Astronomie war bisher eigentlich immer mein schlechtestes Fach gewesen. Oder zumindest das Fach, für das ich am meisten lernen musste. In diesen Ferien hatte ich mich aber derart in Severus Haus gelangweilt, dass ich aus lauter Verzweiflung Sternenkarten auswendig gelernt hatte und mich freiwillig mit Astronomie befasst hatte. Das schien sich jetzt auszuzahlen.
Professor Sinistra lief zwischen uns, unseren Karten und den Teleskopen hindurch. Während wir uns alle über die sternenklare Nacht freuten, dank der wir die Sterne besser eintragen konnten, verteilte sie Kommentare über die Richtigkeit unserer Eintragungen. Bei mir hatte sie meistens auch noch mein Gekrakel bemängelt.
Nun allerdings lächelte sie sogar etwas, als sie mein Pergament sah. „Gut gemacht, Miss Black. Sie scheinen sich ja doch noch mit den Sternbildern angefreundet zu haben."
Ich erwiderte das Lächeln, das in bisherigen Stunden hauptsächlich Dean vorbehalten gewesen war. Auch diesmal erntete er wieder Lob von der Lehrerin. Scheinbar hatte er seinen Mars und dessen Abstand zur Venus absolut perfekt und maßstabgetreu dargestellt. Zeichnen lag ihm eben einfach.
Obwohl es also in meinem früheren, schlechtesten Fach bergauf in astronomische Höhen ging, traf das nicht auf alle Fächer zu. Hagrid traute sich nach dem Unfall nichts mehr zu. Er behandelte Flubberwürmer mit uns, die wohl langweiligsten Kreaturen überhaupt. Und das kam von mir, die doch sonst noch an jeden Monster etwas Interessantes, Liebenswertes entdeckt hatte. Und einen Basilisken vor dem Tod bewahren wollte. Nun aber teilten wir uns einen Wurm und fütterten ihn mit Salat, während der Wildhüter jedes Mal kurz vor einem Heulkrampf schien und sich die Tränen gerade noch wegwischte.
Draco machte sich natürlich darüber lustig. Deshalb war der Tritt gegen das Schienbein, den ich ihm verpasst hatte, meiner Meinung nach auch absolut gerechtfertigt. Auch wenn Eva und Dean das anders sahen. Sie hatten mich noch versucht aufzuhalten.
Im Wahrsageunterricht sagten Dean und ich uns auch weiterhin fröhlich gegenseitig unser Schicksal voraus und wurden jedes Mal pathetischer dabei. Professor Trelawney sagte Harry dennoch jede Stunde einen dramatischeren Tod voraus. Oder betrachtete ihn mit Tränen in den Augen.
Lavender und Parvati gefiel ihr Gehabe und sie hingen an den Lippen der Lehrerin. Ich erwischte sie nicht selten dabei, wie sie abends im Schlafsaal die Prophezeiungen und Andeutungen niederschrieben und ihre Träume verglichen. Ich fand mittlerweile nur noch die anfänglich als überhitzt empfundene Luft des Klassenzimmers gut. Zumindest bei den stetig sinkenden Temperaturen.
Eines Tages kam ich gerade aus der Bibliothek und rannte fast in Lupin hinein. Zum Glück konnte ich noch rechtzeitig abbremsen. Der Lehrer ließ nämlich ein riesiges Wasserbecken vor sich herschweben, das sicherlich zerbrochen wäre.
„Kann ich helfen, Professor?", fragte ich und verstaute meine Bücher in meiner Tasche.
Seine eine Hand war an sein Herz geglitten, bei dem unerwarteten Zusammentreffen. Die andere hielt weiterhin den Zauberstab aufs Gefäß. Er fing sich aber schnell wieder. „Das wäre nett, Eleonora. Wenn du vielleicht meine Bürotür öffnen könntest.
„Klar", sagte ich nur und riss sie schwungvoll auf.
Er ging mitsamt des Beckens an mir vorbei. Etwas hilflos sah er sich in dem vollgestellten Raum um.
„Ich räume hier einfach schnell frei", bot ich an und wischte mit einem Schlecker meines Zauberstabs einige Bücher und Zettel zur Seite.
Lupin ließ das Becken auf den freigewordenen Platz auf der Kommode sinken. Mit dem Ärmel seines Umhangs wischte er sich kurz über die Stirn und lächelte leicht. „Vielen Dank. Das hätte wohl nicht jeder Black gemacht."
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Eleonora Black und Askabans Gefangener ∥ Ⅲ ∥ Abgeschlossen
FanfictionDas dritte Schuljahr auf Hogwarts steht bevor. Eleonora Black hat nicht nur mit ihrem Status als Waise und dem Schulalltag zu kämpfen, zu allem Überfluss bricht auch noch ihr Onkel aus dem Zauberergefängnis aus. Sirius Black ist wieder auf freiem Fu...