Kapitel 46 - Und schon wieder geht ein Verteidigungslehrer

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Sobald Madam Pomfrey es erlaubte, besuchte ich Severus in seinem Büro. Seit dieser ereignisreichen Nacht hatten wir keine Gelegenheit zum Reden mehr gehabt. Im Krankenflügel waren auch noch Harry, Hermine und Ron, der mittlerweile aufgewacht war. Wir alle bekamen eigentlich am laufenden Band Besuch. Auch Eva und Dean waren dort gewesen, wobei mein Freund irgendwie abwesend wirkte. Das übliche, wohlige Gefühl, das mir sonst in seiner Nähe warme Schauer über den ganzen Körper sandte, war ausgeblieben.

Vielleicht hatte es nichts zu bedeuten und er hatte sich einfach nur zu starke Sorgen um mich gemacht, aber mir gingen Professor Trelawneys Worte nicht aus dem Sinn. Ihre ständig prophezeiten Trennungen. Deans Laune besserte sich auch nicht gerade, als ich ihnen von meinen Plänen für nächstes Schuljahr erzählte. Eigentlich verlangte das auch noch nach einem klärenden Gespräch mit Dean, immerhin würden wir bald eine Fernbeziehung führen. Leider bot sich keine gute Gelegenheit und ich wollte Eva auch nicht wegschicken. Sie mochte mir nicht von der Seite weichen, seit sie von meinem Vorhaben wusste.

Um mit meinem Paten sprechen zu können, musste ich mich regelrecht loseisen. Auch mit ihm redete ich darüber, nach Ilvermorny zu wollen. Er nahm es weitaus gefasster auf, als ich dachte. Mit ernstem Gesicht starrte er mich an. Und versicherte sich, dass das wirklich mein Wunsch war.

„Ich möchte einfach endlich über meine Eltern Bescheid wissen", erklärte ich mit brüchiger Stimme. Die ganzen Abschiede – und waren sie auch nur vorübergehend – taten mir jetzt schon weh. „Und von hier aus geht das leider schwierig, man verschweigt mir zu viel."

„Wenn das dein Wunsch ist..." Er ließ das Ende des Satzes in der Luft hängen. Sein Blick fuhr über mein Gesicht, als wollte er es sich ganz genau einprägen. Als wäre der Abschied bereits jetzt. „Ich werde mich um die nötigen Genehmigungen kümmern und mit Dumbledore reden."

„Wie sieht es eigentlich mit deinem Orden des Merlin aus?", wollte ich wissen. Immerhin hatte Cornelius Fudge es groß angepriesen.

„Kritisch", antwortete er und blickte amüsiert auf mich hinab. „Dumbledore konnte den Zaubereiminister davon überzeugen, dass euch eigentlich Lupin geholfen hat."

„Macht dir das etwas aus?", hakte ich besorgt nach.

Der Ausdruck seiner Augen wurde weicher. „Nein. Immerhin habe ich dich lebendig zurückbekommen. Und einen Unschuldigen vor einem ungerechten Schicksal bewahrt. Obwohl der dreckige Köter es ja eigentlich verdient hat. Aber er wird sich schon früh genug wieder ganz allein in Schwierigkeiten bringen."

„Daran habe ich keinen Zweifel", stimmte ich ihm zu und dachte mit Sorge daran, dass mein Onkel davon gesprochen hatte, nach Ilvermorny zu kommen. Wir beide schwiegen und hingen unseren Gedanken nach. Es war wohl allen klar, dass Sirius nicht der Typ fürs Verstecken war. Früher oder später tauchte er wieder auf.

Kopfschüttelnd wischte ich diese Gedanken beiseite. Darüber konnte ich mir Gedanken machen, wenn es soweit war. Was sollte ich gerade auch schon dagegen unternehmen? „Hast du eigentlich mitbekommen, dass die Quidditchweltmeisterschaft in diesen Sommerferien stattfindet?"

Mein Pate nickte. „Ich war noch nie ein großer Fan davon. Diese sinnlose Ekstase aufgrund der Leistungen anderer, der übertriebene Patriotismus und untalentierte Menschen, die sich für kompetent halten ... erbärmlich."

Meine Stimme bekam einen flehenden Unterton. „Dürfte ich vielleicht trotzdem hin? Eva und Ron haben mich beide gefragt, ob ich mitkommen möchte. Sie würden mich mitnehmen."

„Kollidiert das nicht mit deinen Plänen für Ilvermorny?", wollte er wissen. In seinem Gesicht war nicht das kleinste Zeichen zu erkennen, ob er vorhatte, es mir zu erlauben.

Eleonora Black und Askabans Gefangener ∥ Ⅲ ∥ AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt