Kapitel 20. (Im Verlies)

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(Erzähler Sicht)

Das Verlies war unmenschlich kalt.
Wie auch der Rest von Jadis Palast, bestand es nicht aus grauen Felsen oder Gestein ... sondern aus reinem Eis.
Edmund saß zusammengekauert in einer Ecke und lehnte sich an die Wand.

Er zitterte am ganzen Körper vor Kälte und rieb sich alle par Sekunden über die Arme, damit sie nicht taub wurden

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Er zitterte am ganzen Körper vor Kälte und rieb sich alle par Sekunden über die Arme, damit sie nicht taub wurden.

Bläuliches Licht erhellte die Zelle, jedoch entstammte es weder von einer Kerze noch sonst einem lampenähnlichen Gebilde.
Ed war dieses Licht bereits aufgefallen, als er zum ersten Mal den Thronsaal von Jadis betreten hatte.
Jedoch fand er zu diesem Zeitpunkt noch keine wirklich logische Erklärung für dessen Ursprung.
Ihm war klar, dass es irgendetwas mit Magie zutun haben musste, ... aber vielleicht war es auch nur der Palast an sich, welcher von einem bösen Zauber erfüllt war.
Susan hingegen wäre wahrscheinlich von Anfang an klar gewesen, dass es sich hierbei um das Licht des Mondes handeln musste, welches durch die dicken Wände aus gefrorenem Wasser verstärkt wurde und das Innere beleuchtete.
Doch für Edmund verstärkte dieses Licht ein beklommenes Gefühl der Angst, vor der Macht der Hexe.

Es hätte den Jungen daher wahrscheinlich nicht mal gewundert, wenn es selbst hier unten im Verlies schneien würde.
Obwohl man den Ausdruck ,Verlies' an dieser Stelle vielleicht doch besser definieren sollte.
Denn es sollte wohl darauf hingewiesen werden, dass in den Zellen des Schlosses weder Betten noch Gitterstäbe vorhanden waren.
,Aber wieso ergreift denn dann niemand die Flucht?', könnte man sich nun fragen.
Zumindest hatte sich Edmund genau die selbe Frage gestellt, als ihn Ginarrbrik nach unten gebracht hatte.
Nun ja, der Ansatz alter Gitterstäbe war ja schon noch vorhanden.
Jedoch waren diese derartig verwittert und abgebrochen, dass selbst ein Zentaur hindurchgepasst hätte.

Doch Edmunds kleiner Hoffnungsschimmer auf Flucht erlosch sogleich wieder, als ihm Ginarrbrik Fußfesseln anlegte, die mit einer schweren Eisenkette in der Wand befestigt waren.
Weglaufen hatte somit absolut keinen Zweck.
Nur gut, dass Ed heute morgen seine langen Kniestrümpfe angezogen hatte.
Denn wäre dies nicht der Fall gewesen, so hätten sich die metallenen Fußschellen als deutlich schmerzhafter herausstellen können.

Und so saß der elfjährige Junge schon nun seit mehreren Stunden in der Ecke und wurde von schrecklichen Gewissensbissen geplagt.
Was hatte er da nur angerichtet!?
Die Angst um seine Geschwister machte Edmund ganz wahnsinnig.
Er wusste, dass er diesmal wirklich Mist gebaut hatte und alle anderen damit in Gefahr gebracht hatte.
Wieso fiel es ihm nur immer so schwer auf seine Geschwister zu hören.
Aber genau dies sollte ihm ja nun zum Verhängnis geworden sein.

Die ersten Stunden verbrachte Ed überwiegend mit Zittern und sich um seine Geschwister sorgen, bis ihm irgendwann vereinzelte Tränen die Wangen runterliefen.
Doch da er sich aufgrund der Fußschellen nicht wirklich bewegen konnte und es in dem Verlies nichts als Eis gab, ... wurde Edmund schon bald ziemlich langweilig.
Naja, ... ,langweilig' wäre vielleicht nicht das richtige Wort.
Aber man muss bedenken, dass Ed schließlich noch ein kleiner Junge war.
Und in der Zelle schien die Zeit regelrecht stehen geblieben zu sein.
Schließlich hatte Edmund keine Ahnung, wie lange er jetzt schon hier unten war.
Mit anderen Worten blieb dem Jungen außer Grübeln nichts übrig.
Kein Wunder also, dass er sich immer mehr in die Sache hineinsteigerte.

𝙽𝚊𝚛𝚗𝚒𝚊 - 𝚃𝚑𝚎 𝚏𝚘𝚛𝚐𝚘𝚝𝚝𝚎𝚗 𝚙𝚛𝚘𝚙𝚑𝚎𝚌𝚢 - (Peter Pevensie ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt