Mutter und Sohn

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Itachi

Gerade befinden wir uns auf den Weg zu seiner Mutter. Für Deidara, ist es etwas schwer nach all der Zeit mit seinen eigenen Beinen zu gehen. Vor allem da er noch nicht bei Kräften ist.

Wir sind bereits bei Orochimaru gewesen und er hat ihn noch einmal durchgecheckt. Das Bakterium wurde durch die Wandlung zerstört und die Abwehrkräfte sorgen dafür, dass sie sich nicht mehr regenerieren können.

Als wir uns jedoch gegenseitig etwas Blut gegeben haben, fühlte sich Deidara nicht wohl. Ich habe es gespürt, jetzt noch mehr als zuvor. In ihm herrscht ein innerer Konflikt. Er sieht sich selbst noch als Mensch, kann deshalb noch nicht ganz verstehen, dass er nun zu Unseresgleichen gehört.

Deswegen hat er vorhin auch abgelehnt, dass ich ihm beim Gehen helfe. In dieser Situation muss ich ihm ein wenig Zeit geben. Es ist sicher nicht einfach, wenn das ganze Leben auf den Kopf gestellt wird und ich bin der Verantwortliche dafür. Kein Wunder, dass er vorhin meine Hilfe abgelehnt hat. 

Allerdings tut es mir weh. Ich fühle eine Schwere in meiner Brust, die nur durch Deidara hervorgerufen werden kann. Wird es wieder so werden wie vorher, oder sind die Konsequenzen fatal? 

Obwohl ich meinen Gedanken nachhänge, beobachte ich Deidara für alle Fälle. Er bemüht sich nichts anmerken zu lassen, er baut damit eine leichte Mauer zwischen uns auf. Leise entkommt mir bei dem Gedanken ein Seufzer, anschließend wende ich mich zu ihm. ,, Wir müssen in diese Tür hinein, wir haben extra einen Raum vorbereitet, wo ihr euch sehen könnt." 

,, Okay." Ich gehe zur Tür und möchte sie für ihn öffnen, jedoch unterbricht er mich in der Bewegung. ,, Warte bitte noch einen Moment!" Ich stoppe also in meiner Bewegung und lasse die Hand wieder sinken. Deidara redet nicht weiter. Er atmet ein paar Mal tief durch. Wieder diese Schwere im Herzen, die von ihm übergeht. Es trifft ihn wohl sehr, dass seine sonst so verständnisvolle Mutter eine solches Verhalten zu Tage gelegt hat. 

Da ich es nicht mehr aushalte, ihn gefühlt für sich alleine zu lassen, schließe ich ihn kurzerhand in meine Arme und drücke ihn an mich. Kurz ist er erstaunt darüber, da er anscheinend noch immer ein wenig Zweifel hat, jedoch erhebe ich meine Worte um ihn deutlich zu zeigen, was ich mit dieser Handlung zum Ausdruck bringen möchte. 

,, Ich weiß, dass du dich momentan ein wenig verloren fühlst, aber eines kann ich dir zu hundert Prozent vergewissern. Du bist nicht allein. Ich spüre was in deinem Inneren vorgeht, wenn es dir gut geht, geht es mir gut. Wenn es dir schlecht geht, geht es mir schlecht. Ich kann verstehen, dass du momentan nicht weißt, wie du dich mir gegenüber Verhalten sollst, aber eines solltest du immer in deinem Herzen behalten." 

Ich löse mich leicht von ihm und blicke direkt in seine Augen, die nun wieder ihr gewöhntes Blau haben, sanft streiche ich mit meinen Daumen über seine Wange und fahre fort. ,, Ich werde für immer bei dir bleiben. Ich möchte dir zu jederzeit eine Stütze sein." Plötzlich merke ich, wie sein Herz einen Satz schneller schlägt. Selbst wenn es nur so ein kleines Detail ist, erfüllt es mich in diesen Moment mit viel Freude. 

Damit lösen wir uns voneinander und er ist nun bereit,  den Raum zu betreten. Der Raum ist nicht sonderlich groß oder besonders eingestattet. Madara ist ebenfalls in diesem Raum, neben ihn sitzt Deidaras Mutter. Den Blick nach unten gerichtet. Als sie jedoch bemerkt, dass Deidara den Raum betritt, erhebt sie den Blick. Sobald sich ihre Blicke jedoch kreuzen erschreckt sie sich ein wenig und sieht dann zur Seite. 

Deidaras Emotionen geraten nach jeder Sekunde mehr aus dem Gleichgewicht. Wir setzen uns an den Tisch, gegenüber von den beiden anderen Personen im Raum. Nach einigen Sekunden des Schweigens kann Deidaras Mutter dem Druck dieser Stille nicht mehr standhalten. ,, Es tut mir so schrecklich leid.", lediglich ein Flüstern bricht aus ihr heraus, doch diese wenigen Worte scheinen für Deidara ausreichend zu sein. 

,, Itachi hat mir erzählt, was passiert ist. Dass du von Akiyama manipuliert wurdest, mich eigentlich nur beschützen wolltest und dadurch diese Situation entstanden ist, ist für mich unwichtig. Ich möchte einfach wissen, ob du mich auch jetzt noch, nach der Wandlung als deinen Sohn siehst." 

Sofort sieht sie zu ihm und kann es nicht länger zurückhalten. Tränen laufen ihr über die Wangen und sie streckt ihre Hände nach denen ihres Sohnes aus. ,, Natürlich tu ich das mein Schatz. Ich hatte Angst, dass sie dich nur ausnutzen würden. Ich dachte sie wollten dir schaden. Nur deswegen konnte dieser Mann meinen Geist mit falschen Hass erfüllen. Jetzt allerdings weiß ich, dass es nicht so ist. Sie haben sich alle sehr viele Sorgen um dich gemacht und versucht dein Leben zu retten." 

Damit bricht auch Deidara in Tränen aus, allerdings sind es Freudentränen. ,, Ich bin so erleichtert. Danke, Mama.", spricht er während er ihr ein ehrliches Lächeln schenkt. In diesem Moment schlägt mein Herz wie wild. Nach all der Zeit habe ich endlich wieder sein Lächeln gesehen, auch wenn es nicht mir gegolten hat. 

Auch Deidara bemerkt meinen schnellen Herzschlag, denn er sieht zu mir. Neugierig, unwissend was in mir vorgeht. Auch wenn er nun langsam mehrere Fähigkeiten dazu erhält, kann er daraus noch lange nicht die richtigen Schlüsse ziehen. Um ihn eine kleine Antwort zu geben, schenke ich ihm ein leichtes Lächeln. Augenblicklich wird ein wenig rot auf seinen Wangen und dann macht es klick! ... 

Itadei -SoulmateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt