und selbst Peter, welcher mir anfangs noch immer zornige Blicke zuwarf, hatte sich schon seit Stunden nicht mehr umgedreht.
In dem Glauben, die Pevensies würden ihr Tempo wahrscheinlich noch den ganzen Tag so beibehalten, ließ ich meinen Kopf wieder senken und stapfte weiter durch den Schnee.
Wir hatten momentan eine Stelle im Wald erreicht, in der es mit einer leichten Steigung nach oben ging.
Dieser lang gestreckte Hügel schien einfach kein Ende nehmen zu wollen, weswegen es nur umso anstrengender war, vorwärts zu kommen.Bereits bei meinem nächsten Schritt knickte ich mit dem rechten Knie zur Seite, weil mich wieder eine Schwindelattacke überkam.
Ich wusste ehrlichgesagt nicht, was daraufhin schlimmer war, ... das Pochen in meinem Kopf oder von meiner Wunde.
Erschöpft stützte ich mich gegen einen Baum, welcher links von mir stand und versuchte ruhig durchzuatmen.
Nur eine Minute Pause, dann müsste ich weiterlaufen.
Doch als sich der Schwindel ein wenig gelegt hatte und mein Blick auf meine rechte Hand fiel, mit der ich das Cape zusammenhielt, lief mir ein entsetzter Schauer den Rücken herunter.
Denn obwohl meine Hand vor Kälte schon ganz blau angelaufen war, konnte man deutlich eine rote Flüssigkeit an den Fingern erkennen.
Beide Schichten des Capes waren durchweicht!
Das ganze Laufen durch den Schnee und ständige Heben meiner Knie hatte verhindert, dass sich eine leichte Kruste an meiner Verletzung bilden konnte, und so verlor ich seit Stunden immer mehr Blut.
Kein Wunder also, dass mir so schwindelig war!Im Prinzip war es also nur eine Frage der Zeit gewesen, bis man den Fleck auch durch die zweite Mantelschicht sehen würde.
Und dieser Zeitpunkt war genau jetzt erreicht.
Erschrocken wischte ich meine Hand an dem Baumstamm ab und hielt sie sogleich wieder vor die rote Stelle.
Jetzt durfte ich sie erst Recht nicht mehr von dem Cape wegbewegen, ansonsten wäre alle Anstrengung umsonst gewesen.
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𝙽𝚊𝚛𝚗𝚒𝚊 - 𝚃𝚑𝚎 𝚏𝚘𝚛𝚐𝚘𝚝𝚝𝚎𝚗 𝚙𝚛𝚘𝚙𝚑𝚎𝚌𝚢 - (Peter Pevensie ff)
FanfictionIm Prinzip möchte ich die Handlung erstmal größtenteils nicht verraten, da das Lesen auf diese Weise häufig interessanter ist. Vor ab nur so viel: Wie man in dem Titel ja bereits erkennen kann, spielt sich die Geschichte in Narnia ab. Diesbezüglich...